Marvels Guardians of the Galaxy: Tolles Popcorn-Comic-Kino oder müder Star Wars-Abklatsch? (Filmkritik; ab Donnerstag im Kino)
Vorab in einem Satz: Lohnt sich der Film?
Guardians of the Galaxy ist bei uns zwiespältig aufgenommen worden – für die einen war es nur eine teilweise unlogische und dennoch vorhersehbare Star Wars-Adaption, für die anderen eine formidable Comic-Verfilmung, die begeistert.
Bei Guardians of the Galaxy handelt es sich um die neueste Comic-Verfilmung aus dem Hause Marvel (bzw. inzwischen Walt Disney). Doch anstelle der bisher bekannten Marvel-Kinohelden sind die Wächter eher Anti-Helden. Der Hauptcharakter Peter Quill selbst wurde als kleines Kind von der Erde durch Außerirdische entführt und ist jetzt so eine Art Weltraumabenteurer, der zu Beginn des Filmes gleich in eine Auseinandersetzung gerät, als er ein wertvolles Artefakt (den „Orb“) stiehlt, was so diverse Interessensgruppen nicht gut finden.
Er versucht auf einem Planeten den Orb zu Geld zu machen, muss dabei aber feststellen, dass es da einige Leute gibt, die es auf ihn abgesehen haben: Neben einer grünhäutigen Killerin auch ein kleiner Waschbär(!) mit seinem Begleiter – einem sprechenden (und schlagenden!) Baum (!!). Nach einigen kleineren Scharmützeln, wo sie sich nichts schenken, landen aber alle gemeinsam in einem Weltraumknast, wo auch der sonstige „Abschaum“ der Galaxis wartet.
Natürlich bleiben sie da nicht lange unbehelligt – sie müssen sich einiger Angriffe erwehren, knüpfen aber auch Freundschaft mit einem der Insassen (dem sprachliche Metaphern nicht so ganz geläufig sind) und versuchen aus dem Gefängnis auszubrechen, während an anderer Stelle die galaktischen Bösewichter Gamora und Thanos über den Verlust des Orb sinnieren und alle Mittel in Bewegung setzen, um den Orb – koste es was es wolle – in ihre Hände zu bekommen.
Jens‘ Fazit zu „Guardians of the Galaxy“:
Ich gebe es zu, diesen Film zu bewerten ist nicht so einfach. Es ist eben nicht der x-te Marvel-Comic mit dem drölfsechzigsten Superhelden als Soloheld oder in einem Team, sondern diesmal eine Verfilmung eines “anderen†Teils aus dem Marvel-Universum (die Bezugpunkte zu den Avengers usw. sind aber dennoch zu mindestens teilweise vorhanden, da ja alles im selben Marvel-Universum spielt).
Und ich muss gestehen, dass mir dieses Team, welches eher notgedrungen zusammen arbeitet und als “Abschaum der Galaxis†bezeichnet wird, gefallen hat. Besser als manche Weichspülhelden.
Ãœber die Geschichte brauchen wir nicht großartig viele Worte verlieren – das ist eine Comic-Verfilmung, da muss man jetzt nicht großartig zwischen den Zeilen des Drehbuchs lesen. Es geht schlicht und ergreifend um Action und Unterhaltung – quasi um das klassische Popcorn-Kino. Wenn dann noch die Darsteller gut sind, vom Hauptdarsteller bis zu den Nebendarstellern (auch die animierten (Waschbär und Baum)), dann ist das was rundes. Wobei ich der Meinung bin, dass Glenn Close für ihre Frisur Schmerzensgeld bekommen sollte. ;)
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt – und übrigens keine großartigen Parallelen zu Star Wars (wie meine Kolleginnen, siehe deren Bewertungen, die folgen) gezogen.
Insgesamt gesehen gebe ich dem Film, dessen Musik der 70’er Jahre ich übrigens sehr mag, 8 von 10 Punkten.
Das Fazit von Sonja dazu:
Da ich kein übermäßiger Fan von Marvel-Filmen bin und dann noch in 3D war ich eher skeptisch, aber ich ließ mich dann doch eines Besseren belehren. Der Film ist durchaus sehenswert. Ob das unbedingt in 3D seien muss bin ich mir nicht sicher.
Ich habe viel gelacht. Obwohl viele Dinge ziemlich durchschaubar waren (es ist halt eine Star Wars Parodie) habe ich mich nicht wirklich gelangweilt. Die Schauspieler sind gut besetzt, insbesondere der Waschbär… :-D
An dem Storytelling, der Technik und den Effekten ist überhaupt nichts auszusetzen. Alles in allem gebe ich dem Film 7 von 10 Punkten für die solide Machart.
Das Fazit von Christina dazu:
Ehrlich gesagt, mit „Marvel“ hatte ich bisher nichts zu tun – und bin auch nach dem Film nicht schlauer, denn gesehen habe ich eine Star Wars Kopie, die mich gelangweilt hat.
Einzig witzig ist, sich Glenn Close als Admiral Ackbar bei der finalen Schlacht vorzustellen. Und ich vermute, den einfältigen Baum und den durchgeknallten Waschbär hat man auch aus einer der Fortsetzungen der „Unendlichen Geschichte“ geklaut.
Der Film ist an vielen Stellen unlogisch, und trotzdem absolut vorhersehbar. Zum Schluss wird man bereits mit einer Fortsetzung bedroht – aber dank Star Wars ist ja schon klar, wer der Vater von Peter Quill ist. Noch gut gemeinte 3 von 10 Punkten für den Weltraum-Schrott.
Offizielle Trailer zu „Guardians of the Galaxy“:
Neben einer ganzen YouTube-Playlist zu „Guardians of the Galaxy“ gibt es natürlich auch den offiziellen Trailer:
Weitere Berichte:
Sowohl Die Welt als auch SPIEGEL Online berichten ebenfalls über den am Donnerstag startenden Film.