Online-Diskussion im grünen Salon: Attraktive Innenstadt gegen Amazon
Vor einer Woche fand die Diskussion Attraktive Innenstadt gegen Amazon statt. In diesen Corona-Zeiten natürlich eine Online-Diskussion, bei der sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Videokonferenz (oder aber auch Telefonanruf) zuschalteten.
Als Gäste wurden durch die Grünen Bochum als Veranstalter eingeladen:
- Carola Mirhoff – von der fast gleichnamigen Buchhandlung Mirhoff + Fischer im Bochumer Ehrenfeld
- Jun.-Prof. Stephan Hankammer (Lehrstuhl für nachhaltige Unternehmensführung und Entrepreneurship am Fachbereich Wirtschaft der Alanus Hochschule gGmbH)
Die Corona-Krise sorgt neben den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen auch für eine massive Beeinträchtigung der Wirtschaft. Während Online-Lieferdienste sich plötzlich vor Bestellungen nicht mehr retten können, hat der stationäre Handel oftmals das Nachsehen. Auch wenn sich inzwischen (was teilweise aber auch wieder kritisiert wird) es dort zu ersten Lockerungen gekommen ist.
Inwiefern Innenstädte attraktiver und gegen Internetriesen wie Amazon bestehen können, war Thema dieser Diskussionsrunde:
Carola Mirhoff von der Buchhandlung Mirhoff + Fischer berichtete über die Situation der weit über das Bochumer Ehrenfeld hinaus bekannten Buchhandlung Mirhoff + Fischer.
Dabei habe man eine große Solidarität erlebt, denn viele Stammkundinnen und -kunden hätten dem Geschäft sehr deutlich die Treue gezeigt und bestellt was das Zeug hält. So dass dann viel abgeholt und auch geliefert werden konnte.
Das dann Amazon als großer Internetriese irgendwann angekündigt habe, dass man auf den Versand von Büchern keine Priorität mehr setzen würde, war das ja auch eine Chance für den lokalen Buchhandel. Da gibt es ja auch andere Beispiele im Bochum, die gezeigt haben, wie man auch in diesen Zeiten damit umgehen kann.
Für Stephan Hankammer war klar, dass der stationäre Handel sich neu erfinden müsse. Er warb dafür für gemeinsame Plattformen zum Marketing. Er nannte da beispielsweise Lass den Klick in Deiner Stadt.
Hier wurden dann beispielsweise die Bochumer Originale genannt. Wiewohl die in der Diskussion immer nur als Plattform für ein Viertel genannt wurden aber gemäß Konzeption wohl generell sich auf ganz Bochum beziehen.
Mit den Bochumer Originalen wäre ein gutes Beispiel gefunden, so Stephan Hankammer. Der nach Blick auf den Online-Shop der Bochumer Originale feststellte, dass es quasi 1:1 das Modell wäre, was er auch aus Wuppertal kennen würde. Was ja nichts schlechtes bedeutet – man kann ja von guten Modellen lernen.
Es stellte sich die Frage in der Diskussion, ob es sowas in allen Vierteln geben könne und ob nicht einzelne Viertel wie z.B. das Ehrenfeld für so etwas eher geeignet wären.
Hier gibt es ja schon gemeinsame Initiativen und Aktionen.
Dass der Handel sich gegenüber den Internetriesen bewähren müsse das sei klar – aber hier habe man viele Möglichkeiten beispielsweise durch Service zu punkten. Ob man jetzt die Möglichkeit – wie der Autor dieser Zeilen – ein Buch bei Mirhoff + Fischer abends im Jago zu bestellen als „Steigerung der User Experience“ oder schlicht und ergreifend als Service sei dabei ja egal: Hauptsache der Kunde ist glücklich und kommt wieder (das tut er!).
Insgesamt gesehen war das eine interessante Diskussion – auch wenn es anfangs die üblichen technischen Probleme gab, die es dieser Tage immer wieder bei Videokonferenzen und dergleichen gibt. Jedoch muss man festhalten, dass die Disziplin der rund 30 anwesenden Gäste recht gut war – was aber sicherlich auch an der Moderation lag, die verteilt ausgeübt wurde.
Die Bilder wurden dem Pottblog von den Grünen Bochum (Martin Petermann bzw. Vicki Marschall) zur Verfügung gestellt.