Ab morgen im Kino: „Vatertage – Opa über Nacht“ – deutsch-bayerische Komödie über’s (Groß)Vaterwerden
Die Hauptperson im Film Vatertage – Opa über Nacht ist Basti, ein gerade mal 36-jähriger Hallodri aus München, der sich seit einiger Zeit mit einem Rikschafahrservice (die „Wadlbeisser“) mehr oder weniger über Wasser hält.
Gerade noch hat er einem zahlungskräftigen Kunden aus dem arabischen Raum an der Feldherrnhalle alles mögliche bestätigt, was dieser wissen wollte (sinngemäß: ja freilich, hatte Hitler was mit dem Kini Ludwig), da wartet zu Hause schon eine Überraschung ganz besonderer Art auf ihn.
Dort steht die 17-jährige Dina, die aus Bitterfeld in Sachsen-Anhalt stammt. Sie stellt sich als seine Tochter vor, die ein Produkt eines damaligen One-Night-Stands war.
Zu allem Ãœberfluss hat sie auch noch ein Baby – ihren Sohn Paul – dabei. Für Basti, den eingefleischten Junggesellen, der aufgrund einer Krankheit ((einige Jahre nach dem One-Night-Stand…)) zeugungsunfähig ist und dessen seine sexuellen Freiheiten genießt, ändert sich das Leben mit einem Mal.
Dina selbst will jedoch nicht ihren Vater kennen lernen, sondern das beste von ihm: Geld, und zwar richtig viel und am besten gestern.
Basti selber ist von Schuldgefühlen geplagt ((hat er doch damals die Briefe, die er erhalten hat allesamt ignoriert)) und will auch helfen, jedoch hat er vor allem eines nicht: Geld. Auch seine Schwester kann ihm nicht wirklich helfen und auch nicht sein gerade aus Griechenland mit einem neuen Lover zurückgekehrte Vater.
Irgendwie versucht er das Geld zu organisieren, seine Tochter und seinen Enkelsohn kennenzulernen und bei alldem den Ãœberblick zu behalten, was jedoch nicht ganz klappt… – vor allem nachdem auch noch der Vater von Paul sich mehr oder weniger zufällig in München einfindet, was die ganze Sache mehr als kompliziert macht.
Auf dem Kinoplakat fällt als Schauspielername sofort Heiner Lauterbach auf, der auch die hochkarätigste Besetzung im ganzen Film ist. Seine Rolle als schwuler Vater Lambert ist jedoch bestenfalls eine Nebenrolle, wo nur der prominente Name für die Erwähnung verantwortlich ist.
Die Hauptrolle Basti wird von Sebastian Bezzel verkörpert, der deutschen TV-Zuschauern vor allem als Hauptkommissar Perlmann im Tatort aus Konstanz bekannt ist. Die sonstigen Darsteller sind eher unbekannt – bis auf Christiane Paul in einer Nebenrolle. Wenn man an einen klassischen TV-Film denkt, dann ist das nicht verkehrt, denn der Film wurde auch in Koproduktion mit dem ZDF gedreht. Da weiß man dann auch schon, wo er als erstes im Free TV zu sehen sein wird… ;)
Mein Fazit zu „Vatertage – Opa über Nacht“:
Deutsche Komödien sind ja auch immer so eine Sache an sich. In diesem Fall aber eher eine positive Sache, denn ich habe mich wirklich amüsiert. Jedoch musste ich mich erst mal innerlich von der Rolle des Hauptkommissar Perlmann trennen, den ich immer wieder in Basti gesehen habe.
Einige der Wendungen im Film sind jedoch meiner Meinung nach etwas übertrieben – und zum Teil auch eher unnötig, hier meine ich insbesondere das, was man am Ende des Films im Abspann an der Pinnwand sehen kann. War nicht nötig und trübte das für mich an sich eh nicht so gelungene Ende des Filmes (die „Massentanz-Szene“ am Ende fand ich auch eher merkwürdig – musste man noch unbedingt viele Statisten unterbringen?).
Wenn ich den ganzen Film jedoch resümiere, dann hat er mir eigentlich doch schon gefallen, so dass ich ihm insgesamt 6 von 10 Punkten gebe.
Das Fazit von Achim dazu:
Mein Problem mit deutschen Filmen ist immer dasselbe, ich denke immer an den grossen Sat 1-Film der Woche (oder ähnliche Konzepte anderer Sender). Nichtsdestotrotz wäre der Film als amerikanischer Film eine leicht unterhaltende Komödie. Und so kann man sie auch sehen, keine große Story, ein paar vorhersehbare „Wendungen“ und ein paar unrealistische Momente. Alles auch schon einmal da gewesen.
Einen Kinobesuch ist das nicht unbedingt wert, aber im Fernsehen (hach, da sind wie wieder beim Ursprungsatz) kann man sich ihn angucken. Einzig Heiner Lauterbach als schwuler Vater ist unterhaltsam und selbstironisch gespielt, das kleine schauspielerische Highlight hier. Die anderen Darsteller eher aus der Kategorie unbekannt geben aber auch solide Leistungen ab.
Damit am Ende 5 von 10 Punkten – der Film tut keinem weh.
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