17.04.2015: Update – Bochum Marketing will lieber Werbe-WLAN als Freifunk (und was ist mit dem einstimmigen Ratsbeschluss?)
Freies WLAN ist derzeit in aller Munde – vor allem auch Städte und Gemeinden entdecken dieses Thema immer mehr für sich. So auch in Bochum. Dort gab es letztens einen Artikel auf der Ruhrgebietsseite, in dem es darum ging, wie Freifunk für freie Netze sorgt. Auch Bochum war dabei Thema – wobei ich da ehrlich gesagt bei der Lektüre etwas stutzig wurde, als dort die Pläne von Bochum Marketing in Sachen WLAN erwähnt wurden.
Denn ich hatte die Angelegenheit für Bochum dann doch etwas anders in Erinnerung… war ich doch in der entsprechenden Ratssitzung auch dabei und kann mich an die Debatten dazu im Rat (aber auch im Vorfeld dazu) sehr gut erinnern.
Inzwischen weiß ich aber mehr – so ein Prüfauftrag bedeutet nicht automatisch, dass man mit entsprechenden Leuten redet oder aber, dass es unterschiedliche Aussagen zum Thema „miteinander reden“ gibt. Das ist eigentlich schade, denn bei einem solchen Thema wäre es sicherlich gut, wenn die Akteure gemeinsam an einer Lösung arbeiten würden. Das ist jedoch anscheinend leider nicht der Fall:
Eigentlich sollte Bochum Marketing mit Freifunk-Vertretern reden – so hatten jedenfalls viele (u.a. die Freifunk-Leute und ich) den Ratsbeschluss verstanden – aber da gibt es sehr unterschiedliche Aussagen zu. Weitere Details dazu gibt es direkt bei den Ruhrbaronen:
Bochum (Marketing): Werbe-WLAN statt Freifunk.
Ãœbrigens: Es gibt ein Update zur Thematik – hier zur Sicherheit auch den Text dazu:
Update (17.04.2015): Der Pressesprecher von Bochum Marketing, zeigte sich über die Berichterstattung verwundert. Schließlich habe doch der Geschäftsführer von Bochum Marketing mit André Kasper von Freifunk Bochum persönlich gesprochen. Dies steht im Widerspruch zu der obigen Aussage.
Zum Zeitpunkt unserer ersten Anfrage war es wie ursprünglich berichtet. André Kasper (Freifunk Bochum) bestätigte heute auf Nachfrage dem Pottblog, dass gestern (16.04.2015) ein erstes und überaus konstruktives Gespräch geführt wurde.
Kasper dazu:
Bei dem Gespräch wurde schnell klar, dass beide Lösungen ihre Vor- und Nachteile haben. Während die Netzqualität einer kommerziellen Lösung größer ist, besticht der Freifunk durch die geringen Kosten, Barrierefreiheit und die unkomplizierte Möglichkeit sich selbst am Netz zu beteiligen. Der Freifunk schafft es so das freie WLAN auch innerhalb von Cafés und Kneipen anzubieten. Er ist ein Bürgernetz an dem sich jeder für ca. 20 EUR beteiligen kann. Es bestand bei dem Gespräch Einigkeit darüber, dass die Lösungen sich gegenseitig ergänzen können. Wir werden uns in naher Zukunft gemeinsam an einen Tisch setzen und beraten, wie wir uns in unserem gemeinsamen Vorhaben kostenloses WLAN in Bochum anzubieten unterstützen können.