Die Qual der Wahl – Filmstart der Komödie über das Politiksystem in den USA, die arg übertreibt (oder?)
In den USA herrscht derzeit Wahlkampf, Präsident Barack Obama will für die Demokraten im Weißen Haus bleiben, während Mitt Romney versucht es für die Republikaner zu erobern. Wer dieses Duell für sich entscheidet, werden wir Anfang November wissen ((hoffentlich; nicht, dass wieder irgendwelche Wahlhelfer irgendwelche Lochkarten analysieren müssen…)).
Wie die Wahl (zum Repräsentantenhaus) im 14. Distrikt von North Carolina ausgeht, das erfährt man im Film Die Qual der Wahl (englisch: The Campaign), denn der heute in den deutschen Kinos startende Film widmet sich dieser Wahl.
Eigentlich ist es anfangs auch keine Wahl, denn der Demokrat Cam Brady zieht seit mehreren Legislaturperioden ohne Probleme in den US-Kongress, da er hier keinen Gegenkandidaten hat. Mit der Unterschrift unter seiner offiziellen Kandidatur hat er seinen Parlamentssitz schon gewonnen. Doch diesmal läuft es anders, denn die zwei Brüder Motch (korrupte Unternehmer, die Einfluss auf die Politik nehmen wollen und wahrscheinlich nur ganz aus Versehen den beiden Brüdern von Koch Industries ähneln…) wollen nach einem peinlichen Sexskandal Bradys eine Alternative und sorgen dafür, dass der eher etwas einfältige Marty Huggins gegen Brady kandidiert.
Das scheitert zwar fast schon in der ersten Minute (so Türen zum Rathaus sind schon schwierig zu öffnen), aber irgendwie gelingt es Marty Huggins dann doch und Cam Brady glaubt nicht wirklich, dass ihm sein neuer Gegner gefährlich werden kann, da er sich doch eher dämlich anstellt, naiv ist und nicht wirklich weiß, wo der Frosch die Locken hat (wie man wohl in Kray sagen würde).
Doch Huggins bekommt von den Motch-Brüdern auch noch weitere Unterstützung durch einem Wahlkampfmanager, dessen Hilfe er gerne annimmt, wo er doch gerade von Brady vor versammelter Wählerschaft durch eine eher peinliche Präsentation (Stil: wie man sie auf seiner Hochzeit von seinem ehemals besten Freund präsentiert bekommen würde) lächerlich gemacht wurde.
So beginnt dann langsam der Wahlkampf – anfangs noch einigermaßen fair, aber je näher der Wahltag kommt umso drastischer werden die Mittel.
Mein Fazit zu „Die Qual der Wahl“:
Endlich mal wieder eine richtige Komödie, die auch die eine oder andere Slapstick-Einlage hat. Thematisch passt sie natürlich voll ins Wahljahr und greift viele Aspekte der amerikanischen Politik und der Wahlkämpfe dort auf (genial beispielsweise die verschiedenen TV-Spots der Kandidaten, die man mal mehr und mal weniger ((an manchen Stellen ist weniger wirklich mehr!)) sehen kann.
Da mich Politik auch interessiert, ist das für mich wirklich eine sehr gute Kombination gewesen und das man auch immer wieder lachen kann liegt vor allem auch an den beiden Hauptdarstellern Will Ferell, der Cam Brady spielt, und vor allem an Zach Galifianakis (bekannt aus Hangover u.a. Filmen), der den eher merkwürdigen Marty Huggins perfekt darstellt.
Sehr schön auch die diversen Details, wenn beispielsweise auch Auszüge aus dem US-TV mit aus den USA mehr oder weniger bekannten Nachrichtenmoderatoren gezeigt werden, die gerade von der neuesten Kabale und Hiebe (das ist kein Rechtschreibfehler!) aus North Carolina berichten.
Grundsätzlich würde ich für den Film 7 von 10 Punkten geben, wer sich aber für Politik interessiert, wird ihn noch besser finden. Dann: 8 von 10 Punkten.
Das Fazit von Achim dazu:
Vorneweg … jeder Will Ferell-Film bekommt schon einmal vorab 6 von 10 Punkten, denn Will Ferell-Filme braucht die Welt. Yay!
Fragt sich nur ob dieser Film ein Highlight (think „Anchorman – Die Legende von Ron Burgundy“) oder ein Kröte (think „Verliebt in eine Hexe“) ist. Auflösung, wir haben hier einen der besseren Filme von Will am Start. Das Thema Politik wird sogar halbwegs (im Rahmen der Möglichkeiten) vernünftig aufgegriffen und (auch bei aller Ãœberzogenheit der Darstellung) ich glaube so geht es mehr oder weniger wirklich so in den amerikanischen Wahlkämpfen zu. Zumindest kommt einem das alles irgendwie aus den ganzen Fernsehberichterstattungen von Obama und Co. bekannt vor.
Erfreulicherweise wird nicht ständig die Moralkeule rausgeholt. So endet das ganze dann auch durchaus nicht in einem Klischee, aber alles weitere wären Spoiler und deswegen schreib ich da mal eher weniger zu. Ãœbergreifend ordentlich besetzt mit Schauspielern, die man aus amerikanischen Komödien und TV-Serien kennt (aber nicht benennen kann) ist der Film sehr gute Unterhaltung. Daher dann mal 7 von 10 Punkten, für eine ordentliche Empfehlung von 8 Punkten tu ich mich hier schwer. Dafür brauch ich bei Will Ferell ein paar Brüller mehr … obwohl der Sex-Wahlwerbespot als Revanche ist schon ein Punkt für sich selber Wert. Ach was soll es … machen wir runde 8 von 10 Punkten und haben mal wieder Spaß im Kino! Es werden ja auch noch .. ähhh … na ja … unübliche Verdächtige verprügelt. :D