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Achim Hepp, Jens Matheuszik, Christina Quast & Sonja Rümenapp — 28. Februar 2013, 06:23 Uhr

Sightseers – Killers on Tour oder aber: Skurilles britischer Roadmovie startet heute in den Kinos


Der Film Sightseers (den Zusatz: „Killers on Tour!“ führt er anscheinend nur in Deutschland – jedenfalls nicht in der Original-Fassung) schildert die Sightseeing-Tour von Tina und Chris mit dem Wohnmobil durch Yorkshire in England. Tina, die trotz ihres Alters von 34 Jahren noch bei ihrer Mutter wohnt, freut sich sehr über die willkommene Abwechslung, ihre Mutter ist damit gar nicht so recht einverstanden und Chris hat schon alles ausführlich geplant – den Besuch in diversen Museen beispielsweise (Straßenbahn-, Bleistift- usw.).

Recht schnell muss Tina jedoch feststellen, dass ihr Freund Chris (den sie noch nicht so lange kennt) nicht der ausgeglichenste Mensch auf der Erde ist. Die erste große Aufregung passiert, als im Museum ein Mitmensch einfach so Papier auf den Boden fallen lässt – und das wo diese Person kein Halbstarker sondern ein ganz normaler Erwachsener war! Und dann auch noch vor einem Kind!!

Auf dem Parkplatz vor dem Museum passiert es dann – Chris fährt den Umweltverschmutzer über den Haufen und fühlt sich sehr im Recht dabei. Tina ist da etwas konsterniert, aber schließlich hat sie sich sehr auf den Urlaub gefreut, für den sie sogar extra rosafarbene Reizwäsche gehäkelt(!) hat – da kann man dann auch mal drüber hinwegsehen, dass der Freund anscheinend etwas merkwürdige Einstellungen hat. Außerdem: Hätte der – inzwischen – Tote nicht das Papier fallen lassen, wäre ja alles gut ausgegangen…

Einmal damit arrangiert, lebt es sich für Tina (und Chris) auch viel einfacher – und für einige andere Personen eher nicht (also das Verb „leben“ ist damit gemeint…).

Ãœbrigens: Der eigentlich englische Film wartet in der deutschen Synchronisierung mit den Stimmen von Anke Engelke (Tina) und Bjarne Mädel ((bekannt aus der Rolle des „Ernie“ in der TV-Serie Stromberg)) auf.

Mein Fazit zu „Sightseers“:

Skurril.

Wenn man den Film nur mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es meiner Meinung nach „Skurril“. Für Fans des britischen Films und des britischen schwarzen Humors dürfte der Film sicherlich eine Empfehlung sein. Für alle anderen nicht unbedingt. Und spätestens nach den ersten zwei, drei Sätzen bzw. dem entsprechenden Ruf im Saal „Aber das ist doch der Ernie!“) denkt man irgendwie immer nur noch an diese Rolle, wenn man Chris reden hört ((interessanterweise habe ich die Stimme von Anke Engelke nicht erkannt und erinnere mich auch gar nicht mehr wirklich dran)).

Insgesamt gebe ich dem Film 5 von 10 Punkten – so als klassische „neutral“-Bewertung.

Das Fazit von Achim dazu:

Bei einem englischem Film in der Sneak bin ich immer kurz vor’m aufstehen und rausgehen. Gut das ich diesmal sitzen geblieben bin. Nach einem skurrilem Anfang bekommt der Film Drive und wird zum „Natural Born Killers“ mit britischen Campers.

Ab dann wird es durchaus mal blutig und sexuell verstörend (ich sag nur Wolldessous), aber immer unterhaltsam. Es gibt ein paar Ãœberraschungen und insgesamt bin ich überrascht, so einen Film aus England vorgesetzt zu bekommen. Normalerweise würd ich den auch eher im Programmkino um die Ecke vermuten – da ist er bestimmt in kleiner Atmosphäre auch schön zu erleben. Auf jedem Fall eine Empfehlung mit 7 von 10 Punkten von mir.

Das Fazit von Sonja dazu:

Anfangs dachte ich, dass ich das Kino verlassen müsse, weil ich diesen grotesk anmutenden, typisch englischen Film nicht über eine Stunde ertragen würde können. Aber nach ca. zehn Minuten passierten immer häufiger, für mich (nicht für Achim ;) ) unerwartete Dinge, welche mich doch dazu verleiteten weiter zu schauen. Der Film ist so durch und durch skurril und anders, dass er schon wieder gut ist. Dazu kommt noch eine gewisse naive Brutalität. Alles in allem ein sehr abgefahrene Mischung.

Diese skurrile, stark britische Vorgehensweise wird auch konsequent durchgezogen. Bis auf das absolut geile Häkel-Dessous. Die Ausstattung und die Kostüme sind so unglaublich auf diese Art abgestimmt.
Die Schauspieler sind entweder so gut oder sie sind so wie ihre Rollen, denn ich könnte sie mir in keinem anderen Leben vorstellen.
Alles in allem: Wer sich vorstellen kann so einen zutiefst schwarzen, britischen Roadmovie anzusehen, für den ist er eine Offenbarung. Ich gebe ihm 6 von 10 Punkten, weil der Film in sich geschlossen und auch spannend war.

Trailer zu „Sightseers“:

Neben dem offiziellen Trailer gibt es noch weitere Videos in der Sightseers-Playlist bei YouTube.


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