NRW-Trend (WDR) April 2012: SPD, CDU und Grüne schwächeln, Piraten steigen rasant in Wählergunst #nrw12
Nach YouGov und der Forschungsgruppe Wahlen gibt es jetzt innerhalb von nur fünf Tagen die nächste Umfrage zur politischen Stimmung in Nordrhein-Westfalen. Bekanntlich wird ja am 13. Mai 2012 in NRW gewählt und somit haben die Umfrageinstitute derzeit Hochkonjunktur.
Für die heutige Ausgabe der Politiksendung Westpol im WDR-Fernsehen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest/Dimap wieder neue Zahlen im so genannten NRW-Trend ermittelt:
Nachfolgend das ganze in tabellarischer Auflistung und in Klammern die Veränderungen zum NRW-Trend von Ende März 2012:
CDU: 31 % (-1 %)
SPD: 39 % (-1 %)
GRN: 11 % (-1 %)
FDP: 4 % (+- 0)
Linke: 3 % (+- 0)
Piraten: 9 % (+4 %)
Das ist eine der ersten Umfragen seit langem, wo die SPD verliert – aber 1 Prozentpunkt ist eher marginal. Da auch die CDU in gleicher Höhe verliert, kann man hier wahrscheinlich keine Trendwende ausmachen. Doch auch die Grünen verlieren Stimmen, wobei der demoskopische Abschwung gemildert wurde (zuletzt hatte man 2 Prozentpunkte verloren).
FDP und Linkspartei stagnieren weiterhin unter der 5 %-Hürde und inzwischen dürfte man sich eher bei der FDP als bei der Linkspartei Hoffnungen machen wieder in den Landtag zu kommen. Dieses Ziel scheint jedoch für die Piraten, die ihren Anteil fast verdoppeln, nicht nur greifbar zu sein, sondern man kann es wohl auch schon fast als sicher bezeichnen.
Interessant sind auch wieder die weiteren Fragen des NRW-Trend vom April 2012, denn bei der Frage nach der „Direktwahl Ministerpräsident/in“ geht der Trend positiv für die Spitzenkandidaten aus. Während ihre jeweiligen Parteien leicht an Zustimmung verlieren, haben Hannelore Kraft mit 58 % (vorher: 57 %) und Norbert Röttgen 30 % (28 %) „Gewinne“ zu verzeichnen. So langsam nähert sich Norbert Röttgen auch den Werten seiner eigenen Partei an – bisher war der CDU-Spitzenkandidat und Bundesumweltminister immer unbeliebter als seine eigene Partei, während Hannelore Kraft auch weit über das SPD-Potential Stimmen erhalten würde. Wenn es denn so eine Direktwahl überhaupt geben würde.
Eigentlich müsste die SPD das bedauern – denn wenn die beiden Spitzenkandidaten von den Umfrageteilnehmern in den Kategorien Bürgernähe, Sympathie, Glaubwürdigkeit und Führungsstärke beurteilt werden, führt Hannelore Kraft bei allen Kategorien – in der „schlechtesten“ mit einem Wert von „nur“ 25 Prozentpunkten. Faszinierenderweise hat jedoch Norbert Röttgen es geschafft nicht in der Kategorie Glaubwürdigkeit (da fällt einem die Diskussion ein, ob er nun nach der Wahl in NRW bleibt oder nicht!) den schlechtesten Wert zu erzielen, sondern in der Kategorie Bürgernähe.
Die Zahlen zeigen jedoch insgesamt eines – noch ist die Wahl nicht entschieden, denn gerade das Abschneiden der kleineren Parteien könnte in Sachen Koalitionsbildung noch die eine oder andere Ãœberraschung bedeuten.
Nachtrag: Inzwischen berichtet auch RP-Online.
[…] NRW-Trend (WDR) April 2012: SPD, CDU und Grüne schwächeln, Piraten steigen rasant in W&aum… – Mal wieder eine Umfrage – diesmal vom WDR bzw. Infratest/Dimap. […]
Warum werden denn die Sonstigen nicht mit aufgezählt / angezeigt ?
@Fragender (2):
Gute Frage, die Dir aber nur Infratest bzw. der WDR beantworten kann. Aber wirklich relevant sind sie ja nicht.