Warm Bodies – Romanze mit Zombie oder: überraschend guter Genre-Mix
Eigentlich ist das Genre der Zombiefilme seit geraumer Zeit tot – aber nicht schlurfend umherwandelnd. Doch die Genre-Hochphase liegt schon ein paar Jahr(zehnt)e zurück. Doch seit ungefähr der Jahrtausendwende feiert der Zombiefilm ein neues (ein untotes?) Dasein.
Angefangen mit 28 Days Later und über Filme wie Shaun of the Dead sowie Zombieland wurde das Genre wieder auf die Leinwand gezogen, teilweise sogar dann mit eher amüsanteren Elementen (insbesondere beim letztgenannten Film). Auch im Fernsehen reüssiert das Genre weiter, hier sei insbesondere die US-Serie The Walking Dead genannt, die sich großer Beliebtheit erfreut.
Mit dem neuen Film Warm Bodies, der heute in den Kinos startet, gibt es – jedenfalls für mich – zum ersten Mal den Versuch das Zombie-Genre mit einer Liebesgeschichte oder zu mindestens Romanze verknüpfen. Das Ergebnis ist der Film „Warm Bodies“ (siehe auch den englischsprachigen Wikipedia-Beitrag Warm Bodies).
Die Idee das Thema Zombies und Romanze zu verknüpfen hatte Isaac Marion im gleichnamigen Buch Warm Bodies, der jetzt verfilmt wurde.
Der Film beginnt gleich mit typischen Zombie-Szenen – umherschlurfenden wandelnden Leichen. Im Gegensatz zum typischen Zombie-Film sind die Zombies hier jedoch etwas anders dargestellt, denn es fängt gleich damit an, dass der anfangs namenlose Hauptdarsteller gezeigt wird und man aus dem Off ihn sein Zombie-Sein beschreiben lässt.
Man erfährt – teilweise aus Rückblenden – dass es seit acht Jahren die „Zombie-Apokalypse“ gibt und die Erde zum größten Teil von Zombies überrannt wurde. Aus den Zombies werden im Verlauf ihres schrecklichen Daseins die wandelnden Skelette („Boneys“ oder „Boner“ genannt), die alles lebende töten und die Zombies höchstens mal „tolerieren“.
Der Hauptdarsteller (dargestellt von Nicholas Hoult), der sich nur daran erinnert, dass sein alter Vorname mit R anfing, „lebt“ auf dem Flughafen einer amerikanischen Großstadt und schlurft jeden Tag über das Gelände und ist in einem Trott mit den anderen Zombies vor Ort.
Eines Tages macht sich R eher zufällig mit anderen Zombies auf den Weg in die Stadt. Genau dort ist gerade ein Außenteam der wenigen überlebenden Menschen unterwegs, die notwendige Ressourcen (Medikamente usw.) suchen. Zu dem Außenteam gehört unter anderem die junge Julie (Teresa Palmer) die gemeinsam mit ihren Freunden versucht die überragende Attacke der Zombies abzuwehren. Das klappt jedoch nicht wirklich, Julies Freund stirbt dabei (durch R, der durch dessen Gehirn seine Erinnerungen in sich aufnimmt!), und als Julie glaubt, dass sie das nächste Opfer wird, regt sich bei R plötzlich irgendetwas. Er „bemalt“ sie mit Blut (oder irgendwelchen Körpersäften?) und nimmt sie mit zum Flughafen…
Auf dem Flughafen ist Julie anfangs zwar noch sehr ängstlich und weiß nicht so recht, wie ihr geschieht, aber langsam fasst sie Vertrauen zu R und freundet sich sogar ein wenig an. Doch natürlich will sie zurück zu ihren Freunden und ihrem Vater – der in der abgesicherten Stadt eine Führungsrolle inne hat.
Julies Fluchtversuche scheitern jedoch und mehr als einmal, aber R rettet sie immer wieder vor den Zombies und im Laufe der Geschichte regt sich bei ihm immer mehr – plötzlich fängt er an wieder zu träumen, obwohl Zombies eigentlich nicht schlafen usw.
Von dieser positiven Entwicklung angetrieben will R Julie informieren und versucht zu ihr zu gelangen. In die streng bewachte Stadt wo die Menschen auf jeden umherschlurfenden Zombie außerhalb, der sich dem Ort nähert, schießen. Und dann sind da noch die Boneys, die anscheinend von den Veränderungen bei den Zombies etwas mitbekommen haben…
Mein Fazit zu „Warm Bodies“:
Als ich von diesem Film vor kurzem zum ersten Mal gehört habe, war ich etwas irritiert. Ich fragte mich, inwiefern diese Kombination Zombie + Romanze passen würde und wollte den Film unbedingt sehen. Was ich ja jetzt auch gemacht habe.
Um es kurz zu machen: Es hat sich wirklich gelohnt! Natürlich werden Hardcore-Zombiefans sich eher aufregen, dass die Zombies in diesem Film nicht unbedingt den üblichen Klischees entsprechen. Alleine schon den Reflektionen von R über sein Zombie-Dasein entsprechen natürlich nicht den gängigen Regeln.
Die schauspielerische Leistung gerade von R bzw. Nicholas Hoult ist sehr gut: Er stellt sehr gut den üblichen umherwandelnden Zombie dar und sein Weg zur Menschlichkeit zurück. Doch auch die weiteren Rollen sind gut besetzt – eine schöne aber vor allem kurze Nebenrolle hat John Malkovich.
Was jedoch an ein, zwei Stellen stört ist manchmal die etwas fehlende innere Konsequenz in der Geschichte. An der einen Stelle können die Boneys eine Aktion machen, die kurze Zeit später anscheinend nicht mehr geht. Das lag aber sicherlich daran, dass sie dann den weiteren Fortlauf der Geschichte behindert hätten.
Insgesamt gebe ich dem Film 7 von 10 Punkten.
Der perfekte Film für die Leute, wo ein Teil Zombies mag und ein Teil eher auf romantische Filme steht.
Trailer zu „Warm Bodies“:
Andere Berichte zu „Warm Bodies“:
Bei DerWesten, SPIEGEL Online, ZEIT und ein klein bisschen auch rp-online.de gibt es Berichte zum Film.
„Warm Bodies“ im Podcast Schneakers
Ob wir in der nächsten (vierten) Ausgabe unseres Podcasts Schneakers, dem kinofil.me-Podcast, den Film auch besprechen weiß ich noch nicht – eventuell wird es da etwas voll mit den Filmen, die wir besprechen wollen.
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