Norbert Röttgen (Umweltminister und CDU NRW-Chef) ist Preisträger des Pannekopp 2012 beim Geierabend
Vor dem Abschlußbericht zur Geierabend-Session 2012, der im Laufe der Woche erscheint, nur eine kurze Zwischeninformation, live aus der Pressekonferenz im Theater Fletch-Bizzel…
Bei der heutigen Pressekonferenz des Geierabends, einer alljährlich in der Karnevals-Saison stattfindenden Veranstaltung, der man mit der Bezeichnung „Ruhrgebiets-Karneval“ nur ganz schwach gerecht würde (eben weil es kein typischer Karneval ist, sondern eher ein kombiniertes Wort- und Musik-Programm mit Comedy-Elementen), wurde ein Rückblick auf die vergangene Session gezogen. Diese startete Anfang Januar (siehe auch den Premieren-Bericht: Geierabend 2012 – Durch das wilde Ruhrdistan und die Interviews mit den Oberbürgermeistern von Dortmund und Herne zur Premiere).
Die Macher des Geierabends sind sehr zufrieden mit der heute endenden Session und freuen sich insbesondere darüber, dass auch ein jüngeres Publikum angeesprochen wurde. Hier war sicherlich auch der neue Darsteller Benedict Hahn mit verantwortlich.
Außerdem wurde auch der Pannekopp-Preisträger für das Jahr 2012 verkündet, den die Zuschauer in den einzelnen Veranstaltungen abends – aber auch im Internet – wählen konnte:
Pannekopp 2012: Norbert Röttgen
Neben dem Essener Kämmerer Martin Klieve (CDU) wurde der Bundesumweltminister und derzeitige Landesvorsitzende der CDU NRW Norbert Röttgen für den schweren und kaum tragbaren Pannekopp-Orden (siehe Bildmitte; im Einkaufswagen) nominiert – und er hat klar und deutlich gewonnen:
Nach Auskunft der Geierabend-Macher konnte man nach dem gestrigen Abend feststellen, dass es dann doch knapp war, aber doch geschafft wurde: In 100 % aller Vorstellungen hatte der Bundesumweltminister geführt – während in der Internet-Abstimmung der Essener Kämmerer knapp führte. Dies führte Martin Kaysh, auch bekannt als „Der Steiger“, der conferencierartig durch das Programm führt, darauf zurück, dass wahrscheinlich niemand aus Dortmund freiwillig für jemanden aus Essen stimmen würde. Für einen Essener übrigens, mit dem angeblich – so wurde es jedenfalls auch heute berichtet – selbst der Essener Oberbürgermeister nur über die Pressestelle redet.
Offizielle Begründung/Laudatio für Norbert Röttgen
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU)
für die Förderung der Tourismusbranche im RuhrgebietIn diesem Jahr soll es losgehen mit den Atomtransporten vom Kernforschungszentrum Jülich nach Ahaus. Wir hoffen dringend auf einen Schienentransport. Der führt dann nämlich über Oberhausen, Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Lünen. Auf Wunsch macht man auch noch einen Abstecher nach Dortmund.
Schade, dass es kaum noch Zechen gibt. Früher hätte man das Zeug untertage transportiert per Einschienenhängebahn durchgehend von Walsum bis Haus Aden/Monopol, jetzt halt übertage. Prima, endlich tut Norbert Röttgen mal was für die Region. Als CDU-Landeschef hat man bislang ja eher wenig von ihm gehört.
Castoren im Pott, das ist toll für die Demonstranten, die müssen nicht mehr in die Lüneburger Heide fahren, das zieht aber auch Atomtouristen aus dem ganzen Land an, das pumpt Geld in die Region. Wo es die Loveparade nicht mehr gibt, wird endlich wieder ein Spektakel für die jungen Leute geboten. Ein toller Ausgleich.
Deshalb der Sieger des Pannekopp-Ordens 2012:
Norbert Röttgen für die Förderung der Tourismusbranche im Ruhrgebiet
Norbert Röttgen nimmt den Pannekopp-Orden nicht an
Obwohl man auf vielfachen Wegen versucht hat Norbert Röttgen einzuladen, konnte dieser der Einladung nicht folgen und wird daher heute nicht auf Zeche Zollern in Lütgendortmund dabei sein, wenn der Pannekopp-Orden überreicht wird. Insofern bleibt Franz-Josef Drabig, der Vorsitzende der SPD Dortmund, der einzige Preisträger, der zur Preisverleihung erschienen ist und sich zumindestens kurzfristig den Orden umgehängt hat.
Interview mit Martin Kaysh (Geierabend) zum Pannekopp-Orden:
Nachfolgend ein älteres Interview mit Martin Kaysh zum Pannekopp-Orden an sich:
Weitere Berichte:
Auch andere Medien berichteten von der Pressekonferenz:
[…] Weitere Ergebnisse finden sich direkt beim WDR im Internet. Dort erfährt man beispielsweise, dass 51 % (-1 %) der Bürgerinnen und Bürger Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) direkt wählen würden (was ungefähr dem rot-grünen Parteiergebnis entspricht), während Norbert Röttgen (CDU) mit 29 % (-1 %) weniger Stimmen als die eigene Partei erhalten würde. Warum der Bundesumweltminister und CDU-Landesvorsitzende so schlecht abschneidet ist nicht klar – liegt es vielleicht doch daran, dass Röttgen beim Geierabend 2012 zum Pannekopp des Jahres gewählt worden ist? […]