Gangster Squad: Besprechung zum neuen Film mit Emma Stone, Ryan Gosling, Josh Brolin und Sean Penn

Der Film Gangster Squad spielt in Los Angeles in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Der Film, der auf realen Begebenheiten beruht, beschreibt wie der Gangster Mickey Cohen (Sean Penn) es geschafft hat, quasi ganz LA zu kontrollieren, denn Justiz und Polizei sind ihm hörig und so kann er schalten und walten wie er will.
Doch es gibt auch Polizisten die noch ein Gerechtigkeitsempfinden haben, wie Sergeant John O’Mara (Josh Brolin) der gleich eindrucksvoll in den ersten Szenen zeigt, dass es ihn nicht kümmert, dass das Cohen-Revier für Polizisten tabu ist. Zurück bei der Polizei muss er jedoch erkennen, dass sein Einschreiten nicht honoriert wird, sondern sogar im Gegenteil fängt er sich einen Anschiss ein, weil man doch bitte die ungeschriebenen Regeln der Stadt zu befolgen habe.
Police Chief Parker (Nick Nolte) erfährt davon und betraut O’Mara mit einem Geheimauftrag: Er solle eine kleine Truppe von fähigen und loyalen Polizisten aufstellen, die sich nicht an die Regeln von Cohen halten, sondern die sich noch an ihren eigentlichen Auftrag erinnern – und keine Gefangenen machen sollen.
O’Mara stellt dann (zusammen mit seiner Frau!) eine kleine Truppe zusammen, für die er auch versucht seinen Kollegen Sergeant Jerry Wooters (Ryan Gosling) zu rekrutieren. Doch dieser hat schon lange keine Bauchschmerzen mehr über die Entwicklung und LA – und momentan eher Augen für Grace Faraday (Emma Stone), die jedoch offiziell die Anstandsdame von Micky Cohen ist, die dieser inoffiziell als seinen Privatbesitz ansieht.

Die Truppe von O’Mara formiert sich – erst einmal ohne Wooters – und versucht die Geschäfte von Micky Cohen nachhaltig zu erschüttern. Erschüttert werden davon jedoch erst einmal die Lachmuskeln, da nicht alles ganz so klappt, wie geplant. Doch die Situation eskaliert und nachdem Wooters (das ist ja jetzt kein großes Geheimnis, dass einer der Hauptdarsteller eine Hauptrolle hat) zum Gangster Squad hinzustößt geht es so langsam aber sicher richtig zur Sache.
Ein Wort zur Gewalt im Film: Der Film zeigt (siehe auch die persönlichen Fazits) viel Gewalt. Eine Szene musste sogar aus den Vorab-Trailern und dem Film entfernt werden ((dementsprechend musste auch das Drehbuch geändert werden)), denn diese erinnerte nach dem Massaker in Aurora ((bei der Premiere des Batman-Films The Dark Knight rises kam es in einem US-Kino zu einem Amoklauf)) zu sehr an diese reale Katastrophe, die man nach Aurora nicht mehr im Film haben wollte. Das der Film nur eine FSK 16-Freigabe hat wundert mich dann aber doch ein wenig.
Mein Fazit zu „Gangster Squad“:
Der erste Eindruck des Filmes ist prägend für den Film: Schöne Ausstattung, toughe Schauspieler und – meiner Meinung nach – übertrieben dargestellte Gewalt. Das Leben ist zwar kein Ponyhof, aber ob das wirklich so gewalttätig war und entsprechend dargestellt werden muss, sei mal dahingestellt.
Die Geschichte (die ja auf einer wahren Begebenheit beruht) ist stimmig erzählt, die Motivation der Schauspieler und ihr Sinneswandel im Laufe des Filmes wird gut dargestellt und die Ausstattung ist opulent. Man fühlt sich richtig in die Vergangenheit von Los Angeles versetzt: Die Kulissen, die Autos, die Kleidung, der Musik und all das ist meiner Meinung nach sehr gut dargestellt. Was jedoch nicht so gut ist, das ist die Maske von Sean Penn, irgendwie wirkt das „falsch“.
Ansonsten hat mir nicht gefallen, dass auch in „Gangster Squad“ es zum Teil am Realismus fehlt. Das ist zwar ein Punkt, den man aber in dieser Form bei vielen Filmen kritisieren kann, aber komisch ist es schon, wenn auf „die Guten“ mit mehreren Salven aus Maschinengewehren geschossen wird und nichts passiert und umgekehrt „die Bösen“ zumeist von einem einfachen Revolverschuss so fort getroffen werden.
Davon aber abgesehen ist der Film gut und empfehlenswert, vor allem auch weil es immer wieder lustige Szenen und Sachen gibt, wo man lachen kann und eigentlich muss. Daher gebe ich dem Film insgesamt 8 von 10 Punkten.

Das Fazit von Achim dazu:
Ein toller Ganster-Film, wie in den guten alten Zeiten. Eine einfach Story und eine tolle Ausstattung macht diesen Film in erster Linie so unterhaltsam. Dazu kommen tolle Schauspieler, man weiss gar nicht mit wem man anfangen möchte sein Lob zu verteilen. Sean Penn ist der perfekte arschige und größenwahnsinnige Obergängster, und eine aufregende Emma Stone (hach) seine ungewollte Geliebte. Die anderen spar ich mir jetzt mal mit Begriffen zu belegen, es würde dauern. Denn wirklich, bis in kleine Rollen sind hier tolle Schauspieler besetzt.
Von der Ausstattung fühle ich mich an die 80’er Jahre-Serie Crime Story erinnert, denn danach hat sich glaube ich keiner mehr diese Thematik (simple Gangster-Story und Knallerei) so gut umgesetzt. Herrlich plakativ und simpel, es wird dann halt einfach mal geschossen wenn es sein muss. War früher halt so, und hat auch gepasst. Das man so etwas heute noch drehen kann und dafür Budget bekommt – das verdient schon ein Kopfnicken. Und damit sauber ergaunerte 8 von 10 Punkte und eine Empfehlung.

Das Fazit von Sonja dazu:
Für eine Filmbesprechung ungewöhnlich, aber für mich wichtig, möchte ich zunächst auf die beiden einzigen Dinge in Bezug auf diesen Film eingehen welche einen negativen Beigeschmack erzeugen. Da kann der Film aber eigentlich nichts zu.
Ohne vorher zu wissen, dass Warner Bros., mit Rücksicht auf den Amoklauf von Aurora nicht nur einen Filmtrailer, sondern den Film selbst verändert hatte (dort gab es eine Schussszene in einem Kino, wo durch die Leinwand hindurch geschossen wurde – siehe auch ShortCuts the Blog), wurde ich bei dem Film daran und an die Waffendiskussion erinnert.
Weiterhin finde ich, dass seit einiger Zeit immer mehr, immer härtere Gewaltszenen in Filmen zu sehen gibt. Mir macht das nichts, aber ich weiß nicht wie da der Einfluss auf die jüngeren Generationen ist. Ich wäre ja dafür, dass evtl. wieder mehr Bettszenen als Ersatz für einige Gewaltszenen kommen. ;)
So, jetzt aber zurück zum Film an sich:
Ad hoc kann ich mich nicht erinnern welchen Gangsterfilm ich je so gut fand. Dieser Film besticht von Anfang an durch eine überragende Ausstattung und schauspielerische Leistung. Er benötigt nicht viel Effekthascherei und es gibt sie trotzdem in ausgelesenen Stellen, welche dann auch sehr beeindrucken.
Die Story basiert auf einer wahren Geschichte und ist kein bisschen langweilig. Es bleibt sogar Platz für Humor. Die Machart hat mir sehr gut gefallen – schöne Bilder.
Die schauspielerische Leistung ist toll. Jeder dieser Stars konnte mich gänzlich überzeugen und in seinen Bann ziehen. Sean Penn als kleiner Oberböser war genial (leider hat bei ihm die Maske etwas versagt!), Ryan Gosling und Emma Stone sind in vielen Szenen so attraktiv und reizvoll, Josh Brolin und all die anderen haben einen
tollen Job gemacht.
Tja, und jetzt muss ich ihn bewerten. Das fällt mir schwer. Wir sollten mal halbe Punkte einführen, dann würde ich ihm 8,5 von 10 geben. Es gab halt teilweise Szenen die ich unlogisch fand und zwei, drei zu plakative Vorfälle… daher keine 9.
Trailer zu „Gangster Squad“:
Weitere Berichte zu „Gangster Squad“:
Siehe u.a. RP-Online und ksta.de.
„Gangster Squad“ im Podcast Schneakers
In der aktuellen dritten Ausgabe des neuen Podcasts Schneakers, dem kinofil.me-Podcasts, konnten wir „Gangster Squad“ noch nicht thematisieren, aber das werden wir garantiert in der nächsten Ausgabe demnächst nachholen.
Übrigens: Unter @schneakers kann man unserem Podcast-Projekt auch direkt bei Twitter folgen. Im Zweifelsfall erfährt man dort als erstes, wann es etwas neues gibt. :)
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