OpenData Ruhr: Nach erfolgreicher Gründungsveranstaltung geht es im April mit einem 1. Workshop weiter
Am Donnerstag fand im Unperfekthaus (UpH) in Essen die Gründungsveranstaltung von Open Data Ruhr statt (siehe auch den Terminhinweis im Pottblog dazu).
Man kann sich fragen, wann eine Gründungsveranstaltung zu einer Initiative erfolgreich ist – mögliche Antworten wären dann beispielsweise, wenn einige dutzend Interessenten sich einfinden und auch ein Nachfolgetermin zur Konkretisierung bereits geplant ist.
Diese Kriterien treffen bei OpenData Ruhr definitiv zu:
Ãœber 40 Teilnehmer kamen […] zusammen, um sich über OpenData und OpenGovernment zu informieren und die Initiative OpenData Ruhr zu gründen. „Ich bin positiv überrascht, wie viele Menschen sich aus den unterschiedlichsten Bereichen von IT über Bildung und Verwaltung bis hin zur Presse für OpenData interessieren und engagieren wollen.“, so der Initiator Ernesto Ruge, „Die Gründung war erfolgreich und ist eine gute Basis für viele offene Daten aus dem Ruhrgebiet.“. Auch die nächsten Schritte sind bereits geplant: Nachdem am Donnerstag der Erfahrungsaustausch und informative Vorträge von Vertretern des Landes NRW und der Stadt Moers im Vordergrund standen, lädt die Initiative am 10. April um 19 Uhr ins Essener Unperfekthaus zu einem OpenData Ruhr Workshop ein, bei welchem die Ziele und Projekte der Initiative entwickelt werden sollen.
Zu Beginn der Veranstaltung am Donnerstag präsentierte Initiator Ernesto Ruge die Grundlagen der Begriffe OpenData und OpenGovernment und die Möglichkeiten die daraus entstehen können:
„Daten sind der Rohstoff des Informationszeitalters. Sind die Daten zudem noch offen, ist dies eine echte Chance für das Ruhrgebiet.“.
Im Anschluss zeigten Dieter Spalink (vom Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen) und Andreas Hahn (von der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen) das bisherige Engagement des Landes und luden zum Zukunftsforum OpenNRW am 17. Mai ein. Außerdem zeigte noch Claus Arndt (von der Stadt Moers) das OpenData Portal von Moers offenedaten.moers.de.
Auf dem für den 10. April geplanten Workshop sollen Ziele und Aktionen für OpenData Ruhr entwickelt werden. Schon jetzt kann man sich für diesen Termin anmelden, was die Planung der Organisatoren deutlich erleichtert und somit empfohlen wird.
Bildnachweis: Das oben verwendete Bild stammt von Ernesto Ruge, sectio-aurea.org und steht unter CC-BY-Lizenz.
Die Veranstaltung war zwar interessant, allerdings war zu wenig Zeit, um zumindest mal konkrete Pläne zu brainstormen. Schön, dass Landesvertreter da waren, und bestimmt sind Landesdaten auch irgendwie spannend, aber hier hätten die Kommunen im Vordergrund stehen sollen. Von denen war allerdings kein einziger Vertreter anwesend, von dem Referenten aus Moers mal abgesehen. Dessen Input war tatsächlich hilfreich. Das Land soll mal schön opennrw machen, ist bei OpenRuhr aber fehl am Platz. Die hilfreichste Aktion der Landesregierung wäre ein Gesetz, das die Kommunen zur Freigabe aller relevanten Daten unter offener Lizenz nötigt, ansonsten möge sie sich zurückhalten. Insgesamt war die Veranstaltung von politischen Ãœberlegungen und Problemen definiert, konkrete Vorstellungen und Ziele fehlten. Aber vielleicht ist das einfach so, wenn 2/3 der Anwesenden in der einen oder anderen Form Politiker sind. Am positivsten sind die OpenStreetmapper aufgefallen, auf opengovernment auf Landesebene mit dem „open ist, was wir öffnen wollen“-Beigeschmack hätten wir auch gut verzichten können. Die Zeit hätte sinnvoller genutzt werden können.
Ja – der Teil ging leider ein wenig schief. Die Gruppe war am Ende zu groß, als dass man schnell durch die Vorträge hätte gehen können – es gab einfach zu viele Rückfragen. Eigentlich war auch ein erstes Brainstorming eingeplant. Ja. Somit sorry, aber mit der Resonanz habe ich einfach nicht gerechnet. :)
Das ist aber auch der Grund, warum ich am selben Tag noch mit verschiedensten Teilnehmern über den nächsten Termin geredet habe und den schon heute herumgeschickt wurde – damit es eben die Perspektive gibt, das nächste Mal konkret das Ruhrgebiet und die Aktionen, Pläne und Ziele der eigenen Initiative zu betrachten.
Ich denke aber auch, dass es letztlich zwei Gruppen geben wird – die eine, die sich politisch bei der Verwaltung um die proaktive Freigabe der Daten kümmert und die andere, die aktionsorientierter möglichst viele Daten sammelt und diese z.B. auf Hackdays verarbeitet (Also wie die OSMler). OpenData ist für die Open* Szene komplett normal, andererorts gibt es aber viele Bedenken, und die Aufklärung ist oft sehr mühsam.
Oh und PS: ich freue mich natürlich über Menschen, die den 10. mitgestalten – auch im Vorfeld schon. Dafür ist ja u.a. das herumgeschickte Etherpad da, welches ich morgen oder übermorgen (wenn der Nachrichtenwert der PM weg ist) auch noch mal ins Blog setzen werde mit einem kleinen Artikel.
@jo (1):
Aller Anfang ist schwer. Abseits von irgendwelchen Phrasen – ich finde es gut, dass das Land in Sachen OpenData-Initiativen aktiv ist. Denn ein mögliches gesetzgeberisches Handeln (mit Ausstrahlung auf die Kommunen) wird sicherlich eher erfolgen, wenn es auf Landesebene gute Erfahrungen gibt.