Elysium: Düstere und sozialkritische Zukunftsvision startet heute im Kino
Am heutigen 15. August 2013 startet in den Kinos hierzulande der Film Elysium mit Matt Damon in der Hauptrolle.
Wobei eigentlich ein ganzer Planet die heimliche Hauptrolle spielt – die Erde. Doch Ende des 21. Jahrhunderts (ja, so in ein paar Jahrzehnten!) sieht es für die abgewirtschaftete Erde düster aus: Umweltschäden, Ãœbervölkerung usw. haben die gesamte Erdkugel mitgenommen. Die Mächtigen und Reichen haben sich ihre eigene Insel der Seligen (altgriechisch Elysion, lateinisch „Elysium“) geschaffen – eine riesengroße Raumstation (Vorbild: Stanford Torus).
Hier leben die Privilegierten in quasi paradiesischen Zuständen von einer Cocktail-Party über die nächste Benefiz-Veranstaltung bis zum nächsten illustren Beisammensein. Versorgungsprobleme sind dort unbekannt und der medizinische Fortschritt ist so weit fortgeschritten, dass jedes Haus jede Villa über eine eigene Medi-Bank verfügt. Dieses Solarium-ähnliche Gerät kann innerhalb von Sekunden alle möglichen körperlichen Gebrechen dauerhaft heilen – ob eine Prellung oder gebrochene Knochen aber auch ansonsten tödlich verlaufende Krankheiten wie Krebs und noch viel mehr.
Ganz anders sieht es jedoch auf der Erde aus:
Hier lebt der unterprivilegierte Teil der Menschheit in riesigen Stadtlandtschaften, deren Straßenzüge sich eigentlich nur vom Grad der Verslummung unterscheiden. Das ganze wirkt ein wenig wie die dritte Welt auf der ganzen Welt.
Die Mächtigen von Elysium lassen auf der Erde noch produzieren, wie beispielsweise der mächtige Firmenboss Carlyle, dessen Firma Armadyne nicht nur die Raumstation hergestellt hat, sondern auch die Droiden herstellt, die auf der Erde Polizeiaufgaben übernommen haben.
Zu Beginn des Filmes lernt man den jungen Max kennen, der als Waisenkind bei Nonnen untergekommen ist. Der leicht kriminelle Max träumt zusammen mit dem Mädchen Frey, dass sie gemeinsam eines Tages Elysium erreichen werden.
Jahrzehnte später erlebt man wie der inzwischen erwachsen gewordene Max seinem Tagwerk nachgeht – er arbeitet an den Fließbändern von Armadyne in der Droidenproduktion. Da er aufgrund eines leichten Disputs mit Polizeidroiden etwas lädiert wurde, muss er ins überfüllte örtliche Krankenhaus. Dort entdeckt er plötzlich nach Jahren Frey wieder, die jedoch Annäherungsversuche mit der Begründung ihrer komplizierten Situation abblockt. Doch zum Kaffee ein paar Tage später verabreden sie sich dennoch…
… doch zu diesem Termin kommt es nicht mehr, da sich die Ereignisse überschlagen:
In dem Bereich der Firma wo Max verantwortlich ist stockt die Produktion und sein Vorarbeiter zwingt ihn da einzugreifen, obwohl das für Max sehr gefährlich ist. Es gelingt ihm die Produktion wieder anzufahren – doch zu einem schrecklichen Preis, denn er ist jetzt zusammen mit den „Droiden-Rohlingen“ in einer Kammer gefangen, in der er tödlicher Radioaktivität ausgesetzt ist.
Er überlegt das ganze zwar, aber wird von einem „Entsorgungsdroiden“ aus der Anlage geschleppt, erfährt, dass er in fünf Tagen sterben wird und bis dahin noch normal leben kann, wenn er bei jeder Mahlzeit eine der ihm zur Verfügung gestellten Tabletten nimmt. Damit ist das Arbeitsverhältnis von Max beendet.
Zwischenzeitlich drohte Elysium der Besuch von drei nicht autorisierten Shuttles von der Erde. Schleuser haben einigen verzweifelten Menschen eine Passage nach Elysium ermöglicht. Zwei von drei Shuttles werden jedoch auf Befehl der Verteidigungsministerin Delacourt noch vor Erreichen der Raumstation abgeschossen. Diese Arbeit übernimmt aber niemand von Elysium, sondern ein Schläfer-Agent auf der Erde – nicht mal damit, macht man sich direkt die Hände selbst schmutzig.
Dem anderen Shuttle, welches eine Bruchlandung hinlegt, entfliehen die Menschen und versuchen beispielsweise Nutzen aus der fortgeschrittenen Medizin zu ziehen, doch die „Heimatschutz-Droiden“ fassen alle Flüchtlinge und schieben die Ãœberlebenden wieder ab.
Da die Verteidigungsministerin vom Präsidenten für ihre Methoden deutlichst gerügt wird, überlegt sie weitere Maßnahmen zu ergreifen und sucht dafür die Hilfe des Armadyne-Bosses Carlyle.
Der verzweifelte Max, der nur noch fünf Tage zu leben hat, versucht nun alles, um nach Elysium zu gelangen, denn dort könnte seine Krankheit sofort geheilt werden. Doch er kann sich das Einschleusen dorthin nicht leisten und außerdem haben Erdbewohner keine leichte Anreise dorthin.
Also lässt er sich auf einen Deal ein: Im Auftrag des Schleusers will er zusammen mit ein paar Helfern einen Bewohner Elysiums entführen, wenn diese Person auf der Erde ist, um dann mit einer Übertragung der im Gehirn gespeicherten Informationen einen Reibach zu machen.
Max‘ Wahl fällt dabei auf Carlyle.
Doch schneller als ihm lieb ist, erfährt er, dass das gerade bei dieser Person nicht so einfach ist und zu weitreichenden Komplikationen führt…
Mein Fazit zu „Elysium“:
Spannend und leicht ängstigend ist diese Zukunftsvision, die hoffentlich eine Vision bleibt.
Die sozialkritische Aussage des Filmes leidet jetzt nicht unter der einen oder anderen unlogischen Stelle (auf die ich hier nicht eingehe, um nichts zu verraten) und man wird im wahrsten Sinne des Wortes gut unterhalten. An manchen Stellen ist der Film jedoch – visuell gesehen – recht drastisch, so dass mich die FSK 16-Freigabe nicht wundert.
Die Leistung der Schauspieler ist grundsätzlich gut, insbesondere von Matt Damon als Max. Jodie Foster als eiskalte Verteidigungsministerin wirkt zum Ende hin jedoch leicht überzeichnet, aber das bringt vielleicht die Rolle im Film mit sich.
Insgesamt gebe ich dem Film 7 von 10 Punkten.
Das Fazit von Achim dazu:
Achim hat zu dem Film nichts zu sagen, da er prinzipiell in keine Filme mit Jodie Foster geht.