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Jens Matheuszik — 5. November 2013, 09:09 Uhr

WDR Lokalzeit Dortmund: Ein Intendant, ein Wort. Oder: Die Südtribüne des BVB ist wieder da!


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Da ist sie ja wieder, die Südtribüne des Westfalenstadions mit den zahllosen Fans von Borussia Dortmund (BVB)!

Am 30. Oktober 2013 berichtete das Pottblog erstmalig darüber, dass die Sendung Lokalzeit aus Dortmund des WDR-Fernsehens die Südtribüne aus dem Vorspann gestrichen hat (siehe dazu den Beitrag WDR Lokalzeit Dortmund distanziert sich von Borussia Dortmund und den BVB-Fans auf der Südtribüne – oder: Mediale Sippenhaft im Vorspann?! (der auch mit einer Reaktion des WDR Dortmund aktualisiert wurde)).

Anlass war, dass das Sendestudio Dortmund des WDR damit erreichen wollte, dass man über die unsäglichen Krawalle beim Revier-Derby zwischen dem FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund (das der BVB mit 3:1 gewann!) doch nun thematisieren müsse und man so lange die gelbe Wand der Süd nicht zeigen wolle, denn nun sei es an der Zeit

dass […] nach dem Krawall beim Revier-Derby […] alle friedlichen Fangruppen [sich; Anm. d. Red.] klar von den gewalttätigen Chaoten distanzieren sollten. Momentan herrscht da aber weitgehend Funkstille.

So sagte es jedenfalls die Moderatorin direkt am 29. Oktober 2013 in die Kameras hinein und forderte weiterhin zur Diskussion auf:

Was denken Sie dazu, warum ist das so? Wenn Sie es wissen, schreiben Sie uns unter dortmund.wdr.de über unser Kontaktformular.

Eine Diskussion auf die zahlreiche BVB-Fans, -Vertreter und auch weitere Medien eingegangen sind. Trotz diverser Zustimmungen (auch hier in den Kommentaren) gab es doch zumindestens in meinen Wahrnehmungen eine große Mehrheit, die die ganze Aktion hinterfragten. Persönlich kritisierte ich z.B. die argumentativen Schwächen des WDR (Dortmund), schließlich war es ja de facto nicht so, dass es wirklich eine „Funkstille“ gab.

Kurze Zeit später kam dann Bewegung in die Diskussion:

Der WDR-Intendant Tom Buhrow schaltete sich in die Diskussion ein – und erklärte, dass die Südtribüne wieder zurückkehren würde (siehe dazu auch den Beitrag WDR-Intendant Tom Buhrow pfeift Lokalzeit Dortmund zurück: Gefühle der BVB-Anhänger sollten nicht verletzt werden, Südtribüne (Gelbe Wand) zeitnah wieder zu sehen).

Die Südtribüne ist wieder da:

Inzwischen wissen wir, was zeitnah bedeutet – nur einen Tag später gab es schon in der Lokalzeit vom Samstag den neuen Vorspann (siehe Abbildung oben).

Die Moderatorin (übrigens die selbe, die auch die Entfernung begründete) erklärte hierzu:

Moderatorin: Guten Abend und Willkommen jetzt zu Ihrer Lokalzeit aus Dortmund!
Sie haben es gesehen: Unser Vorspann hat wieder ein Bild der friedlichen BVB-Fankurve. Wir alle ziehen an einem Strang. Friedliche Spiele und wunderbare Tore und Siege so wie gestern. Das war wirklich klasse! Es war ein grandioser Fußballabend aus Dortmunder Sicht. 6:1 hat der BVB ja gestern gegen Stuttgart gewonnen.

Über die Diskussion selbst wurde zwar nicht berichtet, auch wurde nicht berichtet, dass es zusätzlich zu den vielen Distanzierungen (die es ja schon vor der Lokalzeit vom 29. Oktober 2013 gab) noch weitere Distanzierungen (so z.B. von der BVB-Fanabteilung und gemeinsam von den BVB- und Schalke-Fanprojekten) von den Krawallen gab. Auch dass der BVB in dieser Angelegenheiten mit Fangruppen diskutiert (und als erste Konsequenz keine Choreographie beim Spiel gegen den VfB Stuttgart erfolgen durfte).

Es ist natürlich schön, dass jetzt die Südtribüne wieder im Vorspann der Lokalzeit zu sehen ist. Aber im Grunde genommen ist das nur ein sekundenlanger Schnipsel. Interessanter finde ich das „drumherum“ dazu. Erst nimmt man zahlreiche BVB-Fans in eine Art mediale Sippenhaft, ignoriert entsprechende Erklärungen zu den Krawallen und muss anscheinend vom obersten Chef zurückgepfiffen wird.

Niemand erwartet von der Lokalzeit aus Dortmund, dass sie jetzt ihre Fehler anerkennt (wobei: warum eigentlich nicht?) – aber was mich schon ein wenig stört ((neben der Tatsache, dass man vielleicht bei einer Tribüne die gerade ist nicht von einer Kurve sprechen sollte…)) ist die Tatsache, dass beispielsweise auf die diversen Erklärungen und Gespräche sowie erste getroffene Maßnahmen mit keinem Wort eingegangen wird. Ich dachte man wollte am Ball bleiben?

So bleibt ein gewisses Geschmäckle übrig – nach dem Motto „Da wollte man sich nur mal auf Ticket des BVB profilieren!“ (und in allen möglichen regionalen und überregionalen Medien auftauchen).

Kritik: Ja. Beleidigungen: Nein!

Wie man sich nach der Lektüre meiner Beiträge zu diesem Thema denken kann, hielt ich die ursprüngliche Entscheidung des WDR (Dortmund) für falsch und habe sie auch deutlich kritisiert. Ich finde damit müssen die entsprechenden verantwortlichen Personen auch leben und so etwas werden sie sicherlich auch einkalkuliert haben.

Was jedoch gar nicht geht:
Nach Pottblog-Informationen soll es auch zu Drohungen gegenüber den Verantwortlichen des WDR Dortmund gekommen sein. Das ist kein Mittel der Auseinandersetzung. Argumente sollte man austauschen, keine Beleidigungen, Drohungen, Lügen und Unterstellungen!


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Klaus Lohmann @ 5. November 2013, 10:20 Uhr

    Jens, Du kannst Dir jetzt ja gern den „Tom-Buhrow-Starschnitt“ übers Bett hängen, aber es gab tatsächlich eine von der Fanabteilung und schwatzgelb mit einer Art „Sprachlosigkeit“ begründete Funkstille und es gab seitdem keine wirklich journalistisch verwertbaren Aussagen seitens TU. Wenn ein „Frischling“ wie Buhrow auf Fingerschnipp von Watzke solche „Befehlsketten“ auslösen kann, um den deutschen Populismus zu bedienen, lässt das für einen gebührenfinanzierten ÖR-Sender tief blicken. Und für die Beifall klatschende Journaille ebenso.


  2. (2) Kommentar von Randolin @ 6. November 2013, 05:15 Uhr

    Is ja der Wahnsinn, die Stimmung im Stadion kann man selbst bei diesem Bild fühlen. Bin echt kein Fussballfan, aber das sollte man wenigstens mal erlebt haben!


  3. (3) Kommentar von Jens Matheuszik @ 10. Dezember 2013, 19:52 Uhr

    @Klaus Lohmann (1):
    Ach, das habe ich sicherlich nicht vor.

    Das aber ehrenamtlich agierende Organistationen nicht auf Fingerschnipp der WDR-Lokalzeit schon fertige Konzepte aus der Tasche ziehen können ist ja auch klar.

    Ich gebe Dir jedoch in dem Punkt recht, als dass man sich fragen muss, ob das so gut mit dem Einwirken des Intendanten ist. Auch wenn es – meiner Meinung nach – hier in der Sache richtig ist.


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