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Jens Matheuszik — 11. Juni 2015, 17:55 Uhr

Endspurt: Freifunk Bochum braucht Unterstützung bei der Stadtwerke-Abstimmung „Wofür schlägt Dein Herz?“ für freies WLAN in der Stadt


iPhone mit Freifunk-WLAN (Bild erstellt mit: mockuphone.com, Lizenz: CC-BY)Mit dem Freifunk-Projekt gibt es seit einiger Zeit auch im Ruhrgebiet ein von Bürgern aber auch interessierten Firmen und Organisationen organisiertes freies Netz, welches unter anderem einen barrierefreien und kostenlosen WLAN-Zugang bietet, in dem freie Kapazitäten, die man selber als Kunde eines Internet-Providers besitzt, anderen zur Verfügung stellen kann.

Der große Vorteil des Freifunks dabei ist: Die (in dieser Form nur) in Deutschland (existierende) Störerhaftung ist beim Anbieten eines Freifunk-Netzwerkes ausgeschlossen, da der Freifunk-Verein als Provider gilt!

Würde man sein normales privates WLAN mit jemanden teilen, der darüber Sachen macht, die rechtlich nicht einwandfrei sind (z.B. illegale Downloads durchführen), dann könnte man über die sogenannte „Störerhaftung“ dafür mitverantwortlich sein. Auch wenn die Gerichte solche Fälle inzwischen anders beurteilen – am besten ist es doch, dass die Freifunk-Nutzer über eine Freifunk-IP unterwegs sind. Und somit nur dem Freifunk als Provider zuzuordnen sind – nicht den einzelnen Personen, die einen Freifunk-Router aufstellen.

Provider sind jedoch aus verständlichen Gründen von der Störerhaftung nicht betroffen. Anderes wäre auch undenkbar, denn dann wäre ja beispielsweise die Deutsche Post dafür verantwortlich, wenn ein Drohbrief über einen ihrer Briefkästen verschickt wurde.

Kosten fallen grundsätzlich keine an – jedenfalls nicht für die Anwender. Wer den Freifunk unterstützen will, in dem ein entsprechender Router eingesetzt wird, muss hierfür natürlich Hardware-Anschaffungskosten zahlen. Diese kosten zwischen 20,- und 50,- Euro (je nach unterstütztem Modell). Doch auch die Serverkapazitäten im Hintergrund müssen natürlich bezahlt werden, wiewohl es hier auch gerade aus dem IT-Sektor Unterstützung gibt.

Aber zurück zum Freifunk in Bochum:

Wer in der Bochumer Innenstadt unterwegs ist, wird schon das eine oder andere Mal ein Netzwerk wie „Freifunk“ bzw. „Freifunk (5 GHz)“ gesehen haben (z.B. am Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus, im bzw. vor dem Mandragora (im Bermuda3eck).

Da kann man sich einfach einloggen und das Netz nutzen – so wie man es von zu Hause gewohnt ist.

Das Freifunk-Netz ist barrierefrei und braucht keine aufwändige Anmeldung. Da die meisten sicherheitsrelevanten Dienste (wie z.B. Mailprovider) nur über eine sichere Verbindung (erkennbar am https:// in der Adresszeile) funktionieren, gibt es auch keine Sicherheitsbedenken. Im Gegenteil: Die klassische WLAN-Verschlüsselung täuscht falsche Sicherheit vor – denn was nützt ein Schloss, zu dem jeder ohne großen Aufwand den Schlüssel haben kann?

Zusätzlich kann man für seine Nutzung in einem WLAN wie dem Freifunk oder einem Telekom-Hotspot noch ein VPN, ein virtuelles privates Netzwerk ((was man beispielsweise über Universitäten nutzen kann – oder aber über private Anbieter; siehe dazu den Pottblog-Beitrag zu Freedome VPN)) , nutzen.

Wofür schlägt Dein Herz?

Die Bochumer Stadtwerke sind für großes Engagement in der Stadt bekannt – und seit einer gewissen kleineren Affäre werden die Sponsoring-Gelder transparent und nach eindeutigen Kriterien bestimmt. Und entscheidend sind jetzt die Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die bei der Kampagne Wofür schlägt Dein Herz? selber entscheiden können. In vier Kategorien (Sport, Kultur, Bildung und Soziales) gibt es dabei verschiedene Projekte.

Freifunk Bochum bei der Stadtwerke-Abstimmung:

Auf der Projektseite Freies WLAN: 150 WLAN-Knoten für Bochum wird vorgestellt, was sich die Verantwortlichen von Freifunk Bochum vorstellen und wofür sie die Unterstützung der Stadtwerke gebrauchen können. Dort heißt es unter anderem:

„Der Freifunk Bochum möchte mit dem Projekt die Verfügbarkeit freier Netzugänge in Bochum stärken. Es sollen 150 Router beschafft werden, die von den Bochumer Freifunkern aufgestellt werden können, um das Freifunknetz zu vergrößern und eine kostenfreie Netz-Grundversorgung zu schaffen. Gleichzeitig sollen für 2 Jahre Server in Rechenzentren angemietet werden um die durch die neuen Router entstehenden Datenmengen bewältigen zu können.“

Persönlich finde ich, das das eine gute Sache ist, und habe mich daher dafür engagiert und auch entsprechend abgestimmt.

Abstimmung: Wie geht das?

Über die Projektseite Freies WLAN: 150 WLAN-Knoten für Bochum kann man sich registrieren und erhält normalerweise 5 Herzen (als Stadtwerke Bochum-Kunde, was über die Kundennummer abgeglichen wird, sogar 10 Herzen), die man auf die einzelnen Projekte verteilen oder aber auch auf nur ein Projekt gebündelt vergeben kann.

Die Abstimmung läuft bis morgen mittag um 12 Uhr – und momentan ist Freifunk Bochum nicht auf einem der Topplätze, aber auch nicht schlecht im Rennen. Wer also die Idee von freien Netzen, freiem WLAN-Zugang in der Innenstadt (ohne Barrieren, Zwangstrennungen, Werbeschaltungen usw.) gut findet – der kann ja sich für das Projekt entscheiden. Und wenn man Stadtwerke-Kunde ist, kann man seinen eigenen Einfluss erhöhen.


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