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Jens Matheuszik — 26. Januar 2015, 19:51 Uhr

SPD Essen: Reinhard Paß soll Oberbürgermeister bleiben (und wieder werden) #kw15nrw


Wappen_Stadt_EssenEs ist ausgezählt – die Mitgliederbefragung der SPD Essen hat ergeben, dass der amtierende Oberbürgermeister Reinhard Paß erneut als Kandidat der SPD in’s Rennen um das höchste Amt der Stadt Essen gehen soll.

Insgesamt 2316 Genossinnen und Genossen aus Essen haben sich beteiligt – das sind rund 56 % der SPD-Mitglieder, deren Stimmen heute ab Punkt 17 Uhr ausgezählt wurden.

Damit setzte sich der Oberbürgermeister an der SPD-Basis gegen seine Herausforderin Dr. Angelika Kordfelder, die Bürgermeisterin von Rheine, der zweitgrößten Stadt des Münsterlandes, durch – und zwar mit rund 55 % der Stimmen gegenüber seiner Herausforderin.

Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, Foto Elke Brochhagen, Stadt Essen

Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß, Foto Elke Brochhagen, Stadt Essen

Normalerweise wäre es ja keine Diskussion wert gewesen – wenn ein amtierender Politiker einer Partei erneut antreten will, ist es nahezu das üblichste der Welt, dass diese Person auch antritt. In Essen war das ein wenig anders, da in Teilen der Partei Unzufriedenheit über den ersten Bürger der Stadt herrschte. Das ganze wurde zwar sicherlich medienwirksam – aber nicht unbedingt die Einheit der SPD fördernd – in den Zeitungen, Gazetten und Internet-Seiten thematisiert und teilweise gab es sehr merkwürdige Vorwürfe gegenüber jeder Seite:
Da wurden dann beispielsweise die Beitragsschulden des Oberbürgermeisters thematisiert und nachher so behandelt, als ob er – und nicht seine Partei – das Opfer gewesen sei (wiewohl natürlich man sich auch fragen muss, wie diese Information publik werden konnte), dann wurde Kordfelder nur negatives nachgesagt (siehe dazu aber auch den Artikel Angelika Kordfelder: Potentielle OB-Kandidatin der SPD Essen weiß gut, wie man gegen die CDU gewinnt) usw.

Insgesamt muss man sich fragen, ob nicht die CDU Essen mit ihrem Kandidaten Thomas Kufen gestärkt aus dem Rennen hervorgeht – vor allem, wenn man seitens der CDU Essen nicht wieder Wahlkampf mit Berliner Toiletten macht.

Insofern bleibt die Entscheidung in Essen spannend – vor allem auch, weil eine nicht wirklich geeinte SPD wohl kaum so schlagkräftig sein dürfte, wie eine zerstrittene SPD, wo teilweise sogar kolportiert wurde, dass bei einem Sieg von Paß im Mitgliedervotum die Partei nur pflichtschuldig ihren Wahlkampf durchführen würde.


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