All is lost mit Robert Redford: Für einige eher Flop als Top – Kinostart am Donnerstag (9. Januar 2014)
Im Film All is lost (siehe auch den Wikipedia-Eintrag: All is lost) schildert der Regisseur J.C. Chandor das Schicksal eines Seglers im Indischen Ozean der völlig auf sich selbst gestellt ist und den Widrigkeiten der elementaren Gewalten trotzen muss.
Der Film beginnt mit einer Rückblende in dem der Hauptdarsteller (der namenlos im Film bleibt und vom Altstar Robert Redford verkörpert wird) gebrochen feststellt, dass alles verloren sei (daher der Titel des Filmes), er alles versucht habe aber scheiterte. Das sind übrigens – neben einem spontan geäußerten Kraftausdruck später im Film (zeitlich gesehen aber vorher) – nahezu die einzigen Worte, die man im Film hört. Nach diesem vorgezogenen Epilog geht es acht Tage zurück und der eigentliche Film beginnt.
Man sieht Redford an Bord eines kleinen Segelschiffes der von einem plötzlichen Knacken und darauf folgenden Fließgeräuschen von Wasser geweckt wird. Sein Schiff, die „Virginia Jane“, die irgendwo im indischen Ozean treibt, wurde von einem der riesigen Container, die zu hunderten oder gar tausenden auf den Containerschiffen um die Welt schippern, getroffen. Das Loch im Rumpf sorgt bei ungünstiger Seelage dafür, dass Wasser ins Schiff läuft und der jetzt hellwache Hauptdarsteller versucht das ganze – im wahrsten Sinne des Wortes – zu kitten.
Doch auch wenn er es erst einmal schafft das ganze provisorisch abzudichten ist er dennoch auf den Weiten des Ozeans gestrandet, denn der Unfall hat alle Elektronik an Bord zerstört, so dass er nicht nur die Pumpe zum abpumpen des Wassers nutzen sondern auch beispielsweise nicht per Funk Kontakt mit anderen Schiffen aufnehmen kann.
Anfangs sieht der einsame Mann die Situation für die Verhältnisse noch relativ entspannt und versucht das Beste aus der Situation zu machen, ohne aber den ordnungsgemäßen Tagesablauf abzuändern (so rasiert er sich morgens akkurat und brutzelt sich abends in der Pfanne sein Abendessen).
Doch die rauhe See fordert irgendwann ihren Tribut und die Virginia Jane wird von Wind und Wetter durchgepeitscht…
Jens‘ Fazit zu „All is lost“:
Nun ja. Mir ist bewusst, dass der Film landauf und landab nahezu nur gelobt wird. Golden Globe-Nominierungen winken und wahrscheinlich wird er auch mit dem berühmtesten goldenen Mann der Filmwelt (den Academy Awards – vulgo den Oscars) in Verbindung gebracht.
Dennoch fand ich den Film in seiner Gesamtheit eigentlich nur langweilig und vorausbestimmt. Man konnte sich fast von Anfang an denken wie der Film ausgeht (ohne zu viel zu verraten: da findet sich quasi jede Interpretation wieder!) und zwischendurch zeigt sich zwar sehr deutlich, dass Robert Redford trotz seines Alters ein tougher Kerl ist, aber dennoch – irgendwie fehlt mir an dem Film was.
Natürlich könnte man den Film als eine Parabel auf das Sein an sich ansehen, als eine große celluloid-gewordene Metapher für den Kampf des Menschens an sich um das (Ãœber)Leben – aber das was ich von einem Kinofilm erwarte, wird hier nicht geweckt. Es ist kein aufrüttelnder Film, es ist kein unterhaltsamer Film, es ist auch kein spannender Film – es ist einfach nur ein langer Film um ein Schiff, seinen Kapitän und die Urgewalten Wasser und Wind. Auch das Ende finde ich insgesamt gesehen eher enttäuschend, kann dazu aber nicht zuviel schreiben, da ich ansonsten eine Restspannung nehmen würde.
Wahrscheinlich gehöre ich nicht zu der Zielgruppe dieses Filmes – insgesamt gesehen gebe ich ihm 4 von 10 Punkten.
Das Fazit von Achim dazu:
Altobelli, ich dachte das Jahr ist rum und dann bekommt man so eine Kröte vorgesetzt. Ja, eine Kröte. Ich habe mich selten so gelangweilt und durchgequält, nur auf das Ende wartend. Am Ende bin ich 10 Minuten vor Schluss gegangen, der Robert war mir zu kernig und wollte nicht klein beigeben – ich schon. Und Spaß beiseite, ich kann das Lob nicht nachvollziehen. Es wäre anders, wenn was passiert wäre … also beispielsweise beschäftigt er sich mit sich selbst, seiner Vergangenheit, dreht ein bisschen am Rad, oder sonst etwas. Aber nein, es wird immer nur weiter gesegelt, mal mehr, mal weniger.
Da ja zumindest ein paar Jobs (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) bei dem Film geschaffen wurden, so gebe ich ihm eine magere 1 von 10 Punkten.
Das Fazit von Sonja dazu:
Robert Redford in allen Ehren. Er ist bestimmt ein Superschauspieler und nur ihm und den Wellen sind die Punkte geschuldet, welche dieser Film von mir erhält. Ich habe mich selten so in einem Film gelangweilt und kann mich auch nicht daran erinnern wann und ob ich überhaupt schon mal vorzeitig das Kino verlassen habe. Aber hier war das der Fall.
Für mich war der Film nicht spannend, ich konnte die meisten Dinge vorhersehen. Auch hatte er keinen geistigen Tiefgang, da ja keinerlei Dialoge vorhanden sind. Für Witzigkeit ist es sowieso das falsche Genre und interessant? Da finde ich persönlich gut gemachte Naturfilme interessanter.
Dieser Film bekommt von mir 2 von 10 Punkte. Gut, dass mir immer egal ist,was andere Leute sagen.
Trailer zu „All is lost“:
Berichte in anderen Medien:
Bei ZEIT Online (Der alte Mann und das Meer) wird der Film gelobt und segelreporter.com verweist auf Kritik von US-Seglern am Film (siehe auch vanityfair.com).
[…] Kino:Â All is lost mit Robert Redford…Pottblog […]
Wow bei euch schneidet der Film wirklich nicht gut ab! Andere halten den Film, wie Jens eingangs sagt Ihn, bzw. Robert Redfords Leistung für Oscar-Verdächtig … bei solch kotroversen Meinungen werd ich ihn mir mal anschauen müssen.