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Jens Matheuszik — 22. Dezember 2011, 13:33 Uhr

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (ab heute im Kino)


Sherlock Holmes: Spiel im SchattenSir Arthur Conan Doyles Figur des Sherlock Holmes ist inzwischen in zahlreichen Filmen, aber auch Fernsehserien ((man erinnere sich da an Lieutenant Commander Data auf dem Holodeck der NCC 1701-D Enterprise)) verewigt worden und zumeist als distinguierter britischer Gentleman der mit Tweedanzug und passender Baskenmütze pfeifeschmauchend die schwierigsten Fälle löst, die ihm zugetragen werden.

Wer den hier besprochenen Film Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (siehe auch den Wikipedia-Eintrag zu Sherlock Holmes: Spiel im Schatten) sieht, ohne vorher den Vorgänger Sherlock Holmes aus dem Jahr 2009 gesehen zu haben, der wird sich daher etwas wundern. Denn Sherlock Holmes, gespielt von Robert Downey jr., wird in diesen Filmen doch etwas anders dargestellt als man es bisher kannte. Holmes verfügt zwar weiterhin über die Gabe kleinste Dinge zu sehen, zu merken und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen – zusätzlich ist der Universalgelehrte jedoch auch physisch gesehen nahezu unschlagbar, da er durch die Kulissen springt, sich mit den Verbrecherschergen prügelt und über eine physische Ausdauer verfügt, als ob er eigentlich Boxkämpfer sei – oder aber ein Superheld aus den modernen Geschichten unserer Zeit, nur halt im viktorianischen Zeitalter Groß-Britanniens. Der Film, in dem Guy Ritchie die Regie führte, zeigt wie auch schon sein Vorgänger eine etwas andere Optik – mit schnellen Schnitten, ausführlicheren Actionsequenzen und ähnlichem, die man vor einigen Jahren vielleicht höchstens in Filmen wie Matrix erwartet hätte (nein, keine Sorge, keinen Pistolenkugelflug wie im ersten Teil der Matrix-Trilogie) und die nicht so zum „klassischen Stil“ von Sherlock Holmes-Verfilmungen passen.

Sherlock Holmes, der natürlich auch in den beiden Filmen der Reihe von Doctor Watson, einem aus dem Afghanistan-Krieg heimgekehrten Arzt, unterstützt wird, versucht bei Spiel im Schatten eine länderübergreifende Verschwörung aufzuklären, die seiner Meinung nach die westliche Zivilisation in den Abgrund führen könnte. Die Spinne im Netz der Intrigen und Verschwörungen ist natürlich niemand geringeres als Professor Moriarty, bei dem – eben so wie bei Sherlock Holmes – der Spruch vom „Genie und Wahnsinn“ quasi auf den Leib geschneidert wurde. Die sinistren Ziele Moriartys führen Holmes und Watson auch auf den Kontinent, wo es dann im Rahmen einer Friedenskonferenz zu einem großen Showdown kommt.

Fazit zu Sherlock Holmes: Spiel im Schatten:

Die beiden Charaktere Holmes und Watson werden von Robert Downey jr. und Jude Law sehr gut dargestellt. Man merkt, dass die Beziehung des großen Ermittlers und seines Assistenten eine angespannte, ambivalente ist, in der auch mal Funken sprühen. Downey jr. schafft es seine Rolle sehr gut auszufüllen, egal in welcher Rolle Holmes gerade unterwegs ist – und sei es auch nur als urbane Camouflage. Doch neben den beiden Hauptdarstellern sind auch die Nebendarsteller sehr gut besetzt – nicht nur Jared Harris als Professior Moriarty, sondern beispielsweise auch Stephen Fry als Sherlocks Bruder Mycroft Holmes.

Mir persönlich gefällt der neue action-betontere Stil des Sherlock Holmes im Kino ((der ganz anders ist, als bei der in der Gegenwart spielenden hochgelobten Fernsehserie Sherlock, die aber auch sehr zu empfehlen ist)) sehr gut. Die historische Ausstattung des Films ist sehr gut und auch die Geschichte, die auf den kommenden ersten Weltkrieg anspielt, ist stimmig. Natürlich fragt man sich an der einen oder anderen Stelle, ob man manche der Schlussfolgerungen, die Holmes so quasi en passant zieht, wirklich nachvollziehen kann, aber das gehört zur Figur des Sherlock Holmes dazu.

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten ist ein gut gemachter actionreicher Unterhaltungsfilm und prädestiniert sich für das klassische Popcorn-Kino. Wer den ersten Teil mochte, sollte sich auch den zweiten Teil anschauen.

Trailer zu Sherlock Holmes: Spiel im Schatten:

Weitere Berichte:

Bei RP-Online.de gibt es auch einen Vorabbericht.


2 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von nachgetragen @ 27. Dezember 2011, 16:43 Uhr

    Wer sich die Mühe macht, sich mal mit dem originalen Sherlock Holmes zu befassen, und hiermit meine ich nicht die Filme, wird feststellen, dass Guy Ritchie wesentlich näher am „echten“ Holmes ist als alle Vorgänger. Dann muss man auch eine Formulierung wie „als ob er eigentlich Boxkämpfer sei“ nicht mehr verwenden, denn selbstverständlich ist der originale Holmes einer.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 29. Dezember 2011, 08:15 Uhr

    @nachgetragen (1):
    Ich muss gestehen, dass ich keinen der Romane bisher im Original gelesen habe. Aber ich hatte das – im Rahmen von Teil 1 vor ein paar Jahren – schon mal mitbekommen, dass der Roman-Sherlock deutlich „physischer“ war als die verfilmten Varianten.

    Ich hätte das vielleicht noch als Hinweis einbauen sollen – insofern Danke für Deinen Kommentar!


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