Besprechung (heute Kinostart) „Bad Grandpa“ (Jackass): Eklig, frech und unverschämt – dabei aber sehr lustig!
Wenn man „aus Versehen“ und „ungeplant“ bzw. vielmehr ohne Kenntnisse der Jackass-Reihe den Film Jackass: Bad Grandpa sieht, dann dürfte man einen gewissen „Kulturschock“ erleiden. Dabei handelt es sich (ursprünglich) um eine TV-Reihe des Fernsehsenders MTV, in der die Protagonisten gefährliche und skurrile Stunts, Mutproben und ähnliches durchführten – immer schön mit dem Hinweis, dass man das nicht selber nachmachen sollte.
Aufgrund des großen Erfolges hat die Jackass-Reihe auch den Weg auf die Kinoleinwand gefunden und bisher gab es bereits vier Kinofilme dazu. Jetzt kommt heute mit Bad Grandpa der fünfte Kinofilm der Reihe in die Kinos.
Während die bisherigen Jackass-Filme eher weniger Handlung hatten (als eine lose Aneinanderreihung von einzelnen Stunt-Sequenzen), hat Bad Grandpa eine grobe Rahmenhandlung (wobei die Betonung da tatsächlich auf dem Wort „grob“ liegt).
In dem Film geht es um den Rentner Irvin Zisman, der von Johnny Knoxville (nach einer wahrscheinlich längeren Behandlung in der Maske) sehr gut dargestellt wird. Dieser hat den Auftrag seinen Enkelsohn Billy (Jackson Nicoll) quer durch die USA zu fahren, um ihn bei seinem Vater abzuliefern. Denn die Mutter musste – und die Gründe hierfür schildert Billy am Anfang des Filmes in großer Deutlichkeit – ins Gefängnis und kann sich dementsprechend nicht um ihn kümmern.
Auf der Fahrt erleben der Opa und sein Enkelsohn „freunden“ sich die beiden auch immer mehr an (vorher hatte der Großvater kaum Umgang mit seinem Enkel) und erleben – eigentlich immer selbst verschuldet – merkwürdige Dinge die oftmals in irgendwelchen Katastrophen und dem ungläubigen Staunen der Mitmenschen einhergehen…
Dabei muss man nämlich wissen, dass die Jackass-Szenen quasi mit versteckter Kamera gedreht werden und deswegen sieht man auch in diversen Szenen immer mal wieder Leute deren Gesichter man nicht erkennen kann. Das sind vermutlich die Personen, die – nach Aufdeckung der Tatsache, dass da gerade ein Film gedreht wird – dennoch keine Lust hatten im Film aufzutauchen.
Mein Fazit zu „Bad Grandpa (Jackass)“:
Man muss die Jackass-Reihe mögen um auch diesem Film etwas abzugewinnen. Ansonsten ist das nur eine Aneinanderreihung von vielen Dumme Jungen-Streichen die in diesem Fall von einem extra zum Opa gealterten Schauspieler aber halt auch von einem Jungen dargeboten werden.
Die „Rahmenhandlung“ ist tatsächlich eher rudimentär, im Grunde genommen ist es fast egal, ob nun Irvin und Billy zu Billys Vater fahren oder aber von West- zu Ostküste (oder umgekehrt). Filmerisch gesehen ist eher der Weg (bzw. das was dort passiert) das Ziel.
Dabei gelingt es den Machern nach mehreren Jahren in diesem doch eher merkwürdigen Genre immer wieder neue Ideen in Bezug auf gesellschaftliche Tabus, „Körperfunktionalitäten“ usw. zu entwickeln.
Ãœbrigens: Ich mag Filme ja nicht, wo man alles wichtige bereits durch den Trailer erfahren hat. Da gibt es ja manchmal Filme die verraten viel zu viel (siehe beispielsweise The World’s End). Gerade bei den Filmen aus dem eher lustigen Genre kommt es auch immer wieder vor, dass man eigentlich alle witzigen Szenen schon vorab im Trailer gesehen hat.
Persönlich fand ich das jetzt (im Gegensatz zu anderen Besuchern der Vorpremiere) in diesem Fall nicht so schlimm, denn ich habe eigentlich den ganzen Film über durchgelacht (oder ähnlich entsetzt geschaut wie manche der eher unfreiwilligen Protagonisten). Auch bei den Szenen, die man schon aus dem Trailer kannte.
Insgesamt gebe ich dem Film 8 von 10 Punkten.
Trailer zu „Bad Grandpa (Jackass)“:
Andere Berichte zu „Bad Grandpa (Jackass)“:
Auch bei RP-Online gibt es einen Bericht zu Bad Grandpa.
Hab seit den guten alten MTV Zeiten kein Jackass mehr gesehen – auch keinen Film mehr bis auf den Ersten. Haben die denn immer noch neue Ideen? Beeindruckend dass bis jetzt noch keiner von denen dabei umgekommen ist…
[…] Kino: “Bad Grandpa Pottblog […]
@Philipp (1):
Ich glaube Deinen letzten Satz solltest Du etwas relativieren, wobei es sich nicht direkt auf Jackass bezog…