VfL Bochum präsentiert das Vonovia Ruhrstadion – der neue Name für das „Wohnzimmer“ – gesammeltes von der Pressekonferenz usw. #meinVfL
Vonovia Ruhrstadion – so heißt das ehemalige „Ruhrstadion Bochum“, das die letzten Jahre unter dem Namen „rewirpowerstadion“ firmierte, jetzt offiziell die nächsten fünf Jahre (eine Verlängerung wird nicht ausgeschlossen).
Sichtbar wird das ganze erst ab August (da gibt es ja direkt ein Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin), bekannt wurde es jetzt ganz offiziell gestern im Rahmen der Pressekonferenz des VfL Bochum.
Auch wenn es vorher schon einigermaßen klar war, da es diverse Indizien gab, die einerseits dafür sprachen, dass es eine Kombination mit dem alten Namensbestandteil „Ruhrstadion“ geben wird, andererseits auch ganz konkret auf Vonovia verwiesen.
Das Pottblog berichtete gestern live von der Pressekonferenz über den Twitteraccount @PottblogLive und im Nachgang gibt es auch gleich die Zusammenfassung des gestrigen Tages und das Video der Pressekonferenz. An dieser Pressekonferenz nahm neben den Vorstandsmitgliedern des VfL Bochum und Klaus Freiberg von Vonovia auch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch teil, der quasi als „Hausherr“ anwesend war, denn das Stadion gehört der Stadt, die damit ein Mitspracherecht bei der Namensvergabe hat.
Der Rat der Stadt Bochum #ratBO entscheidet – formell – erst am 1. September über den neuen Namen Vonovia Ruhrstadion:
So ist es auch noch gar nicht zu 100 % offiziell, dass die Stadt dem neuen Namen zugestimmt hat – denn das kann erst am 1. September 2016 (bei der nächsten Sitzung des Rates der Stadt Bochum) geschehen.
Die Entscheidung die jedoch gestern vormittag, nach Aussage von Oberbürgermeister Eiskirch, getroffen wurde, war eine Dringlichkeitsentscheidung gemäß § 60 Gemeindeordnung NRW – wonach der Oberbürgermeister zusammen mit einem Ratsmitglied eine solche eilbedürftige Entscheidung vorab treffen darf, die dann bei der nächsten Ratssitzung bestätigt werden muss.
Es ist aber ganz klar davon auszugehen, dass diese gemeinsam mit Wolfgang Horneck (CDU), dem Vorsitzenden des Ausschusses für Sport und Freizeit der Stadt Bochum, getroffene Entscheidung auf eine sehr breite Zustimmung im Bochumer Stadtrat stoßen wird.
Lob und Kritik:
Bei vielen Fans des VfL Bochum stößt der neue Name eher auf Zustimmung. 1848 % Zustimmung gibt es für den zweiten Teil des Namens – halt das „Ruhrstadion“. Das davor ein anderer Name steht, wird zwar nicht gerne gesehen, aber von vielen zähneknirschend akzeptiert.
Kommentar: Sehr gute Lösung für den VfL Bochum, für Vonovia und für Bochum!
Ja, wenn das Stadion alleine „Ruhrstadion“ bzw. „Ruhrstadion Bochum“ heißen würde, dann wäre es schöner.
Aber das Vonovia als Sponsor kommt und diesen Traditionsnamen in den neuen Stadionnamen integriert ist begrüßenswert.
Das ganze ist für den VfL Bochum natürlich immer ein Spagat: Man möchte seine Tradition bewahren und dennoch auch sportlich weit oben mitspielen. Aber wenn die Fans dann lautstark sich in anderen Bereichen gegen einen Berichten nach lukrativeren Partner aussprechen, dann hat das natürlich was damit zu tun, dass der Fußball nicht immer nur aus reinen Zahlen besteht. Aber halt auch, und diese Zahlen in Form von Euros braucht man um Spitzenspieler zu halten und den Kader auszubauen.
Insofern war es sicherlich vernünftig, dass man eine Kombination aus Tradition (durch den Namensbestandteil Ruhrstadion) und finanziellem Ertrag gewählt hat – denn das im Vorfeld berichtete Konsortialangebot in Sachen Ruhrstadion hätte sich den Berichten nach finanziell schlechter ausgewirkt. Und man will gar nicht wissen, wie die Partner des Konsortiums in der Außendarstellung erwähnt worden wären. Da ist ein „Vonovia Ruhrstadion“ sicherlich angenehmer als ein „Ruhrstadion – unterstützt durch XXXXXXXXXX, XXXX, XXXXX, XXXXXXXX, …“.
Einige Kritik gibt es auch am gewählten Partner Vonovia – die Firma, die zuvor als Deutsche Annington (davor u.a. als Viterra) bekannt war, hat gerade in der Vergangenheit öfters mal schlechte Presse. Wobei manche „Heuschreckenvorwürfe“ nicht mehr unbedingt zutreffen, da bereits vor zwei Jahren die Beteiligung der Londoner Private-Equity-Gesellschaft Terra Firma Capital Partners endete. Durch den wachsenden Streubesitz konnte der Konzern auch inzwischen in den DAX (den Deutschen Aktien-Index) aufgenommen werden, so dass damit Bochum einen DAX-Konzern hat.
Die Entscheidung von Vonovia für Bochum als Standort der neuen Konzern-Zentrale und jetzt das Sponsoring des VfL Bochum sind ein klares Bekenntnis zu Bochum – und zwar ein begrüßenswertes!
Insofern kann man wirklich von einer „Win-Win-Situation“ reden, wo eigentlich alle gewonnen haben: Der VfL Bochum bekommt notwendiges Geld, um die sportlichen Ziele zu verwirklichen, der Name Vonovia wird bekannter – und für die Stadt Bochum ist es gut, dass es so ein klares Bekenntnis des größten privaten Vermieters für Bochum gibt.
Reibungslose Vereinbarung?
Ãœbrigens: Ganz so reibungslos wie sich das in der Pressekonferenz anhörte war das mit der Vereinbarung wohl nicht… Ansonsten hätte man sicherlich den neuen Namen zeitnaher verkündet – noch vor dem Auslaufen der Namensrechte der Stadtwerke Bochum.
Das die baulichen Maßnahmen zur Umgestaltung noch nicht vorangeschritten sind – das ist klar, das braucht Zeit. Aber das auch der eigentliche Schriftzug selbst noch gar nicht bekannt ist, wie der VfL Bochum auf Nachfrage des Pottblogs gestern erklärte, zeigt schon auf, dass das ganze keine lang geplante Aktion war, sondern die Details wohl erst in den letzten Wochen oder Tagen abschließend geregelt wurden.
Beteiligung der Fans möglich?
Aber vielleicht ergibt sich daraus ja noch die Möglichkeit der Beteiligung der Fans: Scherzhafterweise wurde gestern nach der Pressekonferenz nach Sichtung der Pottblog-Montage (siehe links) gesagt, dass das ja gar nicht so schlecht aussehen würde und auf die Vorschlagsliste kommt.
Der Montage sieht man schon an, dass es eine kurzfristige Sache von wenigen Minuten durch einen Grafikamateur (den Autoren dieser Zeilen) war.
Aber dahingehend wurde auch eine Liste mit möglichen Vorschlägen für die Gestaltung ins Gespräch gebracht. Im Rahmen der Pressekonferenz erklärte Wilken Engelbracht noch, dass man sich da natürlich auch mit den Partnern und der Stadt abstimmen müsste. Da wäre es aber auch eine weitere Idee denkbar:
Warum ermöglichen der VfL Bochum und Vonovia es nicht den Fans des VfL Bochum aus verschiedenen möglichen Entwürfen für die Gestaltung des Namens Vonovia Ruhrstadion auszuwählen? Hier wäre beispielsweise denkbar (auch um etwaige Beeinflussungsversuche zu minimieren – man erinnere sich da mal an die eine Trikot-Geschichte…), dass man die Mitglieder des VfL Bochum darüber abstimmen lässt (was dann auch ein weiterer Grund wäre, dem VfL Bochum als Vereinsmitglied beizutreten).
Gesammeltes aus der Pressekonferenz: Tweets, Video und weitere Artikel:
Gestern berichtete das Pottblog live von der Pressekonferenz aus dem „Stadion Bochum“ (so wurde man da noch offiziell begrüßt) – siehe auch diesen Artikel: VfL Bochum: Vonovia-Ruhrstadion statt Rewirpowerstadion #meinVfL / später: LIVE dabei via @PottblogLive.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der gestrigen Tweets: