Die Karte meiner Träume (The Selected Works of T.S. Spivet): Wunderschöner Roadmovie der anderen Art startet heute im Kino
Vorab in einem Satz: Lohnt sich der Film?
Definitiv, denn Die Karte meiner Träume ((der eher merkwürdige Titel liegt am zugrundeliegenden Roman, der im deutschsprachigen Raum so heißt)) ist ein Film, der mit einer schönen, skurrilen, wunderbaren aber auch traurigen Geschichte und guten schauspielerischen Leistungen aufwartet.
Der Film Die Karte meiner Träume (siehe auch die Wikipedia-Beiträge zum Film und zur gleichnamigen Romanvorlage) spielt (zu erst) im ländlichen Montana. Hier, fernab von vielen Menschen, sind vielleicht Telefon und Fernsehen die einzigen Verbindungen zur Außenwelt – wenn man mal von täglich hier her fahrenden Güterzügen absieht.
Hier wohnt die Spivet-Familie, bestehend aus Vater (einem Farmer, der eigentlich ein Cowboy aus der Vergangenheit ist), Mutter (einer Biologin die sich insbesondere dem kreuchenden Getier widmet), einer Tochter (für die das Schauen von Miss-Wahlen im TV mit das wichtigste ist) und zwei Zwillingssöhnen. Der eine ist eher der mit den Muskeln, der andere der mit dem Grips. Der mit dem Grips ist T.S. Spivet und er ist hochbegabt, zeichnet gerne und ist ein Fan der Wissenschaft.
Ãœberraschenderweise wird er vom renommierten Smithosian Institut in Washington D.C. eingeladen, da ein eingereichtes Projekt von ihm prämiert werden soll. In Washington ahnt niemand, dass T.S. Spivet ein 10-jähriger Junge ist und er sagt ihnen das auch nicht und schafft es mit einigen Tricks mit den Verantwortlichen zu kommunizieren, ohne dass die misstrauisch werden, dass sie “nur“ mit einem Kind sprechen.
Seiner Familie hat er natürlich auch nichts gesagt und so macht er sich eines Nachts auf den beschwerlichen Weg gen Washington, wobei er sich natürlich genauestens vorher überlegt hat, wie das mit der Reise klappen soll.
Generalstabsmäßig vorbereitet und alles eingepackt, was man so benötigt (bzw. was ein 10-jähriger Junge glaubt, was man für so eine Reise braucht), macht er sich auf die Reise und erlebt dabei – wie bei vielen Road Movies üblich – vor allem auf der Reise abenteuerliche Geschichten, bei denen er sein geistiges Potential zeigt.
Doch in Washington angekommen hört es nicht auf, nachdem man am Smithsonian inzwischen die Wahrheit über das Alter von T.S. Spivet erfahren hat – und das für sich nutzen will… doch dann gibt es da noch eine tragische Vergangenheit…
Jens‘ Fazit zu „Die Karte meiner Träume“:
Ich muss gestehen, dass ich von dem Roman, der das literarische Vorbild für diesen Film ist, bisher nichts gehört habe. Insofern kann ich jetzt bezüglich der Werktreue nicht viel sagen, ich kann aber sagen, dass mir der Film sehr gut gefallen hat. Vom Titel kann ich das nicht behaupten, den fand ich eher esoterisch angehaucht und merkwürdig, aber es ist natürlich verständlich, dass man den Film in Deutschland so benennt, wie man es beim Buch auch schon gemacht hat.
Aber zurück zum Film: Neben der sehr schönen Geschichte und der tollen Ausstattung gibt es noch zwei Highlights in dem Film: Erst einmal gefällt mir die Machart des Filmes sehr gut, wo sich die Gedanken von T.S. Spivet immer wieder in grafischer Form im Bild manifestieren (das soll wohl auch bei den Büchern so sein, wo es dann entsprechende Randnotizen bzw. -zeichnungen gibt) und das ganze inhaltlich unterstützen. Dann – und das mit das entscheidende Element – gefallen mir die Schauspieler fast alle sehr gut. Genial gut ist Kyle Catlett als T.S. Spivet, seine oftmals verwirrt wirkende Mutter (Helena Bonham-Carter) ist auch ein wirkliches Plus für den Film und grundsätzlich sind auch die weiteren Rollen (bis auf eine – aber das ist natürlich Geschmackssache) gut besetzt.
Ich fand den Film sehr gut und kann ihn nur weiter empfehlen – und gebe ihm 8 von 10 Punkten.
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