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Jens Matheuszik — 29. Dezember 2011, 07:23 Uhr

„Ich reise allein“ (Kinostart)


Der norwegische Film Ich reise allein von Stian Kristiansen fängt mit dem Tag nach einer durchgefeierten Nacht an: Der Schüler Jarle kann sich nicht mehr so recht erinnen, ob der spontane Sex, den er mit einer Mitschülerin hatte jetzt safe war oder nicht.
Schnitt: Ein paar Jahre später studiert Jarle (Rolf Kristian Larsen) Literaturwissenschaften, liebt eine Kommilitonin, feiert mit seinen studentischen Freunden und erfreut sich seines Lebens, dessen Höhepunkt eine von ihm geplante Veröffentlichung eines Artikels über Marcel Proust in einer Tageszeitung ist. Doch die durchgefeierte Nacht vor einigen Jahren reißt ihn aus seinem studentischen Trott heraus, denn er erhält einen Brief, aus dem hervorgeht, dass damals der Sex dann doch nicht so safe war (insofern: Kondome schützen!) und er Vater der fast sieben Jahre alten Charlotte Isabel (Amina Eleonora Bergrem) ist. Nicht nur, dass er jetzt Vater ist (was bei einem Arzt überprüft wird, dessen Lobeshymnen auf die Elternschaft auf Jarle eher suspekt wirken) – nein, seine Tochter kommt auch noch für insgesamt eine Woche per Zug zu Besuch, da ihre Mutter sich einmal erholen und Urlaub machen möchte.

Jarle selber kann mit der Situation im Vorfeld kaum umgehen und als die kleine Charlotte Isabel dann da ist, wird es so schnell auch nicht besser, während sein Freundes- und Bekanntenkreis sich der Kleinen deutlich besser annehmen. Getreu dem Motto „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ macht er natürlich anfangs einige Fehler, die ihm jedoch sowohl Charlotte Isabel im Film als auch die Zuschauer des Filmes zum größten Teil verzeihen. Nach und nach entwickelt sich das ganze auch noch zu einem Beziehungs“drama“, als erst Jarles Freundin, die sich so gut mit Charlotte Isabel versteht, mit Jarle Schluss macht, die Mutter von Jarle selber sich rührend um das Enkelkind kümmert und ihrem Sohn Vorwürfe macht und sogar noch die Mutter von Charlotte Isabel auftaucht…

Fazit zu Ich reise allein:

Ich muss zugeben, dass ich verwundert war, als ich bei LR-Online las, dass „Ich reise allein“ eine „schwungvolle Komödie“ sei. Als Komödie habe ich den Film nicht wirklich gesehen, auch wenn es sicherlich die eine oder andere Stelle zum Lachen gibt. Aber auch schwungvoll wäre mir jetzt als Vokabel nicht wirklich eingefallen, denn auch wenn der Film schnell zur Sache kommt (nach den ersten Szenen weiß man schon, wie die Geschichte weitergeht bzw. erahnt gar wie sie endet), so zieht er sich an einigen Stellen doch arg in die Länge.

Leider muss man festhalten, dass die Grundidee dieses Films nicht wirklich neu ist: Ein Mann hat plötzlich ein Kind, von dem er vorher nichts wusste ist nicht die innovativste Geschichte, die auf Zelluloid oder aber in digitaler Form erzählt wird. Das soll kein Plädoyer für absolut einzigartige Geschichten sein, aber in dieser Form hätte es der Wiederholung meiner Meinung nach nicht bedurft.
Das reißt dann auch die schauspielerische Leistung der einzelnen Darsteller (insbesondere von Amina Eleonora Bergrem, die Charlotte Isabel spielt) nicht wieder heraus.

Es ist meiner Meinung nach übrigens schwierig diesen Film irgendwie zu bewerten: Er ist nämlich nicht schlecht gemacht – aber er ist halt nicht so gut und/oder fesselnd, dass man meiner Meinung nach diesen Film gesehen haben muss, weil man ansonsten was verpasst. Auch wenn das die Filmverantwortlichen vielleicht nicht gerne hören oder lesen ((wobei: wie hoch ist die Chance, dass sie das hier lesen?)): „Ich reise allein“ ist ein solider Film, den man aber nicht im Kino sehen muss – da reicht die Zweit- (DVD/BluRay) oder Dritt-Verwertung (TV) völlig aus.

Trailer zu Ich reise allein:

Weitere Berichte:

Die FAZ berichtet in der Video-Filmkritik „Familienkino für Strubbelmenschen“ (in der ich übrigens kein Video sehe…) über „Ich reise alleine“. Ansonsten gibt es noch einen Beitrag im Deutschlandradio (sowohl in Text- als auch in Audioform).


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Sabrina @ 29. Dezember 2011, 07:58 Uhr

    Selbst wenn der Plot etwas mau zu sein scheint, entschädigt doch die Musik von Kaizers Orchestra wieder.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 29. Dezember 2011, 08:18 Uhr

    @Sabrina (1):
    Ja, die Musik war nicht schlecht. Aber das sollte ja nicht unbedingt Hauptkriterium sein, oder?


  3. (3) Pingback von Der Ruhrpilot | Ruhrbarone @ 29. Dezember 2011, 09:18 Uhr

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