Wie zerronnen so gewonnen: iTunes-Karten gestohlen, Support von Apple und sehr guter Service von Rewe Scholand (Limbecker Platz, Essen)
Früher mal gab es den iTunes Music Store (iTMS), in dem man – der Name gibt es schon her – Musik kaufen konnte, was ganz bequem war, wenn man einen Apple iPod hatte. Irgendwann kamen dann auch noch Videos hinzu und inzwischen bietet der iTunes Store ((ohne Music im Namen)) auch Apps und eBooks an.
Zum Zahlen kann man unter anderem auch iTunes-Gutscheinkarten verwenden, die es inzwischen eigentlich an jeder Ecke (Supermarkt, Tankstelle usw.) gibt, und mit deren freigerubbelten Code man sein Guthaben erhöhen kann.
Teilweise gibt es auch spezielle Gutscheinkarten – wie auf dem Symbolbild abgebildet – nur für den App Store ((so heißt der iTunes-Store für Apps für Mac OS X bzw. auf den mobilen iOS-Endgeräten, während man auf stationären Rechnern für iOS weiterhin im iTunes-Store einkaufen kann)), für die iBooks usw. – grundsätzlich sind die Karten jedoch miteinander kompatibel, da das Guthaben eines Accounts sowohl im iTunes Store, im AppStore und auch für iBooks verwendet werden kann. In den USA wurden beispielsweise iTunes-Karten mit den Beatles drauf verkauft und wenn man den dazugehörigen Code am Rechner eingetippt hat, landete man auf einer speziellen iTunes-Seite zu den Beatles.
iTunes-Guthabenkarten im Angebot
Grundsätzlich kosten die Guthabenkarten, die es hierzulande zu 15, 25 und 50 Euro gibt, genau auch diese Summe. Gelegentlich Regelmäßig gibt es jedoch Aktionen, wo man weniger zahlen muss – eigentlich kann man da immer 20 % irgendwo sparen. Zwar reichen diese regelmäßigen Aktionen nicht an so Aktionen wie vor einigen Jahren kurz vor Weihnachten heran, wo man sogar 50 % sparen konnte, aber grundsätzlich kann man fast schon sagen, dass irgendein Laden immer eines der 20 %-Angebote hat, so dass man den regulären Preis eher selten zahlen muss ((siehe dazu auch die Ãœbersicht über reduzierte Guthabenkarten für iTunes bei MyDealz)).
Meine kleine „Leidensgeschichte“…
Nachfolgend dokumentiere ich jetzt meine kleine Leidensgeschichte beim Kauf von zwei iTunes-Guthabenkarten. Und da wir bald Weihnachten haben gibt es auch ein „Happy End“ (jedenfalls für mich), was man sich aber anhand der Ãœberschrift ja eh schon denken konnte.
Gekauft: App Store-Guthaben bei Rewe Scholand (Limbecker Platz, Essen) mit 20 % Rabatt
Anfang Dezember kaufte ich mir – direkt vor dem Mac User Treffen bei Gravis – zwei 15 Euro-Guthabenkarten für den App Store bei Rewe Scholand, da es gerade in der Woche die 15 Euro- und 25 Euro-Guthabenkarten mit 20 % Rabatt gab ((aber nur die Karten, auf denen App Store drauf stand – die anderen iTunes-Guthabenkarten kosteten ihre regulären Preise)). Beim Kassieren gab es dann einen kleinen Fehler, eine Karte wurde doppelt gescannt, das ganze wurde wieder storniert und alleine schon deswegen habe ich den Bon extra aufbewahrt.
Gestohlen: Beide Guthabenkarten weg!
Doch bevor ich dazu kam die Guthabenkarten dann später einzulösen, wurden sie mir gestohlen, was zum größten Teil zugegebenermaßen mit meiner eigenen Dummheit zusammenhing. Den Kassenzettel hatte ich jedoch noch und da fiel mir dann auf, dass ich nur den einen Zettel bekommen hatte, wo der Kauf dokumentiert war und nicht noch extra Bons für jede gekaufte Karte. Sonst bekommt man (meistens? immer?) bei den iTunes-Guthabenkarten einen entsprechenden zusätzlichen Bon für jede Karte, wo noch einmal die Kartennummer drauf steht. Auf dem Bon vom Gesamteinkauf stand zwar was in Sachen iTunes und Transaktion, aber insgesamt nur einmal, während der Kauf zweimal dokumentiert war.
Kontaktiert: Rewe Scholand
Da auf dem Bon auch eine eMail-Adresse stand (das ist mir vorher noch nie bei einem Bon aufgefallen) mailte ich Rewe bezüglich meines Einkaufes an und fragte anhand der abgedruckten Daten nach, ob angesichts des folgenden Auszuges des Bon-Aufdruckes eventuell nur eine Karte aufgeladen wurde:
Fkt. | Betrag | Trace Nr. | transact |
20 | 15,0 | 434 | GCA############# ((die eigentliche Nummer ist anonymisiert)) |
Insofern vermutete ich, dass nur eine Karte aufgeladen wurde.
Außerdem schrieb ich, dass mir die beiden Karten gestohlen wurde und man normalerweise beim Erwerb von iTunes-Guthabenkarten einen Extrabon erhält, auf dem die Kartennummer der freigeschalteten Karte zu finden ist.
Da ich diesen Extrabon nicht erhalten hätte, fragte ich nach, ob man seitens Rewe anhand der Bon-Daten ermitteln kann, welche Nummern die beiden Karten hatten, damit ich mich dann damit an Apple wenden kann.
Schnelle Reaktion von Rewe Scholand
Ungefähr eine halbe Stunde nur dauerte es, bis ich die Antwort von Rewe bekam. Nach Rücksprache von dort wurde mir mitgeteilt, dass laut dem Anbieter ((des Kassensysteme von Rewe)) beide Karten „scharf“ geschaltet worden sind. Bezüglich der Kartensperrung sollte ich mich an Apple wenden und bei Bedarf bekäme ich auch noch den zusätzlichen Händlerbon zu meinem Einkauf, dem man mehr Daten entnehmen könne.
Ich wurde auch gebeten Rewe über den weiteren Verlauf zu informieren, da – wenn man bei Apple das nicht schafft – irgendwie versuchen würde, die Kuh vom Eis zu bekommen.
Kontakt mit der Apple Hotline
Ãœber die Apple-Hotline versuchte ich dann mein Glück und kam auch relativ schnell durch. Lustigerweise wollte man bei der Hotline eine Seriennummer eines Apple-Gerätes haben, doch statt jetzt die Sinnhaftigkeit dieser Frage zu klären, gab ich einfach mal die Seriennummer meines neuen Apple iPhone 4S an, dessen Seriennummer ich gerade – aus Gründen – eh parat hatte. Doch nachdem ich weiterverbunden wurde, hieß es nur, dass man mir mit diesem Anliegen telefonisch nicht wirklich helfen könne, da auch die entsprechende Support-Abteilung für iTunes an sich nur per eMail erreichbar ist.
Express Lane Support für iTunes
Ãœber die Kontaktseite des Apple-Supports für iTunes konnte ich den „Express Lane Support“ aufrufen, an dessen Ende ich dann per Mail den Fall beschrieb und fragte, was man da machen könne.
Antwort von Apple
Der Musicstore Support Deutschland meldete sich dann im Laufe des nächsten Tages und teilte mir mit, dass eine Deaktivierung einer Guthabenkarte oder die Ausstellung eines Ersatzes nur möglich sei, wenn man die Seriennummer der jeweiligen Karte hat, die gelegentlich auf den Verkaufs-Belegen abgedruckt ist. Der Mitarbeiter bat mich daher um Übermittlung des Bons als Scan oder Foto. Da die Kamera vom Apple iPhone 4S ja sehr gut ist, habe ich diese verwendet, um den Bon zu versenden. Ist ja einfacher, als den Scanner anzuschließen, das Dokument zu scannen usw.
Einen Tag später erhielt ich dann die Rückmeldung, dass man anhand des Bons nur einen Geschenkkarten-Code ermitteln konnte, da nur eine GCA-Nummer ((anscheinend die Seriennummer der iTunes-Guthabenkarten)) auf der Rückseite der Karte auf dem Bon dokumentiert war. Der entsprechend dazugehörende Code wurde mir auch per Mail mitgeteilt. Bezüglich der anderen Karte/n (da hatte Apple etwas nicht richtig verstanden – es standen zwar ursprünglich drei Karten auf dem Bon, aber eine wurde ja storniert) sollte ich mich an den Händler wenden.
Als ich die Mail bekam (auf einem Parkplatz in Dortmund…) habe ich den Code natürlich gleich ausprobiert und mobil über iTunes auf dem iPhone 4S eingelöst, was ohne Probleme klappte. Der Dieb bzw. die Diebin hatte also diese Karte noch nicht genutzt.
Erneuter Kontakt mit Rewe Scholand
Das positive Ergebnis zur ersten Karte teilte ich dann Rewe Scholand mit und natürlich auch Apples Auffassung, dass nur eine Karte aktiviert wurde.
Man teilte mir dann mit, dass zwar laut Siemens/Nixdorf die zweite Karte beim Scannen registriert wurde, aber warum sie nicht freigeschaltet wurde, sei unbekannt. Das wolle man aber noch klären und das sei auch nicht meine Angelegenheit und für mich wäre bereits eine neue (und diesmal definitiv freigeschaltene) iTunes-Guthabenkarte postalisch auf dem Weg.
Mir wurde für meine Geduld gedankt und eine schöne Weihnachtszeit gewünscht – und einen Tag später war dann auch die angekündigte iTunes-Guthabenkarte da – netterweise mit 25 Euro Guthaben!
Fazit der Geschichte
Erst einmal sollte man auf alle Fälle seine Bons aufbewahren – aber das mache ich ja eigentlich eh immer. Dann kann es auch nicht schaden, wenn man sie sofort einlöst und – wenn man es nicht macht – nicht so dumm ist, Dieben eine Gelegenheit zu bieten.
Ich hatte nach der Entdeckung des Diebstahls eigentlich vermutet, dass das jetzt teures Lehrgeld war, aber ich wollte wenigstens noch mal versuchen, da was zu erreichen. Ich hatte im Hinterkopf auch eine Geschichte, die ich mal von Stefan Wild gehört hatte – da ging es um einen iTunes-Account einer Person, der gesperrt wurde, da dort ((ich hoffe ich erinnere mich richtig…)) ein anscheinend nicht ganz legal erworbener Guthabenkarten-Code verwendet wurde. Anhand der Kaufunterlagen (von eBay) konnte jedoch nachgewiesen werden, dass der Käufer davon nichts wusste und der Account wurde wieder freigeschaltet.
Mein Fall war ja insofern besonders, als dass eine Karte aktiviert wurde und die andere anscheinend nicht und wer immer die beiden Karten gestohlen hat, wird jetzt hoffentlich nicht viel Spaß damit haben. Die eine ging eh nie, die andere wurde schon benutzt. Theoretisch hätte ich es auch spannend gefunden selber zu entdecken, dass der Code der einen Karte schon genutzt wurde, denn dann hätte ja eigentlich Apple den Gutscheincode nachträglich deaktivieren müssen – und wahrscheinlich den iTunes-Account, mit dem dieser Code eingelöst wurde. Etwas, was ich jetzt irgendwie angemessen gefunden hätte!
Keine Freude unter’m Weihnachtsbaum?
Im Endeffekt läuft es jetzt vielleicht darauf hinaus, dass zu Weihnachten irgendwer irgendwem iTunes-Guthabenkarten schenkt, die man nicht nutzen kann. Hätte der Dieb bzw. die Diebin die Karten selber nutzen wollen, wäre der Code der einen Karte nicht noch aktiv gewesen, als der Apple-Support ihn mir mitgeteilt hat.
Ich vermute mal, dass jetzt dann morgen irgendjemand sicherlich traurig sein wird. Ich empfinde kein Mitleid mit der Person, die dann wahrscheinlich das Gejammere und den Zorn der beschenkten Person ertragen darf… am liebsten würde ich auch die entsprechenden Gesichter der entsprechenden Personen sehen…
Gute Hilfe von Apple und Rewe Scholand
Ich bin (mal wieder…) vom guten Service von Apple begeistert. Laut deren AGBs für die iTunes-Guthabenkarten hätten die nicht so handeln müssen, insofern fand ich das schon recht gut. Noch begeisterter bin ich jedoch über Rewe Scholand im Limbecker Platz in Essen – die Kontaktaufnahme klappte super, man bekam die Antworten eigentlich immer innerhalb weniger Minuten/Stunden und das ich dann am Ende noch eine 25,- Euro-Guthabenkarte (statt einer 15,- Euro-Karte) bekam, fand ich auch sehr schön! Insgesamt gesehen bin ich also mit keinem Verlust aus der Sache gegangen, bis auf die Tatsache, dass ich etwas Zeit investieren musste.
PS: Momentan (nur noch heute und morgen!) gibt es – laut @REWE_Supermarkt auf Twitter – die 50 Euro-Guthabenkarte für iTunes für nur 40 Euro (also mit den üblichen 20 %-Rabatt)! :)
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