„Das Hochzeitsvideo“ von Sönke Wortmann (ab heute im Kino): Deutsches Hangover? Eher nicht…
Mit Das Hochzeitsvideo startet heute ein neuer Film von Sönke Wortmann in den Kinos. Die Geschichte ist leicht erzählt: Pia und Sebastian wollen heiraten, während Daniel (ein Freund des Bräutigams) das Hochzeitsvideo drehen soll und dafür schon Tage vor der Hochzeit mit der Kamera umherläuft.
Wie man es sich fast denken kann geht das eine oder andere schief. So stellt man schnell fest, dass die beiden bald durch die Ehe vereinten Verwandtschaften nicht wirklich zusammenpassen: Auf der einen Seite Sebastian mit seinen großbürgerlichen Eltern mit dem (ehemaligen) Adelstitel im Namen, während Pias Eltern (die inzwischen getrennt leben und zum Teil neue Partner haben) aus eher einfacheren Verhältnissen kommen. Oder aber aus zwei verschiedenen Welten…
Doch auch vor der Hochzeit gibt es noch einigen Ärger, denn natürlich gibt es einen Junggesellenabschied von Sebastian (von dem man gar nicht so viel mitbekommt – vielleicht ist der Film deswegen FSK 12?), während man die feucht-fröhliche „hen’s night“ von Pia mit erlebt.
Für weiteren Trubel sorgt dann ein ehemaliger Freund von Pia, der auch filmerisch aktiv ist – im horizontal filmenden Gewerbe… wovon aber Sebastian nichts weiß, womit dann gleich die nächsten Verstrickungen vorprogrammiert sind.Â
Da es in dem Film um ein Hochzeitsvideo geht erlebt man natürlich große Teile des Films aus der Perspektive der Hochzeitsfilmerei, inklusive echtem Verwackler und pixeligen Szenenübergang. Wobei interessanterweise der Eindruck aus der Werbung und dem Trailer, wonach mit einem Smartphone (oder ist es doch explizit das iPhone?) gefilmt wird, nicht ganz korrekt ist…
Fazit zu „Das Hochzeitsvideo“:
Sagen wir mal so: Der Film ist unterhaltsam. Kein Kandidat zum frühzeitigen Verlassen des Kinosaales. Aber er ist nicht die neue deutsche Komödie die man unbedingt im Kino gesehen haben muss – und er ist sicherlich auch nicht die deutsche Antwort auf Hangover. Während der US-Film über die Irrungen und Wirrungen nach einem Junggesellenabschied in Las Vegas immer wieder für neue Spannunen ob der Wendungen der Geschichte sorgt, ist das Hochzeitsvideo dann doch eher linear in seiner Entwicklung und vor allem vorhersehbar. Das macht den Film nicht schlecht, sorgt aber dafür, dass es jetzt nicht der Aufsehen erregende „must see“-Film ist.
Der Humor der Filmemacher bewegt sich auch das eine oder andere Mal eher vom subtilen hin in den brachialen Bereich, wo dann beispielsweise Filme wie American Pie – Das Klassentreffen doch authentischer wirken (und ich hätte nie gedacht, dass ich mal American Pie und authentisch in einem Zusammenhang erwähnen würde!).
Was mir jedoch sehr gut gefallen hat waren die Schauspieler des Filmes – auch wenn sie grundsätzlich eher unbekannt sind, was aber kein Nachteil sein muss. Einzig und allein der Cameo-Auftritt von Michael „Bully“ Herbig Sasha fällt hier aus der Rolle – aber sehr positiv!
In einem Satz: Der Film ist okay, es reicht aber auch ihn auf DVD oder im TV zu sehen.
Trailer zu „Das Hochzeitsvideo“:
Andere Berichte:
Die RP-Online hat folgenden Beitrag veröffentlicht: Wortmanns öde Hochzeitskomödie.