So war’s bei der Ruhrbarone-Lesung u.a. mit „Die wunderbare Welt des Ruhrgebiets“ von Konrad Lischka und Frank Patalong (Spiegel Online)
Da wo am vergangenen Samstag die Leute noch zum berühmt und berüchtigten BVB-Kulthit Rubbeldikatz am Borsigplatz abfeierten, im Keller des Sissikingkong in der Nähe des Dortmunder Hafens, fand eine Lesung der Ruhrbarone (siehe auch bei den Ruhrbaronen selbst) statt ((mit leichten technischen Problemen)).
Das ganze fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe eKamina (Abende am elektrischen Kamin) statt und wahrscheinlich kostete es deswegen auch moderate 5,- Euro-Eintritt. Das ist insofern was besonderes, als dass es ansonsten bei den Ruhrbarone-Lesungen eigentlich nicht der Fall ist ((und seitens der Ruhrbarone auch nicht kommuniziert wurde, weil man es selber vorher nicht wusste)), dass man was zahlen muss. Sei’s drum, 5,- Euro sind nicht die Welt – und der Abend war mehr als 5,- Euro wert!
Die wunderbare Welt des Ruhrgebiets – Dat Schönste am Wein ist dat Pilsken danach
Ob das Buch jetzt so wie in der Ãœberschrift oder aber Dat Schönste am Wein ist dat Pilsken danach – Die wunderbare Welt des Ruhrgebiets (also genau umgekehrt) heißt – da scheint man sich im Internet nicht ganz sicher zu sein. Egal – es handelt sich auf alle Fälle um das gemeinsame Buch der beiden SPIEGEL Online-Autoren Konrad Lischka und Frank Patalong. Beide stammen aus dem Ruhrgebiet (Lischka aus Essen, Patalong aus Duisburg bzw. Walsum ((war das damals noch nicht eingemeindet?))) und haben unabhängig voneinander Erinnerungen gesammelt, die typisch für das Ruhrgebiet an sich sind. Dabei geht es nicht nur um lustige Anekdötchen, die an der Binnenalster mit Erstaunen aufgenommen werden und hierzulande niemanden hinter’m Ofen hervorlocken, sondern auch ernsthafte Geschichten.
Aus dem gemeinsamen Buch lasen die beiden vor und sorgten für gute Unterhaltung beim Publikum. Außerdem standen sie auch für Fragen zum Buch und für Signierungen zur Verfügung. Mein Rezensionsexemplar des Buches habe ich dann auch mal mit einem „Glückauf“ versehen lassen. Wenn das Buch alt und schabbelig aussieht ((ein kleiner Insider für die Buchbesitzer)), ist das dann vielleicht mal viele Euros wert. ;)
Ruhrbarone-Lesung
Doch eigentlich war es ja primär eine Ruhrbarone-Lesung – und insofern waren auch die Ruhrbarone selber auf der Bühne. Das ganze (auch die beiden Autoren vorher) wurde von Martin Kaysh, bekannt vom Geierabend, moderiert. Kaysh schreibt auch immer wieder gute Texte für die Ruhrbarone und war auch bei den bisherigen Lesungen aktiv dabei, beschränkte sich aber diesmal auf die reine Moderation, da er momentan für die neue Geierabend-Session Durch’s wilde Ruhrdistan ((und nicht Kurdistan – wie ein Totholzmedium kürzlich schrieb…)) probt.
Neben Stefan Laurin dem geistigen Vater der Ruhrbarone las auch ex-Ruhrbaron und WAZ-Recherchechef ((das wurde mehrfach erwähnt – nicht nur im positiven Sinne)) David Schraven vor, doch die Höhepunkte waren sicherlich die beiden Ruhrbaroninnen Juleska Vonhagen und Janina Kraack.
Wer jede Zeile der Ruhrbarone-Printausgaben in sich wie Muttermilch eingesogen hat, wer über den RSS-Feed schneller als Google weiß, dass die Ruhrbarone einen neuen Artikel veröffentlicht haben – der kannte vielleicht schon das eine oder andere Element der Lesung, aber insgesamt gesehen war es eine gute Veranstaltung, für die sich zwischenzeitlich die Ruhrbarone bei den Zuschauern bedankt haben, obwohl sich doch eigentlich eher diese bedanken müssten.
Es freut mich übrigens sehr, dass die Reihe der Lesungen der Ruhrbarone nicht erst im nächsten Jahr weiter geht. Dazu sinnbildlich eine sinngemäße Wiedergabe eines gestrigen Dialoges:
David Schraven: Und in Essen sind wir dann bei den Banditen!
Zuruf: Also bei der WAZ?
David Schraven: Nein, in der Banditen-Bar!
Dem Danksagungs-Artikel der Ruhrbarone kann man entnehmen, dass der nächste Termin am 14. Dezember bei Banditen wie wir stattfindet. Außerdem sollen die Ruhrbarone demnächst (2012) auch wieder nach Bochum, genauer gesagt ins Ehrenfeld, kommen.
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