Großbrand in Essen-Kray: Entwarnung zur Rauchgaswolke über dem Ruhrgebiet! (Stand: 11:39)
Seit kurz nach fünf Uhr in der Frühe ist die Essener Feuerwehr mit einem Großaufgebot auf dem Gelände eines Altmetallverwerters in Essen-Kray aktiv. Dort brennt ein großer Haufen Altmetall auf einer Grundfläche von etwa 800 m² und ist über zehn Meter hoch geschichtet. Das Feuer hat sich in den aufgeschichteten Haufen hineingefressen. Zwei Mitarbeiter der Firma unterstützen die Löscharbeiten mit Baggern, der Haufen muss, um an das Feuer zu gelangen, komplett umgeschichtet und dabei abgelöscht werden. In der heißen Phase flossen mehrere tausend Liter Löschwasser pro Minute aus den Rohren. Bedingt durch die aktuelle Wetterlage zieht die Rauchwolke in geringer Höhe Richtung Nord-Nordost und ist nach ersten Erkenntnissen bis in den Kreis Recklinghausen wahrnehmbar. Schadstoffmessungen werden laufend durchgeführt, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV) ist mit seinem Messfahrzeug unterwegs. Die Bevölkerung ist über mehrere Rundfunkstationen aufgefordert worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lautsprecherdurchsagen im unmittelbaren Umfeld laufen ebenfalls.
Ganz deutlich hier noch einmal der Hinweis: Die Rauchwolke zieht Richtung Nord-Nordost , (etwa 30°), außerhalb des genannten Bereiches besteht keine Gefährdung. Aus Luftbeobachtungen per Hubscharuber wissen wir, dass die Wolke in Höhe Herne den Boden verlässt!
So berichtet es die Feuerwehr Essen in einer ersten Mitteilung (von dort stammt auch das verwendete Foto von Mike Filzen).
Der WDR berichtete auch gerade in den Nachrichten direkt am Anfang (und nochmal beim Wetter-/Verkehrsbericht) darüber und wies daraufhin, dass man in Bochum und Gelsenkirchen die Türen und Fenster geschlossen halten soll.
PS: Wieder einmal eine Nachricht, die es zuerst via Twitter (Danke an Sören für den Link mit genaueren Informationen!) geschafft hat in meinen Aufmerksamkeitsbereich zu gelangen…
PPS: Bei DerWesten gibt es inzwischen auch einige Informationen (Stand 09:25 Uhr steht da aber eher weniger als in der Meldung oben).
09:48 Uhr: Einem Kommentar beim oben verlinkten DerWesten-Artikel (der jetzt auch die Pressemeldung der Feuerwehr verwertet hat und dementsprechend aktualisiert wurde), soll es in Herne nach verbranntem Plastik riechen.
09:54 Uhr: In Gelsenkirchen-Rotthausen kann man – @korrupt bei Twitter zufolge – etwas riechen.
10:02 Uhr: Der WDR berichtet (jedenfalls bei WDR 2) um 10:00 Uhr von der Wolke; neue Erkenntnisse waren jedoch nicht dabei. Auf wdr.de findet sich dazu noch nichts (oder sehr gut versteckt).
10:05 Uhr: Im Verkehrsbericht bzw. beim Wetter berichtete der WDR 2 weiter. Demnach soll der Rauch nicht giftig sein!
10:30 Uhr: Der Großbrand ist weitestgehend gelöscht. Es kommt zu keinen weiteren Emissionen. So berichtete es gerade WDR 2. Demnach kann man auch Türen und Fenster wieder öffnen. Habe dementsprechend die Überschrift mal von Großbrand in Essen-Kray: Wolke zieht gen Bochum, Gelsenkirchen, Herne und den Kreis Recklinghausen, Fenster und Türen sollen vorsorglich geschlossen bleiben! zur jetzigen Variante abgeändert.
10:44 Uhr: Inzwischen hat DerWesten auch die Entwarnung auf dem Schirm.
10:48 Uhr: Laut WDR 2 ist die Rauchentwicklung nicht mehr so stark bzw. gar nicht mehr existent. Das Feuer ist unter Kontrolle der Feuerwehr, die ersten Löschfahrzeuge verlassen schon wieder das Gelände. In der Vergangenheit soll es öfters dort gebrannt haben und da soll Brandstiftung im Spiel gewesen sein. Ob das diesmal auch der Fall ist, ist derzeit noch unbekannt. Experten vom Landesumweltamt wollen prüfen, ob das was gebrannt hat giftig war, das wird jedoch noch einige Tage dauern.
Inzwischen berichtet auch WDR.de.
11:18 Uhr: Inzwischen berichtet auch RP-Online.
11:39 Uhr: Nachfolgend die abschließende Pressemitteilung der Feuerwehr Essen:
Das Feuer auf dem Gelände eines Altmetallverwerters in Essen-Kray ist gelöscht. Etwa die Hälfte des großen Schrottberges musste umgesetzt werden, danach war klar, dass sich das Feuer nicht weiter hineingefressen hatte. Mehrere tausend Meter Schlauch sind verlegt worden, um die Angriffsleitungen mit der erforderlichen Wassermenge zu versorgen, die Aufräumarbeiten werden bis in den Nachmittag andauern. Die Berufs- und die Freiwillige Feuerwehr war mit rund 100 Kräften vor Ort. Unterstützung kam aus Gelsenkirchen, ein Tankzug mit Schaummittel füllte die eigenen Reserven wieder auf. Auch die Bochumer Feuerwehr half mit einem zusätzlichen Tanklöschfahrzeug aus. Die Schadstoffmessungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und die eigenen Messungen brachten allesamt Ergebnisse deutlich unterhalb jeglicher Schwellwerte, so dass eine Gefährdung der Bevölkerung zu keiner Zeit gegeben war. Natürlich, und das ist bei einer solchen Lage unvermeidbar, hat es intensive Geruchsbelästigungen gegeben. Anwohner und auch in Windrichtung weiter entfernt wohnende Menschen sind frühzeitig entweder persönlich, per Lautsprecherdurchsagen der Polizei und per Rundfunk gebeten worden, sicherheitshalber Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese Warnung ist ab 09.45 Uhr zurückgenommen worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Lage bereits entspannt. Zur Brandursache und zur Höhe des Sachschadens gibt es derzeit keine Informationen. Verletzt wurde niemand.
Wobei da jetzt interessant wäre, wem gegenüber die Warnung ab 09:45 Uhr zurückgenommen worden ist… Um 10:00 Uhr wusste WDR 2 in den Nachrichten noch nichts davon, erst um 10:05 Uhr. Die entsprechenden Seiten der Feuerwehr Essen waren auch nicht entsprechend aktualisiert.
Wir sollten ja direkt nördlich von der Geschichte sein, wie schon per Tweet verlinkt: hiier (Rotthausen, direkt nördlich von Kray) riecht man draussen was, wenn mans weiss, dass es was zu riechen gibt. Kann sein, dass wir da direkt neben dem Schwaden sind.
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[…] 1995 (1) « Großbrand in Essen-Kray: Entwarnung zur Rauchgaswolke über dem Ruhrgebiet! (Stand: 10:48) Pottblogger — 18. September 2011, 11:08 […]
@Korrupt (1):
Danke für die Information! Hörte jetzt gestern noch, dass man auch noch weiter nördlich was riechen konnte. Was jetzt aber auch nicht wirklich verwundert.