Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz und die SPD zur Schließung der Ruhr Nachrichten (RN) in Bochum
Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Medienhaus Lensing aus Dortmund sich aus einigen Verbreitungsgebieten zurückzieht:
Nicht nur, dass die „Münstersche Zeitung“ (MZ) an den lokalen Wettbewerber verkauft wird – die „Ruhr Nachrichten“ (RN)-Ausgaben in Bochum und Witten sollen geschlossen werden. Siehe dazu auch den ursprünglichen Bericht: Lensing schließt Ruhr Nachrichten (RN) in Bochum und Witten, die Münstersche Zeitung (MZ) soll an Wettbewerber Aschendorff gehen
Inzwischen sollen – nach bisher nicht weiter bestätigten Gerüchten – die Mitarbeiter der betroffenen, zu schließenden Redaktionen das ganze schriftlich haben. Während die Leser der RN Bochum und Witten augenscheinlich noch nichts vom Ende ihrer Tageszeitung zum 31. Oktober 2014 erfahren haben ((ich will nicht ausschließen, dass es irgendwo ganz klein stand, aber dann habe ich es vermutlich überlesen)) gab es für die MZ-Leser wenigstens die Mitteilung In eigener Sache: Münstersche Zeitung strebt Sanierungsfusion an.
Nach den ersten Reaktionen aus der Bochumer Politik zum Schließen der RN Bochum gibt es nun weitere Rückmeldungen:
Reaktion von Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum:
Nach den ersten Rückmeldungen von Grünen, FDP und der Piratenpartei bezieht nun auch die Bochumer Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz Stellung:
„Ich bedaure die beabsichtigte Schließung der Lokalredaktion der Ruhr Nachrichten in Bochum sehr.
Damit geht vor Ort nicht nur ein wichtiges Stück Vielfalt in der lokalen Berichterstattung verloren, sondern auch journalistische Arbeitsplätze.
Meine Sorge gilt insbesondere den betroffenen Beschäftigten und ihren Familien.“
Reaktion der SPD Bochum:
Auch von der SPD Bochum gibt es eine Stellungnahme:
SPD besorgt um Meinungsvielfalt
Zum Schließen der Bochumer Lokalredaktion der Ruhrnachrichten erklärt die SPD Bochum:
Wir bedauern den Entschluss der Ruhrnachrichten die Redaktion in Bochum zu schließen sehr.
Die Mediengruppe Lensing ist in der Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Redaktionen (Bochum, Witten, Steinfurt, Greven und Münster) eine gute Lösung zu finden. Eine einfache Kündigung kann nicht im Interesse eines verantwortungsbewussten Unternehmens sein.
Die Schließung ist für uns nicht nur ein Verlust an guter lokaler Berichterstattung und Recherche in Bochum, sondern vielmehr auch ein Verlust an Medienvielfalt und somit Meinungsvielfalt.
Die damit verbundene weitere Herausbildung einer Monopolstellung der großen Medienkonzerne sehen wir kritisch.Gerade in Zeiten von immer schneller werdender Information, Internetmedien und sozialen Netzwerken ist die Funktion von Printmedien nicht weniger wichtig.
Wir danken der Bochumer Lokalredaktion an dieser Stelle bereits für jahrzehntelange gute Arbeit und Berichterstattung.
Das Gleiche hat bereits die WAZ in anderen Städten gemacht, wo die Ruhrnachrichten stärker vertreten waren. Mittlerweile kooperieren sie in vielen Städten, damit es sich überhaupt noch lohnt.
Als Abonnent habe ich bisher nichts schriftliches über die Schließung der Bochumer Lokalredaktion erfahren. Am Sonntag habe ich mich dann per Kontaktformular nachgefragt, ob die Meldungen über die Schließung korrekt sind und für diesen Fall meine Abo-Kündigung versprochen. Gestern erreichte mich dann eine Mitarbeiterin der rn, die mir eine digitales Abo der Dortmunder (!) Lokalausgabe verkaufen wollte, da ich ja mein Abo zum 1. November gekündigt hätte. Insgesamt eine etwas merkwürdige Art mit einem Kunden umzugehen.