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Jens Matheuszik — 6. August 2012, 18:05 Uhr

Freie Bürger Bochum: Musikzentrum Bochum trifft Nerv der Zeit und könnte wirtschaftlicher werden


Anfang Juli 2012 stellte der Rat der Stadt Bochum fest, dass die Voraussetzungen für den Bau des Musikzentrums Bochum gegeben seien (siehe auch den Beitrag Musikzentrum Bochum soll gebaut werden – die Beiträge aus der gestrigen Ratssitzung bei Twitter).

In einer Presseerklärung zeigten sich die Freien Bürger Bochum, die in der Ratssitzung dem ganzen positiv gegenüberstanden, erfreut darüber, dass der aktuelle Boom der klassischen Musik die Wirtschaftlichkeit des geplanten Musikzentrums Bochum steigern könnte.

In der Erklärung heißt es (die Anmerkungen und Hervorhebungen stammen von mir):

Eine Studie des Nürnberger Marktforschungsinstituts [GfK; Gesellschaft für Konsumforschung; Anm. d. Pottblogs] für den Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft [siehe deren Pressemitteilung dazu; Anm. d. Pottblogs] stellt fest, dass sich die Verkaufszahlen der Konzerttickets für klassische Musik im Jahr 2011 um 32 Prozent gesteigert haben.

„Ein solcher Trend kommt uns für das Musikzentrum gerade recht. Die Studie zeigt, dass die Stadt Bochum mit der Entscheidung für das Musikzentrum den Nerv der Zeit getroffen hat“, so Jens Lücking, Vorsitzender der Fraktion Freie Bürger Bochum.

„Die Studie hat ebenfalls belegt, dass klassische Musik immer mehr Bürgerinnen und Bürger erreicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr Eintrittspreise für klassische Musikereignisse verkauft als für Pop- oder Rockkonzerte“, erläutert Lücking. Dies könnte sich nach Ansicht der Freien Bürger positiv auf die Wirtschaftlichkeit des künftigen Musikzentrums auswirken.

Im Hinblick auf die Finanzierung hingegen erachten die Freien Bürger auch den erneuten Anlauf des Bürgerbegehrens gegen das Musikzentrum als verfehlt.

„Von den Gegnern wird propagiert, dass das Musikzentrum jährlich Kosten von 2,1 Mio. Euro verursache – statt wie von der Verwaltung erläutert 0,65 Mio. Euro“, so Sascha Merz, stellvertretender
Fraktionsvorsitzender der Freien Bürger Bochum. „Diese Zahlen der Initiatoren des Bürgerbegehrens sind jedoch nicht belastbar und frei aus der Luft gegriffen. Nicht die Verwaltung täuscht also die Bürger, sondern die Gegner des Musikzentrums.

Derweil schreibt die WAZ mal wieder einen Artikel, wonach das Musikzentrum Bochum ganze 13 Platanen auf dem Gewissen hat – wenigstens wird jedoch erwähnt, dass gemäß der Bochumer Baumschutzsatzung 37 neue Bäume dafür angepflanzt (30 davon in der Nähe des Musikzentrums) werden müssen.


8 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Volker Steude @ 7. August 2012, 00:33 Uhr

    Mit einer Diskussion über die Kosten des MZ halten sich die Freien Bürger gar nicht auf. Gewissenlos, werden einfach die passenden Behauptungen aufgestellt. Die gebäudebezogenen jährlichen Kosten des MZ betragen laut Bürgerbegehren übrigens nicht 2,1 sondern 2,6 Mio./ Jahr.

    Auch Jens Lücking und Co. leisten gerne ihren Beitrag zur Ruinierung der Stadtfinanzen. Verantwortungslos, aber zum Glück ist nicht davon auszugehen, dass man nochmal in den Rat kommt.

    Wenn das Musikzentrum steht, wird jede Karte mit etwa 300 EUR subventioniert werden, super wenn man da als Ratsherr nur 6,60 EUR zahlen muss. Das ist wohl der eigentliche Grund für die Begeisterung der freien Bürger.

    Ein 5. Konzerthaus für das Ruhrgebiet, bei 50-70% Auslastung der schon bestehenden 4 Häuser eine Knalleridee. Die freien Bürger überlegen wohl bereits, ob die Stadt nicht unbedingt noch einen Dom oder einen Flughafen braucht.

    Wenn die freien Bürger sich doch nochmal für die Kosten des Musikzentrums interessieren, hier die Gutachten des Bürgerbegehrens:

    1. Teil: http://buergerbegehren-musikzentrum.de/wp-content/uploads/2012/06/Gutachten-j%C3%A4hrliche-Kosten-Vorhaben-Musikzentrum.pdf

    2. Teil: http://buergerbegehren-musikzentrum.de/wp-content/uploads/2012/06/Gutachten-Kostenrisiken-bei-den-Baukosten-des-Musikzentrum%E2%80%A6.pdf

    3. Teil: http://buergerbegehren-musikzentrum.de/wp-content/uploads/2012/06/Gutachten-j%C3%A4hrliche-Betriebskosten-des-Musikzentrums.pdf


  2. (2) Kommentar von Gregor @ 7. August 2012, 10:23 Uhr

    „Musikzentrum“ Bochum trifft den Nerv von Bochum und nervt somit den Bochumer. Die abtrünnigen Freie Bürger (ehemals FDP) sind eh nur eine Mogelpackung.


  3. (3) Kommentar von Joe Hannes @ 7. August 2012, 14:39 Uhr

    Jüngst gab es übrigens noch eine interessante Veröffentlichung nämlich das Kulturstädteranking des HWWI. Verglichen wurden die 30 größten Städte der Republik. Bochum landet dort im Schnitt auf Platz 22. Bei den Ruhrbaronen wird das Thema im Fred“Kultur und Kreativwirtschaft… “ diskutiert. Als „der, der auszog“ habe ich dort versucht eine Brücke zum geplanten Musikzentrum Bochum zu schlagen. Gelsenkirchen, die Stadt in der ich lebe, schneidet im dem Rankin im Schnitt noch schlechter ab als Bochum (Platz 28 von 30). Interessant, dass Gelsenkirchen in Bezug auf den „Index Kulturrezeption“ als aller schlechteste Stadt abschneidet. Dieser Index gibt nämlich Auskunft darüber, in wie weit das Angebot an Theater- und Opernsitzplätze von der Bevölkerung angenommen wird. Fakt ist, dass Gelsenkirchen ein Ãœberangebot an Opern und Theatersitzplätzen hat. Wahrscheinlich hätte auch der Rest der Gelsenkirchener Bevölkerung (von unseren hochdotierten Stadtverwaltungskulturaposteln einmal abgesehen) kein Problem damit, wenn solche Plätze mit Bochumern besetzt würden, sollten die BoSys im MIR statt einem neuen, teuren und umstrittenen Musikzentrum auftreten.

    Leider ist dieses Ranking vom Gelsenkirchener Stadtsprecher Schulmann bereits in Grund und Boden gestampft worden, aber der WAZ Bochum kann man entnehmen, dass die Studie dort auf jeden Fall noch analysiert werden wird.

    Zum Kulturranking gehts hier: http://www.hwwi.org/fileadmin/hwwi/Publikationen/Partnerpublikationen/Berenberg/2012-08-02-HWWI_Berenberg_Kulturstaedteranking.pdf

    Zu den WAZ Artikeln der Lokalredaktionen gehts hier
    WAZ Bochum: http://www.derwesten.de/staedte/bochum/kultur-im-hinteren-mittelfeld-id6943127.html

    WAZ Gelsenkirchen: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/einen-hab-ich-noch-und-wieder-mal-ein-ranking-id6945071.html


  4. (4) Kommentar von Jens @ 9. August 2012, 07:39 Uhr

    @Gregor (2):
    Danke! Ich suchte immer den Begriff, der das erste Bürgerbegehren gut beschreibt – und da ist „Mogelpackung“ wirklich sehr geeignet.

    PS: Wieso wieder hier? Lohnt sich doch gar nicht, ausweislich eines älteren Kommentars…

    @Joe Hannes (3):
    Man darf nicht vergessen, dass das Musikzentrum kein reines Konzerthaus ist, da dort auch ganz andere Sachen (Stichwort: Musikschule) geplant sind. Aber Danke noch für alle Links!


  5. (5) Kommentar von Volker Steude @ 9. August 2012, 13:27 Uhr

    Einen 250 qm großen Saal für die Musikschule, baue ich nicht direkt an die Schule sondern an das andere Ende der Innenstadt. Dann muss auch nicht mehr die Aula der Heinrich-Böll-Schule genutzt werden, die ist ja ohnehin zu groß. Besse auch,r wenn die mehr leer steht. Geht sie auch nicht so schnell kaputt. Macht das Sinn?!

    @ Jens, da Sie für das MZ sind, sind Sie also auch gegen das Begehren, weil, wie die Bürger vermutlich abstimmen, ist ja bekannt.

    Eigentlich traurig, dass die Politik nicht die Bürger von sich aus abstimmen lässt. Aber die SPD hat ja auch gesagt: Lieber scheitern wir vor dem Gericht als vor dem Bürger. Dann ist das Verhalten zumindest konsequent.


  6. (6) Kommentar von Jens @ 2. September 2012, 08:32 Uhr

    @Volker Steude (5):
    Ich persönlich glaube nicht, dass das Bürgerbegehren
    a) wenn es genügend Unterschriften bekommt
    b) überhaupt als rechtmäßig anerkannt wird
    erfolgreich sein wird.


  7. (7) Kommentar von Volker Steude @ 2. September 2012, 15:35 Uhr

    Die Unterschriftenzahl wird, wie es aussieht locker erreicht. Der einzige der meint das Begehren ist unzulässig ist Thorsten Sterk von mehr-demokratie und der ist nicht mal Jurist und auf den beruft sich auch die Stadt, alle anderen Juristen sehen das anders. Wir werden sehen ggf. wie das Gericht das sieht.

    In Münster haben die Bürger die Musikhalle mit Bürgerentscheid verhindert (70% der Bürger waren dagegen), in Passau wurde das Konzerthaus ebenfalls durch Bürgerentscheid verhindert. Warum sollte das in Bochum anders sein?


  8. (8) Kommentar von Jens @ 7. September 2012, 16:24 Uhr

    @Volker Steude (7):
    „Alle anderen Juristen“ – meines Wissens ist (im übrigen im Gegensatz zu Ihnen) Diane Jägers auch Juristin und die sieht es auch wieder anders.

    Zum Rest des Kommentars schreibe ich erstmal nichts, da kommen sicherlich noch genügend Gelegenheiten – hier reicht es erstmal mit dieser einen offensichtlichen Unwahrheit (oder soll ich es Lüge nennen?) aufzuräumen.


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