„Wie beim ersten Mal“ – Meryl Streep und Tommy Lee Jones und der 2. (Ehe-)Frühling ab heute im Kino
Kay (Meryl Streep) und Arnold (Tommy Lee Jones) spielen in dem heute startenden Film Wie beim ersten Mal (englisch: Hope Springs) die beiden Hauptrollen:
Ein lange verheiratetes Ehepaar aus dem US-Bundesstaat Nebraska, dass inzwischen mehr durch den Trauschein und den Trott der Gewohnheit miteinander verbunden ist als durch Sex oder Liebe. So schlafen beide seit Jahren in getrennten Betten bzw. sogar Schlafzimmern (was vor einigen Jahren kurzfristig einen medizinischen Grund hatte, dann aber beibehalten wurde) und ansonsten ist der Tagesablauf immer gleich: Kay kümmert sich morgens um das Frühstück ihres Ehemannes (gebratener Schinken und Spiegelei ((kommt ca. viermal im Film vor))), ihr Mann liest beim Frühstück die Zeitung, verabschiedet sich zur Arbeit und wenn er nach Hause kommt, schläft er im Ohrensessel vor dem Fernseher ein.
Arnold reagiert ganz verblüfft als Kay eines nachts bei ihm übernachten will und fragt sie, ob mit ihrem Schlafzimmer irgendwas nicht in Ordnung sei. Da Kay ihren Arnold immer noch liebt will sie jetzt versuchen das Feuer der Beziehung wieder zu entfachen und kommt auf die Idee, dass eine Paarberatung hilfreich sein würde.
Sie stellt Arnold vor vollendete Tatsachen, in dem sie die nicht günstige Paarberatung bereits bucht, bevor sie ihn darüber informierte und obwohl er davon so ziemlich gar nichts hält, begleitet er seine Frau nach Hope Springs an der Küste von Maine, um sich dort therapieren zu lassen.
Man kann sich vorstellen, dass es da teilweise drunter und drüber geht, denn natürlich ist Arnold immer noch kein Fan von dieser Therapieform und es fällt ihm nicht leicht über seine Gefühle und geheimen Wünsche zu sprechen.
Regisseur David Frankel und die Hauptdarstellerin Meryl Streep waren zuletzt gemeinsam im Film Der Teufel trägt Prada vor bzw. hinter der Kamera, doch diesmal besetzt die preisgekrönte Schauspielerin eine ganz andere Rolle: Die einer leicht verbitterten Ehefrau die im Film schon ein paar Jahre älter wirkt als es Streep selber ist. Doch die Rolle verkörpert sie sehr gut, ähnlich wie auch Tommy Lee Jones, dem man die Rolle des grantelnden Arnold deutlich abnimmt.
Mein Fazit zu „Wie beim ersten Mal“:
Ich weiß nicht ob die Genrebezeichnung „romantische Komödie“ wirklich so angebracht ist, denn natürlich geht es zwar um Romantik und man schmunzelt und lacht auch an mehr als zwei Stellen, aber es ist halt kein heiteres Comedy-Filmchen, wo die Liebe auch mitspielt. Einige Szenen sind schon fast mehr dramatisch, wobei diese – was man kritisieren kann- auch keinerlei Ãœberraschung aufweisen. Es ist beispielsweise mehr als klar, dass Arnold seine Ehefrau zur Therapie begleitet. Im englischen Original noch mehr, denn dort ist der Film ja nach dem Therapieort Hope Springs benannt und da kann man sich dann denken, dass beide dort sein werden. Abgesehen davon, dass es keinen Sinn machen würde, wenn der Film quasi noch vor dem eigentlich richtigen Anfang endet.
Die Leistungen der Schauspieler kann man nicht kritisieren, man muss sie eher loben. War Tommy Lee Jones zuletzt noch der Mann in schwarz, der auf der Jagd nach Aliens war, ist er jetzt die Paradebesetzung für den eher mißmutigen Ehemann, dessen negative Einstellung ((wobei das ja auch bei Men in Black eher der Fall war…)) sie grundsätzlich erstmal verzweifeln lässt. Sie spielt sehr gut die frustrierte aber um Besserung bemühte verzweifelte Hausfrau ((was eigentlich nicht stimmt, da sie eine Beschäftigung hat, aber für mich ist sie vom Typus her die ideale „desperate housewive“)), die sich wirklich engagiert und einsetzt.
Die Geschichte ist natürlich auf eine gewisse Art und Weise vorhersehbar, insofern ist nicht das „Was“ als Ergebnis entscheidend, sondern das „Wie“ (es dazu kommt).
Persönlich frage ich mich jetzt, ob ich mir diesen Film bewusst im Kino anschauen würde und tendiere da dann doch deutlich zu einem „Nein“ ((außer ich will ins Kino gehen und außer Uwe Boll-Filmen läuft nichts anderes)). Als Wertung würde ich 5 von 10 Punkten geben. Wie schreibt Achim immer gerne? „Der Film tut keinem weh.“ – und das schafft auch nicht jeder Film.
Das Fazit von Achim dazu:
Ja, ok … also ich bin da glaub ich nicht die Zielgruppe. Hier kann man nicht viel zu sagen, wirklich. Als reine Unterhaltung ist er nicht witzig genug, als Drama fehlt die richtige Geschichte dazu. Es ist bestimmt kein schlechter Film, wenn man a) Meryl Streep-Fan ist oder b) Tommy Lee Jones-Fan ist oder c) zumindest in der gleichen Alters- und Problemklasse im wirklich Leben angesiedelt ist. Alle anderen machen einen großen Bogen drum herum und suchen sich was passenderes. Das wäre meine Empfehlung, denn selbst wenn er im Fernsehen kommt, es gibt jede Wette noch was anderes Sehenswertes auf einem anderen Kanal (oder auf Halde bzw. Platte). Daher mal subjektive 4 von 10 Punkten, das hätte ich nicht gebraucht. Gähn.
Trailer zu „Wie beim ersten Mal“:
Sneak Peek Clip #1 zu „Wie beim ersten Mal“:
Sneak Peek Clip #1 zu „Wie beim ersten Mal“:
Weitere Berichte zu „Wie beim ersten Mal“:
Bei DerWesten gibt es den Artikel Meryl Streep und Tommy Lee Jones suchen Erotik nach der Silberhochzeit, während SPIEGEL Online etwas klickzahlensüchtig Sex-Komödie „Wie beim ersten Mal“: Fass mich endlich an! titelt ((klar, das Wort Sex in der Titelzeile bringt wahrscheinlich mehr Klicks…)).
[…] Kino: “Wie beim ersten Mal Pottblog […]
Vielen Ehepaaren die lange miteinander verheiratet
sind wird einiges in dem Film allzu bekannt vorkommen.
Schön wenn es im Film verpackt ist und man drüber
lachen kann.