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Jens Matheuszik — 13. Oktober 2011, 23:42 Uhr

Die Sperrfrist – ein Anachronismus aus vergangener Zeit


Dieser Beitrag ist aus dem ursprünglichen Artikel Entsetzen über Sat.1 NRW und YouGov / Unkenntnis über das Wahlrecht in Deutschland (war mal: Sinn und Unsinn von Sperrfristen) ausgegliedert worden. Das habe ich gemacht, damit die beiden verschiedenen Themen Sperrfristen und die NRW-Umfrage von YouGov für Sat.1 NRW nicht weiter vermengt werden… ((inzwischen gibt es zu letzterem auch eine meiner Meinung nach sehr positive Reaktion durch Sat.1 NRW; siehe auch diesen Beitrag))

In diesem Beitrag geht es um den Sinn und Unsinn von Sperrfristen. In einer Pressemitteilung kann eine Sperrfrist darauf hinweisen, dass der Ersteller der Pressemitteilung nicht möchte, dass die Informationen vor der Sperrfrist veröffentlicht werden. Natürlich könnte man sich fragen, warum man die Pressemitteilung nicht auch erst dann verschickt, aber die Presse soll sich ja schon mal vorbereiten können. Früher mag das vielleicht auch sinnvoll gewesen sein, wenn beispielsweise spätabends irgendwelche Preisverleihungen stattfinden, deren Ergebnisse am nächsten Morgen in der Tageszeitung stehen sollen.

Dass heutzutage Sperrfristen eher anachronistisch sind hat sich erst letztens wieder bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises gezeigt (siehe auch BILDblog oder aber den etwas älteren Beitrag Sperrfrist-Irrsinn bei oko-bloko), wo die Nachrichten (mitsamt des Sperrfristhinweises) automatisch im Internet veröffentlicht wurden). Ein Verstoß gegen die Sperrfristen ist übrigens seit fast fünf Jahren kein Verstoß mehr gegen den Pressekodex – da weiß man wohl, wie sinnig Sperrfristen heutzutage noch sind…

Aktuell habe ich von Sat.1 NRW gestern eine Pressemitteilung erhalten, in der eine Sperrfrist (12. Oktober 2011 um 18:00 Uhr) stand. Es ging um die aktuellen Umfrageergebnisse für Nordrhein-Westfalen, die seitens des Instituts YouGov ermittelt wurden. Dahingehend habe ich auch den ursprünglichen Beitrag Piratenpartei würde den nordrhein-westfälischen Landtag entern erst gestern um 18:00 Uhr ((obwohl ich ohne Kenntnis der Sperrfrist schon gestern um 17:42 Uhr darüber hätte berichten können, da um 17:42 Uhr die Zahlen im Fernsehen liefen)) aktualisiert (neben der neuen Ãœberschrift „Nordrhein-Westfalen: Piratenpartei käme mit 8 % in den Landtag und würde angeblich rot-grüne Koalition unter Hannelore Kraft gefährden!“ wurde der Beitrag um die aktuellen Umfragezahlen für NRW erweitert).

Daran sieht man doch, wie unsinnig die Sperrfristen sind. Hätte ich die Pressemitteilung nie erhalten, sondern hätte ich das nur im Fernsehen gesehen, dann hätte ich das ohne schlechtes Gewissen zu haben 18 Minuten eher bringen können.

PS: Das verwendete Bild des Zeitungsstapels stammt vom Wikimedia Commons-Nutzer Frank Schulenburg, steht unter der CC-BY-SA-Lizenz und wurde dem Archiv Wikimedia Commons entnommen.


2 Kommentare »

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  1. (1) Pingback von Der Ruhrpilot | Ruhrbarone @ 14. Oktober 2011, 06:57 Uhr

    […] Sperrfrist – ein Anachronismus aus vergangener Zeit…Pottblog sr_adspace_id = 1000007954907; sr_adspace_width = 300; sr_adspace_height = 250; […]


  2. (2) Pingback von Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen weiterhin mit einer Mehrheit, Piratenpartei sicher im Landtag, FDP und Linke draußen » Pottblog @ 16. Oktober 2011, 20:31 Uhr

    […] Die Sperrfrist -ein Anachronismus aus vergangener Zeit – Dieser Beitrag hat nur am Rande etwas mit dem Thema zu tun… […]


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