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Jens Matheuszik — 31. Oktober 2013, 23:58 Uhr

WDR-Intendant Tom Buhrow pfeift Lokalzeit Dortmund zurück: Gefühle der BVB-Anhänger sollten nicht verletzt werden, Südtribüne (Gelbe Wand) zeitnah wieder zu sehen


tom_buhrow_wdrTja, das ging ja schneller als erwartet…

Gestern morgen berichtete das Pottblog darüber, dass am Vortag (29.10.) die WDR-Lokalzeit aus Dortmund sich von Borussia Dortmund und den BVB-Fans auf der Südtribüne distanzierte. Dahingehend wurde der Vorspann/Trailer der Lokalzeit aus Dortmund verändert – die kurze Sequenz, in der man die Fans des BVB auf der Südtribüne als Gelbe Wand im Westfalenstadion sah, wurde entfernt.

Mit bedeutungsschwangeren (und fachlich nicht ganz zutreffenden… ((nein, es ist eben keine Kurve – sowas gibt es vielleicht in anderen Stadien, wo sich vielleicht die entsprechenden Verantwortlichen des WDR-Studios Dortmund besser auskennen…))) Worten wurde versucht das ganze zu begründen.

Meiner – sicherlich subjektiv und auch schwarz-gelb gefärbten – Sicht nach, war das jedoch Unsinn, was die Moderatorin da so am Anfang erzählte. Alleine schon die angebliche Funkstille der BVB-Fans, die jetzt durch das Entfernen einer minimalen Sequenz beendet werden soll, war ja insofern lächerlich, als dass es natürlich keine Funkstille gab. Und ganz ehrlich: Glaubte beim WDR (Studio in Dortmund) tatsächlich jemand, dass das Fehlen eines 2 sec-Videoschnipsel einer Sendung, die von vielleicht einigen zehntausend bis maximal ein paar hunderttausend Zuschauern ((obacht: die Einschaltquoten der Lokalzeit (von über einer Million Zuschauer) beziehen sich natürlich immer auf das gesamte Land NRW – da gibt es aber noch weitere Lokalzeiten!)) gesehen wird, Auswirkungen der gewünschten Art hat?

Natürlich gab es Auswirkungen – aber wenn man sich so anschaut, was in den Medien und den sozialen Netzwerken dazu berichtet wurde, dann überwiegt doch mit großer Mehrheit das Unverständnis über diese Aktion, die so ein bisschen nach Sandkastenspielchen und Kindergarten aussah.

Auch der erläuternde Kommentar, ein Tag später (am 30.10.) in der Lokalzeit brachte das ganze meiner Meinung nach nicht wirklich weiter:

gerald-baars-wdr-lokalzeit-dortmund

In diesem Kommentar begründete Gerald Baars (Leiter des WDR-Studios in Dortmund) noch einmal das Schnippeln am Vorspann. Die Intention, dass man seitens der Lokalzeit Dortmund eine Diskussion in Gang setzen will – die ist ja grundsätzlich okay, aber eine Diskussion besteht vor allem auch darin, dass man Argumente austauscht und vor allem auch auf diese Argumente reagiert! Letzteres vermisste ich persönlich vor allem von Seiten des WDR (Dortmund).

So forderte die WDR-Moderatorin Karin Niemeyer zwar am 29. Oktober 2013 dazu auf, doch mal Stellung zu beziehen. Dahingehend meldeten sich sicherlich einige (siehe auch die Zuschauerreaktionen auf wdr.de), so unter anderem auch ich.

Auf die wichtigsten der von mir gemachten Punkte die dagegen sprachen, wurde in dem Antwortschreiben von Gerald Baars (was im ursprünglichen Artikel auch zu lesen ist) mit keinem Wort eingegangen ((Stichwort: „Funkstille“)).

Insofern bin ich sehr froh, dass ich inzwischen erfahren habe, dass der WDR-Intendant Tom Buhrow selbst quasi ein Machtwort gesprochen hat. Bei DerWesten wird – basierend auf einer dpa-Meldung – wie folgt dazu berichtet:

„Es war aber ganz klar nicht unsere Absicht, die Gefühle der Dortmunder in irgendeiner Weise zu verletzen. Wir wissen, dass die allermeisten Fans friedlich feiern und sich von der Gewalt distanzieren“, betonte Buhrow und versprach, dass die Fan-Kurve im Borussen-Stadion wieder im Vorspann der „Lokalzeit“ zu sehen ist.

Wer gestern den #WDRcheck im Fernsehen (oder live vor Ort, so wie ich) gesehen hat, der weiß, dass Tom Buhrow sich als Intendant und Chef vor seine Mitarbeiter stellt. Insofern dürfte diese Aussage die gesichtswahrende Fassung des Zurückpfeifens des WDR-Studios in Dortmund sein.

Persönlich finde ich das übrigens sehr gut ((wie man sich glaube ich denken kann)).

Tatsächlich ging es auch primär nie um die 2 sec im Vorspann – sondern um die Art und Weise. Dazu finden sich ein paar klare Worte von Stefan Reinke in einem Pro- bzw. in diesem Fall in einem Contra-Beitrag bei DerWesten (Der BVB nimmt alle BVB-Fans in Sippenhaft). Die Argumente des Pro-Beitrags (Der WDR will sich nichts vormachen lassen) halte ich übrigens nicht für ganz nachvollziehbar, aber wenn man schon eine Pro & Contra-Reihe hat, muss man ja auch was zum Thema Pro schreiben. ;)

Fazit:

Wahrscheinlich wird es jetzt – Stichwort: Gesicht wahren – noch ein wenig dauern, bis die Südtribüne wieder im Vorspann der Lokalzeit aus Dortmund zu sehen ist, aber sie kehrt zurück. Und es zeigt sich, dass der WDR-Intendant auch willens ist, Fehlentwicklungen mit einem Machtwort zu beenden. Keine schlechte Eigenschaft.

Können wir jetzt endlich wieder über den Derbysieg reden?

… und natürlich auch darüber, dass die verantwortlichen Täter, die Gewalt im Stadion ausüben, willentlich und wissentlich friedliche Zuschauer gefährend angemessen bestraft werden, damit so etwas nicht mehr vorkommt?

Bildnachweis (Tom Buhrow): © Superbass / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)
Bildnachweis (Gerald Baars): Screenshot WDR.de


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