Nikes Activity Tracker Nike+ FuelBand SE (2): Ab November verfügbar – jetzt auch aus Deutschland bestellbar
Mit dem Stichwort Quantified Self bezeichnet man alle möglichen Gerätschaften und Software, mit der man sich selber bzw. seine persönlichen Daten und Leistungen messen kann. In diesem Markt gibt es diverse Hersteller mit ihren verschiedenen Produkten – so z.B. auch Nike.
Von Nike kam vor rund anderthalb Jahren das Nike+ FuelBand auf den Markt, ein Armband, welches die Aktivitäten der tragenden Person misst, mit einem Tagesziel vergleicht, anhand der zu machenden persönlichen Angaben ausrechnet, wieviel Schritte man gegangen ist (in einzelnen Schritten, aber auch insgesamt in km) und wie viel Kalorien verbrannt wurden. Schlussendlich – und so wurde das FuelBand auch beworben – war das ganze auch noch eine extravagant aussehende Uhr.
Als Grundlage diente die von Nike erfundene Einheit „FuelPoints“ bzw. „NikeFuel“, welche pro Person individuell (ausgehend von Körpergröße und -gewicht) je nach Aktivität errechnet werden.
Hier im Pottblog gab es unter anderem die Beiträge
- Test des Nike+ FuelBand (2. Update: nur in den USA und UK erhältlich; Start in Deutschland erst ab 2013!)
- Nike+ FuelBand aus Deutschland über store.nike.com direkt für 129,- £ bei Nike online wieder bestellbar
zum Thema. Man kann daran schon erkennen – eigentlich bot Nike das Nike+ FuelBand in Deutschland nicht an (dafür habe ich es aber an schon sehr vielen Armen in Deutschland gesehen…).
In den letzten Monaten kamen immer mehr Alternativen (FitBit, Jawbone Up, Misfits Shine – um nur ein paar zu nennen) auf den Markt und von den Funktionalitäten her, hatte Nike schon lange seine Vorreiterrolle verloren.
Noch vergangenes Wochenende unterhielten wir uns in einer von Sebastian vorgeschlagenen Session beim BarCamp Düsseldorf über die verschiedenen Fitness-Tracker, welche wo ihre Vorteile (und auch Nachteile!) haben und die anwesende Nike-Fraktion (zu der auch ich zähl(t)e), hoffte vor allem auf das angekündigte Nike+ FuelBand 2.
Wie sich erst nach dem BarCamp herausstellte, war schon lange für den gestrigen Dienstag ein Nike-Event namens NikeFuel Forum angekündigt, von dem im Vorfeld berichtet wurde, dass hier wohl der Nachfolger des FuelBands vorgestellt wird.
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass dem tatsächlich so ist bzw. war:
Das neue Nike+ FuelBand 2 Nike+ FuelBand SE (Bildnachweis: nike.com) löst das bisherige FuelBand ab.
Nike FuelForum in New York City
Am gestrigen Dienstag stellte Nike in Rahmen einer Veranstaltung die Neuerungen rund um das so genannte Nike+ „Ökosystem“ vor.
Vorab gab es jedoch quasi eine Art „PR-Show“ mit diversen mehr oder weniger spannenden Zahlen und Fakten:
- mehr als 20 Millionen Menschen nutzen Nike+
- Tennis-Spielerin Serena Williams schafft in einem Spiel 4.300 FuelPoints
- die aktivste Stadt in den USA ist Eugene, Oregon.
- zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens ist Las Vegas, Nevada am aktivsten.
- je mehr Freunde hat, die auch Nike+ nutzen, um so mehr Punkte erzielt man: ohne Freunde hat man durchschnittlich 3.100 Punkte/Tag, mit drei Freunden 3.500/Tag und wer mehr als 11 Freunde hat, hat durchschnittlich 3.900 Punkte am Tag (ich senke den Schnitt da…)
- ein Arzt erklärte, wie wichtig es sei, sich zu bewegen (und wie wichtig es wäre, wenn alle sich Nike-Sachen kaufen?)
- das FuelBand ist ein guter Motivator; die eher negativ gesehenen Kalorien (die verbrannt, also reduziert, werden sollen) werden stattdessen durch Nike FuelPoints ersetzt, denn da wird man gelobt, je mehr man erreicht
- mit dem neuen FuelBand soll „cheaten“ nicht mehr so einfach möglich sein, da es kalibriert sei
- das FuelBand SE soll auch besser die Aktivität „Radfahren“ messen können; da gab es ja beim Vorgänger Probleme
- auch Aktivitäten wie Yoga und Schlaf soll man messen können (über die Sessions; siehe weiter unten)
- Dennis Crowley von Foursquare (lustigerweise tatsächlich einer der ersten Amerikaner mit FuelBand, den ich traf) war der erste nicht-Nike-Mitarbeiter, der damals das FuelBand sehen konnte
Hauptaugenmerk bei der Veranstaltung lag natürlich auf dem neuen Nike+ FuelBand SE, welches mit einer neuen Nike+ FuelBand-App für iOS zusammenarbeitet. Hatte man beim ersten FuelBand eine Nutzung via Android noch anfangs in Aussicht gestellt (und diese Ankündigung dann später eher stillschweigend wieder zurückgezogen), ist jetzt klar, dass Nike nur auf die iOS-Plattform setzt.
Kleine Notiz am Rande dazu:
Wenn man das so macht, dann kann man auch mit einer neuen App (Nike+ Move App) mal eben in der Apple Keynote zum neuen iPhone auftauchen, wie es im September geschehen ist…
Zusätzlich zur neuen Hard- und Software hat Nike das so genannte „Nike+ Fuel Lab“ angekündigt – damit soll gewährleistet werden, dass es neue Produkte rund um diese Nike-Produkte gibt.
Unterschiede zwischen dem Nike+ FuelBand und dem Nike+ FuelBand SE:
Ursprünglich gab es das Nike+ FuelBand nur in schwarz, dann kam eine transparente Variante auf den Markt und zwischenzeitlich gab es noch eine mit blauen „Akzenten“.
Die neuen SE-FuelBänder gibt es in folgenden Farben, wobei grundsätzlich alle Bänder schwarz sind und nur Teile die jeweils andere Farbe aufweisen (wenn es nicht gerade eh die schwarze Variante ist):
- Volt (Gelb)
- Pink Foil (Pink)
- Total Crimson (Rot)
- Black (Schwarz)
Das neue FuelBand SE setzt auf Bluetooth 4.0 als Verbindungstechnologie und so sollte das FuelBand eigentlich immer mit dem jeweils verknüpften iOS-Gerät (klassischerweise das iPhone) verbunden sein. Da Bluetooth 4.0 eine sehr stromsparende Technik ist, dürfte das auch der Akkulaufzeit entgegen kommen.
Das Gehäuse bleibt an sich gleich, wobei die Wasserundurchlässigkeit (man kann sogar damit duschen) noch einmal verbessert worden sein soll. Weiterhin wird das FuelBand nur über den einzigen vorhandenen Knopf gesteuert, wobei es da noch zusätzliche Funktionen im Gegensatz zum bisherigen FuelBand gibt (so kann man beispielsweise durch einen „Doppelklick“ automatisch immer die Uhrzeit sehen).
Auch soll das FuelBand SE einen Helligkeitssensor umfassen, so dass es nicht – wie es bei der transparenten Variante derzeit tatsächlich geschieht – zur kleinen Supernova am Handgelenk kommt, nur weil man im Dunkeln sich die Uhrzeit anschauen will…
Die neue FuelBand App:
Bisher maß die FuelBand App halt einfach alle erzielten FuelPoints so vor sich hin, mit der neuen App gibt es die so genannten Sessions. Damit kann man spezielle Aktivitäten entsprechend markieren, so dass man beispielsweise eine Joggingrunde oder aber die Übungen in einem Fitnessstudio ganz explizit als Session zeitlich markieren kann (via App oder Band selbst). Dadurch kann man leicht erfahren, wie viel FuelPoints eine solche Session gebracht hat.
Mit Hilfe der Sessions soll man auch seinen Schlaf tracken können – inwiefern jedoch da dann spezielle Schlafphasen analysiert werden können ist noch offen (bzw. es darf eher bezweifelt werden).
Die Funktion Win the Hour ermittelt wieviel Aktivitäten man so in einer Stunde hat und versucht die Leute zu motivieren sich mehr zu bewegen, wenn man „das Ziel der Stunde“ nicht erreicht hat.
Anhand der Fuel Rate kann man leicht herausfinden, in welcher Geschwindigkeit man die FuelPoints erzielt hat. Sprich: Das ist quasi der Nike+ Tachometer.
Die bisherige Interaktion mit Freunden beschränkte sich bei der alten App auf einen Vergleich der erzielten Resultate, mit Groups kann man zukünftig sich gegenseitig motivieren, die erreichten Ziele vergleichen, sich anfeuern und auch gemeinsame Ziele anstreben (und hoffentlich erfüllen).
Bisher gab es in der alten Version der App schon einige Meilensteine (wenn man beispielsweise 1 Million FuelPoints erreicht hat) und in der neuen App gibt es weitere und vor allem auch neue Milestones, die man erreichen kann. Nicht nur für reine Punkte am Ende des Tages, sondern auch für die Sessions, die Fuel Rate, die gewonnenen Stunden usw.
Damit wird der Gamification-Faktor (das man durch spielerische Belohnungen motiviert wird) weiter fortgeführt – was sicherlich im Sinne der Erfinder ist, denn gerade das motiviert teilweise wirklich sehr.
Verfügbarkeit des Nike+ FuelBand SE:
Ab dem 6. November 2013 gibt es das Nike+ FuelBand SE in den Ländern, in denen Nike auch schon offiziell das FuelBand (ohne SE) verkauft hat. Sprich: In den USA, in Kanada und dem Vereinigten Königreich (UK). Zusätzlich aber auch in Deutschland, Frankreich und Japan.
Der Preis in den USA beträgt US$ 149 und in Deutschland sind es 139 Euro. Vorbestellungen kann man schon unter www.nike.com/fuelband vornehmen, die derzeit auch versandkostenfrei sind.
Ebenfalls ab dem 6. November 2013 wird es auch die neue Nike+ FuelBand App im AppStore geben.
Die Nike+ Move App:
Am Rande wurde bereits die Nike+ Move App erwähnt – hierbei handelt es sich um die Nike-App, die im Rahmen der iPhone 5S-Keynote von Apple so am Rande en passant vorgestellt wurde. Die App nutzt den M7-Coprozessor des iPhone 5S und soll auch Aktivitäten messen.
Aus eigener Erfahrung (mit anderen Apps, die M7 nutzen) kann ich jedoch sagen, dass die Werte eines Activity Trackers, der am Körper getragen wird, deutlich akkurater sind als die errechneten Werte einer Smartphone-App, die aus der Bewegung des Telefons resultieren. Man überlege sich einfach mal, wie oft man tatsächlich auch in Zeiten der Smartphones sein Handy eben nicht bei sich hat.
Tests haben bei mir gezeigt, dass beispielsweise die Anzahl der Schritte um einen hohen vierstelligen Wert differieren können.
Auch diese App soll ab dem 6. November 2013 verfügbar sein.
Update der Nike+ Running-App:
Schon ab heute gibt es das 47,3 MB große Update der Nike+ Running-App, mit der man seine Läufe und Joggingrunden festhalten kann.
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Diese weist zwei Neuerungen auf:
- man kann beim Laufen Fotos machen
- Läufe werden automatisch pausiert (und wieder gestartet)
Video: Introducing Nike+ FuelBand SE
Video: Inside the Nike+ FuelBand SE
Video: NikeFuel Testimonials
Weitere Berichte:
Siehe auch The Verge (I und II), macerkopf.de, mobiflip.de
[…] Online:Â Nikes Activity Tracker…Pottblog […]
Es ist nicht nur derzeit Versandkostenfrei im Nike Store, sondern dann wohl dauerhaft. Denn ab 50 Euro ist das immer so.
@Achim Hepp (2):
Okay, dann haben die das einfach so gesondert beworben.