Video: Thomas Eiskirch, designierter Oberbürgermeisterkandidat der SPD Bochum: Beweggründe & was er für das Amt mitbringt #kw15bo #ratBO
In der Jahrhunderthalle Bochum ging es links nach oben in die Meisterbüros – dort fand das Pressegespräch der SPD Bochum statt, bei der „offiziell“ Thomas Eiskirch, als designierter Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bochum, vorgestellt wurde.
Offiziell ist deswegen in Anführungsstrichen geschrieben, da das ganze sich ja schon vorher abgezeichnet hatte (siehe auch die diversen Pottblog-Berichte dazu: I, II, III und vor allem IV ((wo das Pottblog exklusiv als erstes Medium verkündete, dass der SPD-Vorstand sich für Thomas Eiskirch entschieden hat)) ).
Nachdem gestern zuerst die Mitglieder der SPD Bochum per E-Mail über die Entscheidung des SPD-Vorstandes informiert wurden, ging auch eine Einladung an die Medien zu einem Pressegespräch heraus, in dem es um das Amt der Oberbürgermeisterin bzw. des Oberbürgermeisters ging. Schön, dass hier die Mitglieder vorab besser informiert wurden als es der offiziellen Presseeinladung zu entnehmen war. Wiewohl die meisten Medien zu diesem Zeitpunkt auch schon gewusst haben dürften, wie die Entscheidung ausgegangen ist.
An dem Pressegespräch nahmen seitens der SPD Bochum der Ehrenvorsitzende Bernd Faulenbach ((der auch Vorsitzender des sogenannten Beraterkreises war)), Carina Gödecke, die Landtagspräsidentin und stellvertretende Parteivorsitzende vor Ort, sowie Thomas Eiskirch als Parteivorsitzender und designierter OB-Kandidat teil.

Vor dem Pressegespräch der SPD Bochum: Ehrenvorsitzender Bernd Faulenbach, Parteivorsitzender Thomas Eiskirch und seine Stellvertreterin Carina Gödecke
In diesem Pressegespräch ging es aber nicht nur um die Kandidatur an sich, sondern auch um das Drumherum.
Geplantes Verfahren:
Der Vorstand der SPD Bochum hatte bereits vor einiger Zeit entschieden, wie die ggf. auftauchende Kandidatenfrage geklärt werden soll. „Ggf.“ deswegen, da es ja auch möglich gewesen wäre, dass die amtierende Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz (SPD) erneut kandidieren will. Dann hätte sich die Frage innerhalb der SPD anders gestellt.
Auf Grundlage eines Vorstandsbeschlusses hatte ein Beraterkreis den geschäftsführenden wie auch den gesamten Vorstand der SPD Bochum beraten.
Als satzungsgemäß dafür zuständiges Parteiorgan entschied dann am Montag der Vorstand der SPD Bochum einstimmig mit nahezu (siehe nächsten Satz) all seinen Mitgliedern in geheimer Wahl den Parteivorsitzenden Thomas Eiskirch zu nominieren. Sowohl Peter Reinirkens, der Fraktionsvorsitzende der SPD Bochum, als auch Eiskirch waren bei der Diskussion und Abstimmung nicht dabei.
Danach wurden dann die 39 Ortsvereinsvorsitzenden – und noch weitere SPD-Mitglieder darüber hinaus – informiert, damit sie über die Entscheidung des Vorstandes nicht erst aus Blogs oder der Zeitung informiert werden.
Wie es jetzt weiter geht:
Der Vorstand hat Thomas Eiskirch nur als Personalvorschlag nominiert. Die endgültige Entscheidung trifft Ende März ein Parteitag der SPD Bochum genauer gesagt die so genannte Wahlkreisdelegiertenkonferenz. Der Vorstand schlägt dabei gemäß seines Votums Thomas Eiskirch vor.
Das schließt aber nicht aus, dass sich noch andere Kandidaten melden können – ähnliches passierte ja vor einiger Zeit in Herne als zu den ursprünglichen zwei Kandidaten um die Bundestagskandidatur noch eine dritte Person hinzukam.
Unmut an der Basis?
In Teilen der Presse wurde darüber berichtet, dass die Basis über die Entscheidung unzufrieden sei und dass das ganze Verfahren kritisiert wurde. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Landtagspräsidentin Carina Gödecke informierte hierzu ausführlich im Pressegespräch und betonte, dass es nicht um die Person des Kandidaten ging. Stattdessen habe man sich nur über das Verfahren gewundert. Dazu stellte sie jedoch fest, dass die Personen die lesen können klar im Vorteil seien – denn die Vorgehensweise wäre so abgesprochen gewesen.
Man will jedoch überlegen, wie man das zukünftig anders gestalten soll. Erfahrenen Genossen mag bei dieser Überlegung des „wie kann man es anders machen“ vielleicht ein Déjà -vu gekommen sein…
Doch selbst die schärfsten Kritiker wären am Ende zufrieden gewesen, so Gödecke und Thomas Eiskirch erklärte, dass er gerade diese Ortsvereine als erstes besuchen wolle um etwaige noch bestehende Mißverständnisse zu klären.
Warum Thomas Eiskirch kandidieren will:
Nachfolgend ein Auszug aus dem weit über 34 Minuten langen Pressegespräch – und zwar erklärt hier nachfolgend Thomas Eiskirch, warum er Oberbürgermeister von Bochum werden will, was er dort als seine Aufgaben ansieht, wie er diese angehen will und was ihn dazu befähigt:
Videodokumentation: Das komplette Pressegespräch der SPD Bochum
Zur Dokumentation das komplette Pressegespräch welches von Sebastian Hammer, dem Sprecher der SPD Bochum, eingeleitet wurde und in dem neben Bernd Faulenbach, dem Ehrenvorsitzenden der SPD Bochum und Mitglied im Beraterkreis auch Carina Gödecke als stellvertretende Vorsitzende der SPD Bochum neben Thomas Eiskirch zu Wort kommen:
Ich kenne Thomas Eiskirch persönlich, er ist nett, relativ jung, gutaussehend. Er kann Wahlen gewinnen. Er kann sich offenbar gegen Widerstand in der SPD durchsetzen. Aber ob er der Richtige für die Aufgabe ist? Eiskirch verfügt weder über eine Berufsausbildung noch über ein abgeschlossenes Studium noch über Verwaltungserfahrung. Er ist Berufspolitiker. In der SPD gilt er vielen als arrogant. Außerhalb wird er als Funktionär wahrgenommen, der nichts außer einer Parteikarriere vorweisen kann und im Landtag nicht viel erreicht hat. ICH MEINE: Wir brauchen jetzt keine chancenlosen Gegenkandidaten der anderen Parteien. Wir brauchen EINE von CDU, FDP, UWG, Freien Bürgern, Piraten und Stadtgestaltern gemeinsam getragene Persönlichkeit, die gegen Eiskirch antritt und das mitbringt, was diesem fehlt: Qualifikation, Kompetenz, Reife und Erfahrung! In anderen Städten ist das gelungen…
Preisfrage: Was hat diese Rede in inhaltlicher Hinsicht geliefert?
Reicht es den Menschen hier, mit derart belanglosen Phrasen (Das Phrasenschwein war schon nach 2 Minuten überfüttert.) wie Kopf hoch, Brust raus, Herzstadt, wir haben Chancen blablabla abgespeist zu werden? Wenn ja, dann darf man sich auch nicht über den Zustand der Stadt wundern.
Drollig sind übrigens die Kompetenzen des Kandidaten (laut Eigenauskunft)
1. Ich kann begeistern.
2. Ich habe Beziehungen.
Sich allein damit (Berufsausbildung ist ja nicht vorhanden) auf eine Stelle zu bewerben, die monatlich mit über 10.000 € dotiert ist …. alle Achtung! Käme mit diesen Voraussetzungen jemand zur Arbeitsagentur und würde eine ähnlich gut bezahlte Stelle haben wollen, die guten Vermittler würde wohl mehr als schmunzeln.
Ahhhhhh, ich verstehe, da SPD-Mitglied, wird keine Kritik am Kandidaten Eiskirch geduldet und daher mein Kommentar auch gelöscht. Passte wohl „ideologisch“ nicht ins Konzept.
Wie dem auch sei, ob nun mit meinem Kommentar oder ohne, die Dampfplauderei des Kandidaten wird dadurch nicht ungeschehen. Und weil diese vom Blogbetreiber auch noch aufgenommen wurde, kann man sie sich immer wieder genüsslich zu Gemüte führen.
@Manfred Baldschus (1):
Eine gemeinsame Oppositionskandidatur wird es wohl eher nicht geben.
@Urmelinchen (3):
Falsch. Ihr Kommentar wurde nicht gelöscht. Er ist ja auch da. Er wurde nur nicht sofort freigeschaltet, vermutlich weil da irgendeine Spam-Routine o.ä. gegriffen hat.