Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen macht Werbung für die schwarzgelbe Karte oder aber: Sparda Bank-West verärgert Fans von Borussia Dortmund
Am vergangenen Samstag war ich für das Fussball-Magazin Die Kirsche beim Bundesliga-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln (Krise? Welche Krise?! BVB schlägt Köln 5:0) zu Gast im Dortmunder Westfalenstadion.
Vorher traf ich mich noch im Biergarten an der Roten Erde mit anderen Redakteuren der Kirsche und während des Wartens checkte ich auch mal, was bei Twitter so los war.
Dort wurde auf einen Tweet von @cfritze aufmerksam, der darauf hinwies, dass im Stadionmagazin „echt“ von Borussia Dortmund (siehe Abbildung links) eine eher peinliche Werbung zu sehen ist:
Die Werbung für die schwarzgelbe Karte ((da bekommt man für jedes Tor des BVB mehr Zinsen)) zeigt Fußball-Fans, die von einem Vorsänger mit einem Megaphon angeheizt werden. Dummerweise ist dieser Vorsänger aber wohl kein Fan von Borussia Dortmund. Zwar sieht er auf dem ersten Blick danach aus (schwarzer Pulli mit dem schwarz-gelben BVB-Logo, gelbes Megaphon), aber wenn man genauer hinschaut (einfach auf das Foto klicken, dann sieht man es größer!), dann sieht man auf dem Megaphon einen Schriftzug:
Dort steht ULTRAS GELSENKIRCHEN. Damit dürfte klar sein, dass es sich hier um ein per Photoshop oder so geändertes Foto handelt, denn es ist jetzt nicht wirklich zu glauben, dass ein Mitglied der Ultras Gelsenkirchen so sehr auf die Farben schwarz und gelb steht, schließlich handelt es sich bei den Ultras Gelsenkirchen um eine Fangruppe des FC Schalke 04 und auf Schalke mag man den BVB ja nicht unbedingt wirklich ((um es mal harmlos auszudrücken)).
In einem Beitrag auf der Facebook-Seite der Schwarzgelben Karte entschuldigt sich die Sparda-Bank West inzwischen mit diesen Worten:
Liebe BVB Fans,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Natürlich haben Sie mit Ihren Anmerkungen recht. Wir versprechen zukünftig unsere Bildauswahl noch genauer und sorgfältiger zu prüfen.
Nun ja, die Bildauswahl wurde jedoch nicht nur schlecht geprüft, sondern es wurde ja aktiv das Bildmaterial verändert, denn das vermutlich blau-weiße Megaphon musste ja gelb gemacht werden. Auch kam das BVB-Logo sicherlich nicht von alleine auf den Pullover. Wobei das nicht unbedingt Absicht gewesen sein muss – es kann ja auch sein, dass die Person, die dafür grafisch verantwortlich war, schlicht und ergreifend nichts von den Rivalitäten zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 weiß. Aber vielleicht sollte man solche Motive vor der endgültigen Abnahme noch jemanden zeigen, der was vom Fußball versteht?
[…] 1995 (1) « Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen macht Werbung für die schwarzgelbe Karte oder aber: Spa… Pottblogger — 24. Oktober 2011, 06:30 […]
[…] Dortmund III: Sparda Bank-West verärgert BvB-Fans…Pottblog […]
Ich halte diese Montage noch aus einem ganz anderen Grund für eine Unverschämtheit: Der Kapo ist zwar von schräg hinten aufgenommen, aber zumindest für Bekannte immer noch klar zu erkennen. Diesem Menschen wird nun also (vermutlich ohne sein Einverständnis, oder auch nur sein Wissen) per Fotomontage
– eine werbende Aussage
und
– ein Bekenntnis zu einem Verein, denn er in Wirklichkeit bestimmt nicht mag,
angeheftet.
Persönlichkeitsrechte anyone? Wäre ich der abgebildete Kapo, hätte mein Anwalt jetzt was zu tun.
Wie unglaublich schlecht das BVB-Logo da reinmontiert wurde.
[…] nicht entgangen. Im schwatzgelb.de-Forum wurde der Fehler bereits am Freitag thematisiert, und auch im Pottblog gibt es dazu einen […]
[…] […]
Tach,
bin per Zufall hierher gekommen. Die bei der Spardabank haben sich nicht viel Mühe gemacht. Gebt mal die Suchkombination „Vorsänger Ultras“ bei einer bekannten Suchmaschine ein. Bild-Ergebnis Nummer 22 ist fast ein identisches wie das oben abgebildete. Ein bisschen mit Photoshop Fans reingeschnitten und fertig. Schon eine üble Nummer. Warum man bei solche einer Werbeaktion sich nicht direkt an die jeweilige Ultragruppierung wendet um an Bildmaterial zu kommen, dafür lieber sich eines bei ergoo*elt ist mir ein Rätsel.
Entweder haben die sich beim Verleger gar keine oder eben richtig Mühe gegeben um eben diesen Schalke-Zusammenhang unbedingt im Bild unterzubringen.
Also ein Versehen? Oder derjenige fand das wahnsinnig witzig.
Naja als Schalker kann ich schmunzeln. Wäre ich aber der „Vorsänger“ wäre ich mächtig angepisst…
Auch wenn ich mich jetzt nicht so wahnsinnig fuer Fussball interessiere, aber ein Ehrenplatz im Marketing-Failblog ist dieser Anzeige sicher…Frage am Rande: Gibt es eigentlich ausserhalb Dortmunds, z.B. in Gelsenkirchen, eine Sparda-Bank? Dann koennte die Aktion naemlich richtig nach hinten losgehen…aber wahrscheinlich haben Schalke-Fans da sowieso kein Konto?!
@Matthes (3):
Stimmt, das ist ein Aspekt, den ich gar nicht berücksichtigt habe, wahrscheinlich weil ich das ganze aus einer schwarz-gelben Sichtweise her betrachte. Für einen Schalker sind das natürlich schlimme Dinge, fürwahr.
@Michel (4):
Habe ich mir auch sagen lassen, aber ich bin da kein Experte. Aber wenn schon Pixelscheucher das sagen, dann wird das stimmen. :)
@RebusOne (7):
Interessanter Hinweis! Die Frage wäre wirklich, wie kam man bei der Sparda-Bank an dieses Bild.
@Basti (8):
Nicht beim Verlag/Verleger, beim Werbekunden würde ich sagen.
Und es gibt auch die Theorie, dass das absichtlich geschah, damit man in die Medien kommt.
@teekay (9):
Laut der Filialsuche gibt es die Sparda-West auch in Gelsenkirchen…
[…] […]
[…] ist die Sache aufgeflogen, was zu einigen Wutausbrüchen auf Twitter und Facebook, sowie Artikeln auf nicht unbekannten Blogs (Urheber und Rechteinhaber einiger in diesem Beitrag verwendeten Fotos) und auch zu Berichten in […]
[…] Das ganze führte dann vor vier Tagen zum Beitrag Vorsänger der Ultras Gelsenkirchen macht Werbung für die schwarzgelbe Karte oder aber: Spa…. […]
[…] A propos BVB – dann brauche ich keinen eigenen Bericht schreiben – hier noch mal was zum Vorsänger der Ultras Gelsenkrichen der Werbung für die schwarzgelbe Karte vom BVB-Partner …: […]
Dann koennte die Aktion naemlich richtig nach hinten losgehen…aber wahrscheinlich haben Schalke-Fans da sowieso kein Konto?!
Der Skandal ist echt an mir vorbeigegangen. Ist eigentlich bekannt, welche Werbeagentur dahinter steckte? Nicht, dass ich hier jemanden hinhängen möchte, aber da wir im Moment darüber nachdenken, uns auch in Fanzeitschriften zu präsentieren, will ich da nicht daneben greifen.
Lieber Jens,
Sehr interessant, diesen Fall habe ich auch in meinen neuen Diplomarbeits-Beitrag zu Shitstorm Management aufgenommen (http://bit.ly/shitstorm_management ). Er ist Teil einer sechsteiligen Serie über Auslöser, Treiber und Wirkungen von Shitstorms, und folgt dem ersten Beitrag über gesellschaftliche Werte als Shitstorm Auslöser (http://bit.ly/shitstorm_ursachen).
Viel Spaß beim Lesen – Feedback ist erwünscht, teilen wäre ebenfalls sehr nett.
Vielen Dank und schöne Grüße aus Münster,
Tim Ebner
@Tim (17):
Danke für die Rückmeldung!
Immer gerne :)