Stadtradeln in Bochum (Verzicht auf’s Auto) 2016: Gewinner sehen’s ausbaufähig // Ausblick auf 2017
Bei der Aktion Stadtradeln geht es darum, dass in den teilnehmenden Städten für Klimaschutz und den Radverkehr geworben wird und möglichst viele Leute dazu gewonnen werden, dass man vom Auto auf das Fahrrad umsteigt.
Dazu gibt es einen festen Zeitraum (je Kommune), in dem möglichst viel auf das Auto verzichtet werden soll und die Stadtradler dann ihre Erfolge beim Einsparen von CO2 notieren (oder beispielsweise über die Stadtradeln-App zu loggen)
Auch in Bochum wurde wieder mitgeradelt, in diesem Jahr gab es wieder 334 Teilnehmer (genau wie in 2015, diesmal wurden 79.819 km erradelt und somit 11.334 kg CO2 eingespart.
Anlässlich der Preisverleihung lud die Stadt Bochum die Gewinner ins technische Rathaus um dort die Gewinner zu ehren:
Gewonnen hat in diesem Jahr das Bochumer Ratsmitglied Sebastian Pewny (von den Grünen), der von den Bochumer Teilnehmern mit 1684,7 km am meisten Kilometer auf dem Drahtesel absolvierte. Knapp dahinter landete Karsten Finke mit 1647 km auf Platz 2 und auf dem dritten Platz kam Matthias Mohaupt mit 1142 km.
Doch Gewinner sind alle Teilnehmer des Stadtradelns, wie bei der Siegerehrung erklärt wurde und somit wurden die 15 Personen aus Bochum eingeladen, die am meisten km erzielten. Aus urlaubstechnischen Gründen konnten nicht alle dabei sein (siehe Bild), so fehlte beispielsweise auch der Bochumer „Stadtradelstar“ Sebastian Pewny, der wie zwei seiner Ratskollegen (Stephanie Kotalla, Volker Steude) auch am Stadtradeln teilgenommen und für die Dauer der Aktion sogar den Führerschein abgegeben hatte.
Kritik der Gewinner am Radnetz in Bochum:
Bei der Preisverleihung, bei der für die Stadt Bochum Matthias Olschowy (als Nahmobilitätsbeauftragter) und Susanne Düwel (stellvertretende Leiterin des Tiefbauamtes) zugegen waren, wurde aber auch Kritik laut:
„Werden denn auch die Rahmenbedingungen für Radfahrer in Bochum verbessert?“
– eine Teilnehmerin der Stadtradeln-Aktion
Hier wurde dann erklärt, dass man natürlich in Bochum noch einiges an Nachholbedarf habe (siehe auch den Pottblog-Beitrag Bochum fahrradfreundliche Stadt? Nein, (noch?) lange nicht! #ratBO) und durch die Vertreter der Stadt wurden aktuell geplante Maßnahmen (z.B. an der Bessemerstraße und an der Unterstraße) angesprochen. Natürlich wäre immer mehr möglich, so könne man sich beispielsweise vorstellen, dass die Hattinger Straße ähnlich wie die Oskar-Hoffmann-Straße gestaltet werden könne, aber auch da müssten erstmal Planungen und dann Fördermittel her.
Letzteres gelte beispielsweise auch bei der Viktoriastraße, die von Teilnehmern als weiteres negatives Beispiel angesprochen wurde. Durch die Vertreter der Stadt wurde dann betont, dass es sinnvoll sei, dass solche Rückmeldungen kommen, denn als Stadtverwaltung wäre man auf solche Berichte angewiesen.
Stadtradeln 2017 in Bochum:
Im nächsten Jahr soll das Stadtradeln in Bochum breiter aufgestellt werden – denn wie ein Gewinner aus diesem Jahr feststellte, ist das Engagement in Bochum – im Vergleich zu anderen Städten der Metropole Ruhr – eher noch ausbaufähig. Seitens der Stadt war man aber froh, dass man die Aktion trotz personeller Wechsel und geringer zeitlicher Kapazitäten überhaupt in diesem Jahr durchführen konnte. 2017 soll es jedoch besser werden:
Insofern plant man bei der Stadt Bochum eine breitere Beteiligung von Vereinen, Verbänden und der Politik.
Durch eine öffentlichkeitswirksame Eröffnungsveranstaltung, angebotene Radtouren und weitere Maßnahmen soll es im nächsten Jahr eine stärkere Öffentlichkeit für das Stadtradeln und dadurch auch eine stärkere Beteiligung geben.
Da ja inzwischen die Stadt Bochum ein eBike für die Verwaltungsspitze angeschafft hat (siehe hier Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch mit dem neuen eBike), liegt ja eine Maßnahme zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit quasi auf der Hand… – denn wie auf Rückfrage des Pottblogs erklärt wurde, könne man natürlich auch mit einem eBike aktiv an der Aktion teilnehmen, da es ja primär um den Verzicht auf das Auto gehen würde… ;)
Ich finde solche Aktionen sind eine tolle Sache. In den meisten Großstädten kommt man auch recht gut mit dem Rad zurecht. Man erspart sich die Kosten für Sprit und ggfs. Parkplatz und tut noch etwas Gutes für seine Gesundheit. Ich versuche auch, so viel wie möglich mit dem Rad zu fahren und auf das Auto zu verzichten.
Leider sind Radwege an vielen Stellen noch nicht ausreichend ausgebaut und so ist das Radfahren nicht immer ganz ungefährlich. Ich habe jedoch den Eindruck, dass hier in den letzten Jahren an vielen Orten schon eine Menge passiert ist und wir auf einem guten Weg sind. :)