TV-Serie Bates Motel (eine Art Psycho-Vorläufer) startet heute Abend in den USA bei A&E Network
Unter dem Namen Bates Motel startet heute in den USA auf dem A&E Network eine neue TV-Serie (die nicht mit dem gleichnamigen TV-Film verwechselt werden sollte).
Die Serie ist dabei inspiriert vom Film Psycho von Alfred Hitchcock und stellt eine mögliche Vorgeschichte dar. Momentan gibt es ja eine Art Psycho-Revival – schließlich läuft gerade aktuell im Kino der Film Hitchcock, der packend die Entstehungsgeschichte des Filmes Psycho zeigt (und sehr empfehlenswert ist!).
Die neue TV-Serie (siehe auch den Wikipedia-Beitrag zu Bates Motel) versucht darzustellen, wie sich Norman Bates zu dem Psycho(pathen) entwickeln konnte, den er in Psycho darstellte.
Im Rahmen der South by Southwest (SXSW), einem Festival, dessen Name sich übrigens an Alfred Hitchcocks North by Northwest ((in Deutschland als „Der unsichtbare Dritte“ bekannt)) anlehnt, wurde die erste Episode von Bates Motel vorab präsentiert.
Offiziell startet Bates Motel am heutigen 18. März 2013 in den USA – ob und falls wann die Serie nach Deutschland kommt und auf welchem Sender sie ausgestrahlt wird ist derzeit noch nicht bekannt ((wobei einige der Serien von A&E durch die RTL-Gruppe ausgestrahlt werden)).
Bates Motel: First You Dream, Then You Die (Pilotfolge)
Die Pilotfolge fängt mit einem Blick auf den jungen Norman Bates (dargestellt von Freddie Highmore ((bekannt durch Charlie und die Schokoladenfabrik von Tim Burton)) ) an. Einen Augenblick später sucht er seinen Vater in der gemeinsamen Wohnung und findet ihn erst recht spät – tot. Durch seine entsetzten Schreie alarmiert er seine Mutter Norma Bates (Vera Farmiga ((hierzulande am ehesten durch ihre Rollen in Departed – Unter Feinden und Up in the Air bekannt)) ), die jedoch auch nicht mehr helfen kann – und auch ein wenig teilnahmslos erscheint.
Einige Monate später beschließen sieht man Mutter und Sohn mit Sack und Pack durchs Land fahren – auf dem Weg zu einem Neuanfang. In White Pine Bay hat sie das Seafairer Motel von der Bank gekauft, welches sie gemeinsam mit ihrem Sohn betreiben will. Der Anblick des Motels und des dahinter liegenden Hauses dürfte bekannt sein:
Norman selbst ist sichtbar froh über den Tapetenwechsel und als er sich mit ersten Mitschülerinnen auf der Schule anfreundet, scheint alles einen geregelten Weg zu gehen. Doch kurze Zeit später sucht ein verbitterter Mann ihn und seine Mutter auf und erklärt, dass er der eigentliche Besitzer des Motels sein müsste, er würde alle Geheimnisse kennen und das die beiden nicht das Recht hätten dort zu sein. Norma versucht zwar ihm ihr Bedauern mitzuteilen, dass er anscheinend seinen Besitz an die Bank verloren hat, die ihr das Motel verkauft hatte, will sich aber auf keine Diskussion mit ihm einlassen.
Normans Integration in das Schulleben scheint zu klappen, obwohl dessen schulischen Aktivitäten von seiner Mutter kritisch gesehen werden – sie fragt ihn, wie er sich vorstellen könne, dass sie alleine das Motel betreiben könne, wenn er andauernd (außer)schulisch unterwegs sei. Dennoch genehmigt sie ihm die Teilnahme an einem Sportkursus außerhalb der Schulzeiten, bleibt aber hart, als er von seinen neuen Freundinnen zum abendlichen Besuch in der Bibliothek(!) abgeholt wird. Doch Norman will sich nicht im Motel einsperren lassen, textet seinen Freundinnen zu, dass sie an der Bushaltestelle warten sollen und schleicht sich aus dem Motel um den Abend bei einer Party zu verbringen.
Während Norma nun alleine im Haus ist, hört sie plötzlich merkwürdige Geräusche und ruft ihren Sohn um Hilfe, der jedoch nicht aus dem Stockwerk oberhalb der Küche zur Hilfe eilt – er ist ja schließlich auf der Party… wenige Augenblicke und eine gebrochene Fensterglasscheibe später ist der ehemalige Besitzer des Motels, der angetrunken und wütend ist, in der Küche und bedrängt Norma auf das Äußerste. An den Küchentisch gefesselt vergeht er sich an ihr und wird jedoch kurz darauf vom zurückkommenden Norman gestellt und außer Gefecht gesetzt. Im weiteren Verlauf des Geschehens ermordet Norma den Widersacher, der versucht hatte an ein Messer zu kommen um sich zu befreien, und überzeugt ihren Sohn davon, dass man eben nicht die Polizei rufen sollte, da die neue Führung eines neuen Motels lieber nicht mit einer solchen Geschichte bekannt werden sollte. So beschließen sie die Leiche zu entsorgen, werden dabei aber von der örtlichen Polizei überrascht und nur um Haaresbreite werden sie nicht ertippt.
Mehr oder weniger schlecht gelingt es Norma den misstrauischen Sheriff die treusorgende Mutter und Motelbesitzerin vorzuspielen, die spät in der Nacht nur auf ist, um das Motel zu renovieren – der Sheriff bleibt misstrauisch, hat jedoch keine Handhabe. Sein junger Kollege hingegen sieht – das kann man schon in den wenigen Augenblicken dieser Sequenz sehen – deutlich eher positives in Norma Bates…
Neben den beiden Bates haben jedoch sowohl die Stadt als auch das Motel selbst, welches inzwischen in Bates Motel umbenannt wurde, ihre Geheimnisse…
Nach Auskunft der Macher soll es in den weiteren Episoden auch deutlich humorigere Elemente geben, die in der ersten Folge etwas untergehen (aber auch vorhanden sind).
Mein Fazit zu „Bates Motel: First You Dream, Then You Die“:
Im Grunde genommen sind Neuauflagen von altbekannten Stoffen nicht unbedingt kreativ. In diesem Fall ist es jedoch doch ein wenig anders, denn eine Art „Vor“setzung ((wie soll man sonst den englischen Begriff Prequel übersetzen?)) spielt zwar mit bekannten Elementen, weist der Geschichte jedoch oft neue Facetten zu und zeigt im besten Fall auf, wie es zu den Situationen und Entwicklungen kommen wird, die man allesamt schon kennt. Was natürlich das Geschäft auch nicht unbedingt vereinfacht, da es da gewisse Erwartungshaltungen gibt, die man leicht enttäuschen kann.
So könnten beispielsweise sich einige darüber mokieren, dass die Serie quasi in der Gegenwart spielt, was man jedoch auch erst nach einer gewissen Zeit merkt – denn die anfänglichen Szenen sind relativ zeitlos und könnten theoretisch auch in den 60’er Jahren spielen (auch wenn der Mercedes-Oldtimer der Bates dafür vermutlich zu jung wäre). Erst später – wenn dann sowohl Norma als auch Norman – wie selbstverständlich ihre iPhones zücken, wird klar, dass das Prequel in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts spielt.
Persönlich finde ich das jedoch vernünftig – zwar macht es Spaß Serien vor dem historischen Hintergrund zu sehen, aber moderne Adaptionen erleichtern auch den Produzenten die Arbeit, die sich dann mehr auf die Story als auf das Ãœberprüfen historischer Fakten konzentrieren können.
Schon nach der ersten Folge des Bates Motel kann man sagen, dass das eine spannende Serie werden dürfte. Auch die Entwicklungen der Charaktere, insbesondere des Norman Bates, sind schon auf eine gewisse Art und Weise vorgezeichnet. Es ist jedoch irgendwie schon verstörend, dass man ihm gegenüber Sympathie empfindet, obwohl man doch weiß, was er nachher für ein Mensch werden wird.
Nichtsdestotrotz hat die Serie meiner Meinung nach großes Potential und ich bin gespannt, wann sie es auch nach Deutschland schafft. In der Vergangenheit gab es ja die eine oder andere US-Serie die relativ schnell auch auf dem deutschen Markt (zwar zuerst im Pay TV, aber immerhin) zu sehen war.
Auf eine übliche Bewertung will ich in diesem Fall verzichten, da ich von der Serie bisher nur eine Folge gesehen habe. Würde man mich bitten die Serie auf einer Skala von 1-10 zu bewerten, dann würde ich der Pilotepisode 7 Punkte geben.
Videos zu Bates Motel:
Nachfolgend ein paar Videos zur Serie:
Offizieller Trailer:
Playlist mit weiteren Videos:
Im offiziellen YouTube-Kanal von A&E gibt es eine eigene Bates Motel-Playlist mit weiteren (Teaser-)Trailern.
Weitere Berichte zu Bates Motel:
Bei IGN gibt es nicht nur eine Besprechung der ersten Folge, sondern auch eine Liste von fünf Gründen, warum man Bates Motel sehen sollte. Deutsche Berichte sind noch eher selten (kein Wunder…) – jedoch gibt es bei moviejones.de, serienjunkies.de und spickmich.de Vorabinformationen.
Bates Motel auf der South by Southwest (SXSW):
Auf der bereits oben erwähnten SXSW gab es mit Bates Motel: Story to Screen with Carlton Cuse nicht nur die erste Folge der Serie, sondern auch ein Gespräch mit dem ausführenden Produzenten Carlton Cuse ((der sich auch für Lost verantwortlich zeigte)) – siehe dazu auch diesen Bericht bei USA Today.
Außerdem gab es im Buffalo Billiards (einer Sportsbar) in Austin auch ein nachgestelltes Set zur neuen Serie. Das Set bestand aus dem Bett, auf dem Norma und Norman Bates auf dem offiziellen Serienplakat sitzen (siehe Bild oben). Auf diesem Bett konnte man (vor einem Greenscreen, welcher für die Rückwand genutzt wurde) einen wenige Sekunden langen Film drehen – als Requisiten standen neben einigen Schildern mit diversen Texten auch Psycho-hafte Messer zur Verfügung (die, sobald man auf einen Knopf drückte, auch die berühmt-berüchtigte Soundsequenz der bekannten Duschszene abspielten). Das so angefertigte Video wurde einem dann per Mail zur Verfügung gestellt (dummerweise hat das bei uns nicht geklappt!) als auch in einem kleinen Daumenkino abgedruckt. Schöne Aktion. :)
[…] Bates Motel startet heute…Pottblog sr_adspace_id = 1000007954907; sr_adspace_width = 300; sr_adspace_height = 250; […]