Metropolradruhr: Vertrag zwischen AStA (Ruhr-Universität Bochum) und Nextbike bis zum Wintersemester 2013/2014 verlängert: RUB-Vorteile „nur“ noch in der Metropole Ruhr
Erst vor wenigen Tagen berichtete das Pottblog im Rahmen der „offiziellen“ Einweihung von einigen Metropolradruhr-Stationen auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum (RUB) von der Kooperation zwischen dem Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA) und der Firma Nextbike (die sich für das Fahrradverleih-System, welches im Ruhrgebiet unter dem Namen Metropolradruhr bekannt ist, verantwortlich zeichnet).
Siehe dazu auch: Metropolradruhr an der RUB (Ruhr-Universität Bochum): Nach einem Monat “offiziell†eingeweiht… mit Videos, Statistiken, B.I.E.R. usw.
Kern der Vereinbarung war es, dass die Studierenden der RUB ((wie auch der links abgebildete AStA-Referent Matthias Brüggemann; das Foto stammt vom AStA)) vergünstigt das Metropolradruhr (MRR) nutzen konnten. Viele Fahrten der Studierenden wurden dadurch kostenlos und der Vertrag ging über die kostenlose Nutzung im Rahmen des VRR-Tickets (was die Studierenden der RUB ja auch haben) hinaus, so dass es grundsätzlich eigentlich ein gutes Angebot war. Der AStA zahlte im Gegenzug für das laufende Sommersemester pauschal 1,50 Euro pro Student an die Firma Nextbike und vereinbart war es, dass die Studierenden im Rahmen einer Urabstimmung über eine weitere Fortsetzung des Kooperationsvertrages mitentscheiden sollten.
Jetzt ist es aber so, dass die Urabstimmung auf sich warten ließ, was zum Teil auch schon zu Protesten innerhalb der Studierenden-Parlaments führte, vor allem weil das ganze organisatorisch schwierig werden könnte (siehe auch diesen Bericht der „liste b.i.e.r – die satireliste“).
Gestern Abend erreichte das Pottblog dann die folgende Pressemitteilung des AStA der RUB zum Thema Metropolradruhr:
Verhandlungserfolg: Nutzung von metropolradruhr im Wintersemester kostenlos
Die heutigen Verhandlungen zwischen dem AStA der Ruhr-Uni Bochum und der nextbike GmbH bezüglich der Nutzung des metropolradruhr-Angebotes über das Sommersemester hinaus verliefen höchst zufriedenstellend. Zusammen mit den VertreterInnen der ASten aus Dortmund, Düsseldorf und anderen Städten konnte eine Allianz von Studierendenvertretungen geschaffen werden, welche ca. 170.000 Studierende umfasst, und die zukünftig an dem Projekt teilhaben möchte. Gemeinsam konnten wir deutlich machen, dass wir als Studierendenschaften bedeutsame Partner sind.
Testphase kostenlos verlängert
Zunächst wird die Testphase für die Bochumer Studierenden kostenlos um ein Semester verlängert, denn die Nutzungszahlen liegen nach Ansicht beider Vertragspartner derzeit noch unter unseren Erwartungen. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, dass die Stationen am Campus aufgrund von Frost einen Monat auf sich warten ließen. Der Boden musste zum Aufbau einen halben Meter tief frostfrei vorliegen, da sonst Schäden an den Stationen entstanden wären.
Radeln im Ruhrgebiet weiter zu Sonderkonditionen
Ab dem Wintersemester könnt ihr zu den gewohnten Konditionen mit metropolradruhr radeln, obwohl wir für das Wintersemester keine Zahlungen mehr an die nextbike GmbH leisten werden. Einzige Änderung gegenüber dem Sommersemester:Deutschlandweit gelten ab dem 1. Oktober die regulären Tarife der nextbike GmbH. Die Testphase konnte durch unsere Verhandlungen somit auf 12 Monate verdoppelt werden, so dass die Kosten sich pro Semester und Studierendem auf nur noch 75 Cent belaufen.
Radel-Urabstimmung findet im Wintersemester statt
Die geplante Urabstimmung zu dem Thema wird damit erst im Wintersemester 2013/14 parallel zur Studierendenparlamentswahl stattfinden. Hierdurch spart die Studierendenschaft knapp 7.500 €. Uns ist es von Beginn an wichtig gewesen, dass die Studierendenschaft in die Entscheidung über metropolradruhr einbezogen wird. In den weiteren Verhandlungen werden wir natürlich gemeinsam mit den anderen ASten versuchen die Konditionen für die Studierendenschaften weiter zu verbessern und wollen euch dann im Wintersemester im Rahmen der Urabstimmung entscheiden lassen.
Häh?
Liest man sich die Pressemitteilung durch, klingt das ganze erstmal positiv. Stutzig wird man jedoch bei der folgenden Formulierung (die Hervorhebung stammt von mir):
Ab dem Wintersemester könnt ihr zu den gewohnten Konditionen mit metropolradruhr radeln, obwohl wir für das Wintersemester keine Zahlungen mehr an die nextbike GmbH leisten werden. Einzige Änderung gegenüber dem Sommersemester: Deutschlandweit gelten ab dem 1. Oktober die regulären Tarife der nextbike GmbH.
Ja was denn nun? Die gewohnten MRR-Konditionen sind für RUB-Studierende so, dass man die erste Stunde einer MRR-Fahrt nicht bezahlen muss. Und das theoretisch auch mehrfach am Tag. Wer also morgens weniger als eine Stunde braucht um zum Campus zu radeln und nachmittags auch weniger als eine Stunde für die Fahrt zurück nach Hause oder sonst wohin benötigt, ist nach den bisher geltenden Bedingungen kostenlos dabei ((so er das System korrekt nutzt und sein Fahrrad auch nach der Fahrt immer korrekt abmeldet)). Das ist auch nach dem Sommersemester der Fall…
Änderungen beziehen sich nur auf das Gebiet außerhalb des Metropolradruhrs
Wer außerhalb des Verleihgebietes des MRR das Angebot nutzt, der zahlt die regulären Tarife, die für VRR-Kunden (und das sind die Studierenden ja auch) vorgesehen sind. Wo man dann nur noch eine(!) halbstündige Fahrt kostenlos pro Tag hat.
Sprich: Die Nutzung des MRR im Ruhrgebiet (und strenggenommen gibt es das MRR ja nur im Ruhrgebiet, denn außerhalb heißt das System wie die Betreiberfirma Nextbike) bleibt für die Studierenden so wie bisher.
Das ganze bestätigte Björn Frauendienst, der Koordinator der Mobilitäts- und Verkehrsstrategie der RUB, auf Anfrage des Pottblogs.
Die Pressemitteilung hätte man dahingehend sicherlich eindeutiger formulieren können, in dem klar gemacht wird, dass die Änderungen sich auf die Vermietung „deutschlandweit – außerhalb des Ruhrgebietes bzw. außerhalb des Verleihgebietes des MRR“ oder so bezieht.
Nutzungen des MRR an der RUB
Seitens der RUB ist man übrigens mit der Nutzung des MRR an der RUB sehr zufrieden und wäre „sehr glücklich“, wenn sich der bisherige Trend bestätigt. Bekanntlich hatte das MRR in Ganz-Bochum im Mai 2012 die Anzahl von 200 Nutzungen (=Leihvorgänge), während im Mai 2013 alleine an der RUB bereits 2200 Nutzungen vorlagen.
Die Entwicklung in den vergangenen Wochen sahen beim MRR nur an der RUB in den vergangenen Kalenderwochen wie folgt aus:
Hierzu muss man aber noch wissen, wie der Stand in den einzelnen Kalenderwochen war:
- 17. KW: Station am HGA ist fertig
- 18. KW: bis auf Sport und CASPO alle Stationen an der RUB fertig, noch nicht ganz alle in Querenburg
- 19. KW: alle MRR-Stationen aufgebaut
- 20. KW: sehr regnerische Woche
- 21. KW: Pfingstferien
Insofern erscheint die Entscheidung des AStA wirklich sinnvoll, dass man die Probephase verlängert und erst dann zur kommenden Wahl des Studierendenparlaments die geplante Urabstimmung unter den Studierenden durchführt.
Was in den Verhandlungen zwischen AStA, Oppositionslisten und nextbike los war, könnt Ihr hier lesen:
http://listebier.wordpress.com/2013/06/09/metropolradruhr-treffen-enthullt-groses/
[…] Bochum: Metropolradruhr – Vertrag zwischen RUB-AStA (und Nextbike bis zum Wintersemester verlängert…Pottblog […]
Gut, dass es mit Nextbike weitergeht.
Problem ist nur: Leider stehen viele der Radstationen leer. Das betrifft insbesondere die Station am Netto im Unicenter, am Hallenbad, am Buscheyplatz und sogar vor dem GA war heute – als ich geschaut habe – kein Rad mehr zu sehen. Dagegen sollte dringend etwas getan werden, bzw. sollte man bei den Verhandlungen bitte auch schauen, dass das System nutzbar gehalten wird, indem die Stationen nachgefüllt werden.
@Liste B.I.E.R. (1):
Danke!
@RUB-Student (3):
Vielleicht gibst Du das dem AStA respektive der Firma Nextbike ggü. bekannt. Das es immer mal zu Leerständen kommen kann ist klar, aber dauerhaft ist eher nervig.
[…] Diese ermöglicht es den Studierenden der RUB bisher für einen Pauschalbetrag von 0,75 Euro/Semester2, bei jeder Fahrt die Räder in der ersten Stunde kostenlos zu nutzen. Egal für wieviele (ordnungsgemäß neu begonnene) Fahrten hintereinander… (siehe dazu auch die diversen Berichte zum Thema: I, II, III). […]