Am Samstag: Proteste gegen HoGeSa, PEGIDA und Salafisten in Wuppertal
Am morgigen Samstag wird Wuppertal zum Standort von mehreren Demonstrationen:
Neben einer Demonstration von Salafisten wird es auch eine Gegendemonstration von PEGIDA, DÃœGIDA oder was auch immer-GIDA und von HoGeSa (Hooligans gegen Salafisten) geben, die sich direkt gegen die Demonstration der Salafisten richtet.
Doch neben diesen beiden Demonstrationen, die die Ruhrbarone (siehe den Beitrag Wuppertal: Protest gegen Pegida und Salafisten) dazu brachten, von der „Hass-Hauptstadt Deutschlands“ zu schreiben, wird es unter anderem unter dem Motto Go – Hate yourself eine breit angelegte Gegendemonstration geben. Siehe auch den Beitrag Samstag 14.3. Wuppertal – drei Deppendemos suchen Gegengewicht.
Die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz schreibt dazu:
Gemeinsam für Respekt und Vielfalt gegen Menschenverachtung und Intoleranz
Am Samstag, den 14.03.2015 haben die islamfeindliche PEGIDA NRW (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) und fundamentalistische Salafisten um die Wortführer Sven Lau, Pierre Vogel und Abu Dujana zwei Demonstrationen in Wuppertal angemeldet.
Um 12:30 Uhr wird es die Möglichkeit zum breiten Gegenprotest auf dem Kirchplatz in Wuppertal-Elberfeld geben!Während die radikalen Salafisten neue „Brüder“ für den Kampf um einen Gottesstaat anwerben wollen, indem sie sich mit ihrer Kundgebung vermeintlich für „muslimische Gefangene“ einsetzen, gehen mit PEGIDA rassistische Bürgerinnen und Bürger, Hooligans und Nazis gemeinsam auf die Straße, um unverhohlen gegen Muslime, Muslima und Flüchtlinge zu hetzen.
Gleichzeitig rufen mehrere gewaltbereite Hooligan-Gruppierungen, wie „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) und „Gemeinsam-Stark Deutschland“ zur Anreise nach Wuppertal auf. Angestrebt ist die Teilnahme an der Demonstration von PEGIDA NRW. Den Aufrufen zur Folge wollen sich die Hooligans um 14 Uhr an der Historischen Stadthalle in Wuppertal-Elberfeld sammeln, um dann gemeinsam zur PEGIDA NRW Auftaktveranstaltung an der Kluse/Schauspielhaus zu gehen. Vor dem Hintergrund der hohen Gewaltbereitschaft der Hooligans stellt das eine enorme Gefährdung für alle WuppertalerInnen dar. Diese nicht angemeldete Demonstration darf nicht zu Stande kommen und muss von der Polizei untersagt und konsequent geahndet werden.
Die Gewaltbereitschaft und die Gefahr, die von diesen beiden Gruppen ausgeht, konnte man zuletzt am 26.10.2014 in Köln deutlich sehen, wo ein Zusammenschluss mehrerer Hooligan-Gruppen unter dem Label „Hooligans gegen Salafisten“ mit Beteiligung von extremen Rechten von der Partei „Die Rechte“ und „Pro-NRW“ sowie anderen rechten Hooligan-Gruppierungen für eine der schlimmsten Ausschreitungen in NRW in den letzten Jahren sorgte. Dabei wurden unter anderem PressevertreterInnen sowie mehrere dutzende Polizei Beamten attackiert und verletzt.
Rassisten und Nazis treffen sich um 15 Uhr an der Kluse unter dem Label PEGIDA NRW, um von dort aus vermutlich in Richtung Innenstadt zu marschieren und ihre Lügen der vermeintlichen „Islamisierung“, „Asylmissbrauch“ etc. nach außen zu tragen. Angekündigte Redner der von Marco Carta Probach geleiteten Gruppe sind der PEGIDA-Gründer Lutz Bachmann aus Dresden, der Vorsitzende der rechtspopulistischen Splitterpartei „Die Freiheit“ Michael Stürzenberger aus München sowie der Niederländer „Edwin Utrecht“ alias Edwin Wagensveld.
Ebenfalls um 15 Uhr beginnt auf dem Willy-Brandt-Platz – in direkter Nähe zur Begegnungsstätte Alte Synagoge!- die Kundgebung des salafistischen Predigers Sven Lau. In einer Videobotschaft teilt Lau mit, dass das Thema seiner Kundgebung „die muslimischen Gefangenen weltweit“ laute, mit denen man sich solidarisieren wolle. Bewusst wird nicht hinterfragt, warum wer inhaftiert ist.
Der indirekte Aufhänger, insbesondere die Thematisierung des menschenverachtenden Lagers in Guantanamo, ermöglicht den radikalen Salafisten vermutlich, auch nicht radikalisierte Menschen für ihre Kundgebung zu ködern. Hier bedarf es dringender Aufklärung, wessen Geistes Kind Sven Lau und seine MitstreiterInnen sind. Es werden mehrere hundert AnhängerInnen der Salafisten als auch SymphatisantInnen des Themas erwartet.
Besonders besorgniserregend und unverantwortlich ist die Nähe des Kundgebungsortes zur Begegnungsstätte Alte Synagoge. Dieses örtliche Zusammentreffen stellt eine politische Zumutung dar und bedeutet wegen der Unübersichtlichkeit eine reelle Gefahr für das Haus.
Sowohl PEGIDA als auch radikale, salafistische Gruppierungen spalten mit ihren menschenverachtenden, diskriminierenden und rassistischen Ideologien und Demonstrationen das respektvolle, friedliche und vielfältige Zusammenleben der Wuppertalerinnen und Wuppertaler.Diskriminierung und Menschenverachtung haben in Wuppertal keinen Platz, egal ob in Form von Rassismus, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Homophobie oder frauenverachtenden Einstellungen!
Ein breites Bündnis Wuppertaler Parteien, Vereine, Initiativen und engagierter Einzelpersonen ruft daher alle BürgerInnen zum breiten Protest gegen diese Spaltung auf.
Mit der Gegenkundgebung und bunten, lebendigen Aktionen werden wir in Wuppertal eindrucksvoll zeigen, dass wir in einer respektvollen und vielfältigen Gesellschaft leben wollen und dieses Zusammenleben auch verteidigen!Treffpunkt für den Gegenprotest ist am Samstag, den 14.03.2014 bereits um 12:30 Uhr
auf dem Kirchplatz in Wuppertal-Elberfeld
und
ab ca. 14:30 Uhr vor der Begegnungsstätte Alte Synagoge, kleine Klotzbahn/ Ecke Genügsamkeitsstr.Kommt zahlreich – setzen wir gemeinsam ein Zeichen für ein Wuppertal der Vielfalt!
Wuppertaler Bündnis gegen Nazis, Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.
Siehe auch:
- Facebook: Wuppertal: Kein Platz für Neonazis
- Facebook: Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz
- Twitter: @nazisweg
Außerdem werden morgen die Ruhrbarone live aus Wuppertal berichten.