Pressegespräch: SPD Bochum startet Oberbürgermeister-Wahlkampf für Thomas Eiskirch #OBwahlBO #ratBO
Am 13. September 2015 wählen die Bochumer Bürger eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger von Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD), die sich entschieden hatte, nicht für eine weitere Kandidatur zur Verfügung zu stehen. Die SPD Bochum hatte im März den damaligen Parteivorsitzenden, den Landtagsabgeordneten Thomas Eiskirch, nominiert.
Gestern lud die SPD Bochum zu einem Pressegespräch ein, in dem die Presse über die Pläne der SPD Bochum im Wahlkampf berichtete. Bei der SPD ist man davon überzeugt, dass die persönlichen Kontakte die Wahl entscheiden werden, daher setzt man auf viele Termine:
Rund 500 davon seien geplant – von naturgemäß eher kleinen Infoständen der einzelnen Ortsvereine der SPD oder aber von größeren Veranstaltungen, wo z.B. Hannelore Kraft, die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und SPD-Landesvorsitzende dabei sein wird. Wichtig sei es dabei vor allem, vor Ort in den einzelnen Stadtbezirken und Stadtteilen präsent zu sein – ohne aber die Innenstadt zu vernachlässigen.
Die SPD wird bei dieser Wahl deutlich weniger Plakate aufhängen als bei der letzten Kommunalwahl (als im vergangenen Jahr der Rat gewählt wurde) oder beispielsweise bei vergangenen überörtlichen Wahlen. Jedoch hält man es für wichtig in den Straßen mit Plakaten präsent zu sein – schließlich handelt es sich um eine besondere Wahl, denn nicht überall im Land wird gewählt (schon über die Stadtgrenze nach Osten hinaus nicht) und somit wird es auch weniger allgemeine Berichterstattung auf Landes- oder gar Bundesebene dazu geben. Daher sei es notwendig vor Ort entsprechend zu informieren und somit wäre die vom CDU-Kandidaten Klaus Franz ins Gespräch gebrachte Selbstbeschränkung auf 500 Plakate für die ganze Stadt keine Alternative gewesen.
Kleiner Exkurs: Bei der Bundestagswahl 2013 verzeichnete die Bochumschau alleine auf dem Bochumer Ring folgende Plakatzahlen: CDU 262, Linke 136, MLPD 48, SPD 28, Piraten 20, FDP 14, Grüne 1
Die Wahlkampagne der SPD Bochum sei, so wurde gestern betont, ohne das Engagement der SPD-Mitglieder in Bochum nicht möglich: Es seien weder Agenturen, noch irgendwelche Spin Doctors engagiert worden und die Plakatmotive würden Bochumerinnen und Bochumer zeigen. Die SPD Bochum wird – erstmalig in dieser Form – mit vielen verschiedenen Plakatmotiven in den Wahlkampf ziehen, um auf verschiedene Themen aufmerksam zu machen.
Ziel des Wahlkampfes sei es, möglichst mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Hatte Thomas Eiskirch im vergangenen Landtagswahlkampf rund 10.000 solcher Kontakte, strebt er diesmal 15.000 an und hält das ganze aufgrund seiner dahingehenden Erfahrungen für gut möglich.
Auf die Anfrage der Presse, ob man denn darauf setze, dass man direkt im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit von 50 % + x erzielen würde, wiegelten sowohl Karsten Rudolph als Parteivorsitzender der SPD Bochum als auch Thomas Eiskirch selbst ein wenig ab. Alleine aufgrund der schieren Anzahl an Kandidaten (derzeit geht man davon aus, dass es insgesamt 12 Kandidaturen gibt) sei das eher unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz wird die SPD Bochum sich auf den Wahltermin am 13. September 2015 konzentrieren – denn eine „Verlängerung nach 90 Spielminuten“ gibt es eben erst ggf. nach 90 Minuten und nicht schon vorher und daher sei es verkehrt, schon von Anfang an sich auf eine mögliche Verlängerung zu konzentrieren – da sprach dann der langjährige VfL Bochum-Fan aus Thomas Eiskirch heraus.
Dieser wurde dahingehend dann auch gefragt, ob es denn auch Wahlkampf beim VfL Bochum geben würde. Dazu erklärte Eiskirch, dass er grundsätzlich zwar mit seiner – wie er explizit betonte – seit Jahren selbst bezahlten Dauerkarte zu jedem Heimspiel gehen würde, was terminlich klappt, aber er selber hätte als Fußballfan nicht unbedingt im Umfeld eines Fußballspiels Lust auf Wahlwerbung. Insofern sei dort bisher nichts geplant – wobei er darauf hinwies, dass es von der Unterstützerinitiative Wir für Thomas Eiskirch mit Michael ‚Ata‘ Lameck eine Stadionführung geben wird.
Ansonsten wurde auch noch die aktuelle Flüchtlingssituation angesprochen (siehe auch diesen Beitrag des Pottblogs), wo Eiskirch erklärte, dass man in Bochum eine sehr gute Willkommenskultur habe und das nicht gefährdet werden dürfe. Hier sei unter anderem der Bund in der Pflicht endlich die Bearbeitungszeit für die Verfahren – wie schon lange versprochen – zu reduzieren. Doch auch das Land sei verantwortlich, so der Landtagsabgeordnete, denn der erste Eindruck der beispielsweise in den Landeseinrichtungen zur Erstaufnahme gebildet wird, sei entscheidend. Hier müsse das Land mehr darauf achten, dass eine positive Willkommenskultur – wie sie beispielsweise an der Lewackerschule in Bochum praktiziert wird – nicht konterkariert wird.
Auf die konkrete Frage, was er denn jetzt in Bochum machen würde, musste Thomas Eiskirch entgegnen, dass er noch nicht der Oberbürgermeister sei. Er gehe aber davon aus, dass es beispielsweise in der strittigen Frage um eine Einrichtung im Bochumer Südwesten (wo Teile der Presse etwas verzerrend davon berichteten, dass eine Unterbringung „auf“ einem Friedhof geplant sei, statt „an“ einem Friedhof) demnächst Bewegung geben würde.
Gesammelte Eindrücke direkt aus dem Pressegespräch – via @PottblogLive:
Über @PottblogLive berichtete das Pottblog gestern direkt vom Pressesgespräch der SPD Bochum. Nachfolgend eine kommentierte Zusammenstellung der gestrigen Beiträge: