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Jens Matheuszik — 7. August 2012, 18:43 Uhr

„Prometheus – Dunkle Zeichen“ birgt mehr Fragen als Antworten


Am kommenden Donnerstag startet der Film Prometheus – Dunkle Zeichen (siehe auch den entsprechenden Wikipedia-Eintrag Prometheus – Dunkle Zeichen) in den Kinos.

Eigentlich war Prometheus ursprünglich „nur“ als Prequel ((also eine Geschichte, die vor der bisher bekannten Geschichte spielt)) zur Alien-Reihe, die mit Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt begann (und insgesamt vier eigenständige Filme aufweist). Doch das Drehbuch wurde im Laufe der Produktion immer eigenständiger (siehe auch den SPON-Artikel Prequel: Ridley Scott sagt geplanten Alien-Film ab).

Inhaltsbeschreibung (ohne zu viel zu verraten…)

Der Film beginnt mit wunderbaren Landschaftsaufnahmen eines Klasse M-Planeten ((so würde er jedenfalls bei Star Trek genannt werden…)), welches von einem riesigen Raumschiff überflogen wird. An einem Wasserfall steht eine humanoide Person, die eine Substanz trinkt und daraufhin innerlich zerfällt. Man sieht quasi innerhalb der Zellen wie sich die Erbstruktur des Humanoiden auflöst. Im Sterben fällt er in die Fluten des Wasserfalls, wodurch seine Gene in den Wasserkreislauf des Planeten gelangen – die sich dort wieder neuzusammensetzen, bevor das Raumschiff den Planeten verlässt.

Die nächste Szene spielt auf der Erde im Jahr 2089, wo Archäologen auf der schottischen ((das wird so sehr betont – ist Schottland da etwa unabhängig?)) Insel Skye uralte Wandmalereien. Auf denen ehren Menschen hochgewachsene Wesen, der auf eine Sternenkonstellation zeigt. Dr. Elizabeth Shaw, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Charlie Holloway die Expedition leitet, deutet diese antiken Zeichnungen als Einladung von Außerirdischen in ihre Heimat in einem fernen Sternensystem.

Eine Szene und vier Jahre später ist man an Bord der Prometheus, einem der Forschung dienenden Raumschiff, welches sich genau diesem Sternensystem gerade nähert. Das Ziel der Reise ist ein kleiner Mond mit einer nahezu erdähnlichen Atmosphäre.
Die eigentliche Besatzung des Schiffs ist in einer Art Kryostase und wird vom Androiden David überwacht, der sich die Zeit auf dem Schiff u.a. mit dem Erlernen der indogermanischen Sprache und dem Lernen von menschlichen Gepflogenheiten vertreibt. Eine seiner Lieblingsbeschäftigung ist beispielsweise den Film Lawrence von Arabien zu sehen, dessen Hauptdarsteller ihn so sehr inspiriert, dass er versucht ihn nachzuahmen – in dem er sich beispielsweise das Haar so wie Peter O’Toole kämmt.

Kurz vor der Landung der Prometheus erfährt zum ersten Mal der Großteil der Crew, warum sie überhaupt hier sind. Eine Videoaufzeichnung zeigt einen sehr alten Mann, der sich als Tycoon Peter Weyland vorstellt, der die gesamte Expedition finanziert hat. Er scherzt in der Aufzeichnung, dass er wahrscheinlich schon lange tot sei, wenn die Aufzeichnung abgespielt wird und bittet das Forscherpaar Shaw und Holloway den Grund der Reise zu erklären.

Die beiden erklären, dass es ihnen darum gehen würde die so genannten „Konstrukteure“ zu treffen, von denen sie denken, dass sie die Menschheit erschaffen haben. Die Begeisterung der beiden Wissenschaftler steht zum Teil diametral dem Interesse des Restes der Crew gegenüber, die davon nicht viel halten, und das ganze nur für einen gut bezahlten Job halten. Außerdem lernt die Crew Meredith Vickers kennen, die im Auftrag der Weyland Corp. die Expedition leitet – so dass man nun mit den beiden Forschern, der Expeditionsleiterin und dem Kapitän der Prometheus gleich drei Personen hat, die (glauben) den Hut auf (zu) haben. Und dann darf man da David nicht vergessen, der auch eine andere Agenda verfolgt…

Auf dem Mond gelandet entdeckt die Crew ein Tal mit mehreren Bauwerken, von denen sie eines ansteuern um in das Innere zu gelangen. Dort stoßen sie auf Dinge, die sie so nicht erwartet hätten…

Bewertung von „Prometheus – Dunkle Zeiten“

Versucht man der Alien-Filmreihe etwas hinzuzufügen, dann muss man aufpassen – gilt doch vor allem der erste Film als einer der besten Science Fiction-Filme. Insofern ist die Fallhöhe relativ hoch.

Der Film selber ist natürlich auf eine gewisse Art und Weise bombastisch – nicht so sehr, weil viel Knall-Bumm-Peng zu sehen ist, sondern weil er nicht nur schöne Landschaftsbilder, Charakterstudien und vor allem eine spannende Geschichte besitzt. Die Fragen nach dem „Woher kommen wir?“ und „Woran glauben wir?“ sind quasi die ultimativen Fragen.

Doch würde alleine dieses Thema einen Film von alleine tragen und da war ja noch was mit Alien… insofern verbindet Ridley Scott auch dieses Thema gleich mit. Persönlich fand ich diese Mischung jedoch nicht wirklich gelungen, da gerade letzteres eher etwas untergeht und nur am Ende mit einem gewissen Schrecken auftaucht. Das wird dem Thema leider nicht ganz gerecht.

Dadurch (und weil man sich wohl noch eine Fortsetzung gut vorstellen kann) bleiben deutlich mehr Fragen unbeantwortet als beantwortet und insofern enttäuscht Prometheus schon ein wenig. Wer übrigens die Alien-Reihe nicht kennt, der wird zwar ein paar Fragen mehr haben (und viele Andeutungen nicht bemerken), aber im Grunde genommen ist das Wissen darum nicht zwingend notwendig. Mehr Spaß macht es jedoch die zahlreichen Fingerzeige zu entdecken und zu verstehen.

Schön sind teilweise die Charakterstudien – wobei es auch hier Licht und Schatten gibt: Während beispielsweise Dr. Shaw sehr detailreich präsentiert und dargestellt wird, ist ein wichtiges Handlungselement (wenn der Biologe und der Mineraloge beschließen sich vom Team vorzeitig zu verabschieden um zum Raumschiff zurückzukehren) nicht wirklich konkret begründet. Eher so ein bisschen „deus ex machina“ – was natürlich gerade bei diesem Film irgendwie passt. Es ist aber schade, dass die Ängste der beiden, die erst (vor allem der Mineraloge) einen auf harten Kerl machen und sich dann durch pixelige Holoübertragungen ins Bockshorn jagen lassen, nicht wirklich glaubhaft dargestellt wird.

Schade auch, dass einige Entwicklungen (Stichwort: Meredith Vickers und Weyland) schon irgendwie vorhersehbar sind. Auch wirkt gerade Charlize Theron als Meredith Vickers irgendwie gehemmt in ihrer Darstellung.

Der Film selber ist von der Ausstattung her natürlich erste Klasse und man kann sich schön vorstellen, dass Ende des 21. Jahrhunderts solche Technik im Weltall herumfliegt ((aber in den 60’er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fand man ja auch wahrscheinlich Star Trek Classic sehr futuristisch…)). Schön auch, dass der Film keineswegs auf technische Tricks setzt, sondern eher auf den Inhalt, der auf Spannung setzt. Nebenbei sieht man auch eine der vermutlich ekligsten Szenen in einem FSK 16-Mainstream-Film Hollywoods, so dass alleine von dieser Szene her der Film nicht unbedingt Schwangeren empfohlen werden sollte…

Fazit zu „Prometheus – Dunkle Zeiten“

Wenn man das ganze in einen Tweet packen sollte (und bei Twitter hat man mehr oder weniger bekanntlich nur 140 Zeichen zur Verfügung), dann würde dieser Tweet wie folgt lauten:

Nichts halbes, nichts ganzes, mehr Fragen als Antworten – dennoch gerade für Fans von Aliens (muss man aber nicht kennen!) empfehlenswert.

Trailer zu „Prometheus – Dunkle Zeiten“

Andere Berichte zu „Prometheus – Dunkle Zeiten“

Bei Little Devil findet sich auch eine Filmkritik und auch DerWesten berichtet über den Film.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Tim @ 7. August 2012, 21:02 Uhr

    Hey hey. Ich lese hier gerade deine interessante und umfangreiche Filmkritik und sehe am Ende,dass Du meine Filmbewertung verlinkt hast :) DANKE SCHÖN!


  2. (2) Pingback von Der Ruhrpilot | Ruhrbarone @ 8. August 2012, 09:30 Uhr

    […] Film: “Prometheus – Dunkle Zeichen” birgt mehr Fragen als Antworten…Pottblog […]


  3. (3) Kommentar von Jens @ 9. August 2012, 07:40 Uhr

    @Tim (1):
    So sollte es im Internet doch sein, oder?


  4. (4) Kommentar von Tim @ 10. August 2012, 17:48 Uhr

    Wäre natürlich optimal ;-)


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