MdL André Stinka (SPD) aus dem nordrhein-westfälischen Landtag sieht Gefahren von Fracking bzw. unkonventionellem Erdgas
Deutschland ist nicht das klassische Energieland, wo Energie (wie Öl, Gas usw.) vor Ort gewonnen wird. Doch seit einiger Zeit ist Fracking in aller Munde. Dabei geht es darum, dass mittels des Fracking-Verfahrens Erdgas auf „unkonventionelle Weise“ gewonnen wird. Vereinfacht ausgedrückt: Man schießt eine Menge Wasser und Chemikalien in den Boden und dann wird dadurch Erdgas aus den Mineralien gelöst.
In einigen Ländern (Beispiel: Frankreich) ist Fracking verboten, während es beispielsweise in den USA erlaubt ist. Die Ruhr Nachrichten (RN) haben eine sehr ausführliche Reihe zum Thema „Gasbohrungen in NRW“ veröffentlicht, die sich dem Thema Fracking widmet. Schaut man sich beispielsweise die Karte mit den „Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Erdgas in NRW“ an, die dort veröffentlicht wurde, sieht man, dass auch das Ruhrgebiet tangiert ist. Nicht nur weil im Osten des Ruhrgebietes in Hamm Fracking geplant ist, sondern auch weil Gebiete betroffen sind, die eventuell für die Trinkwasserversorgung notwendig sind (siehe den Artikel Trinkwasser-Experte warnt vor Gift im Grundwasser).
André Stinka, der Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Coesfeld (und damit meiner alten Heimat Olfen) und klima- und umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion scheint von Fracking nicht viel zu halten:
[…] André Stinka ist skeptisch, ob die umstrittene Förderung von unkonventionellem Erdgas im Münsterland ohne eine Gefährdung der Umwelt umgesetzt werden kann.
Stinka: „Die Erfahrungen aus den USA zeigen, dass sobald bei diesem Verfahren Chemikalien eingesetzt werden, für die Umwelt und das Trinkwasser große Gefahren entstehen. Ich habe mich intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt und komme nun klar zu dem Schluss: Solange Chemikalien notwendig sind, um das unkonventionelle Erdgas aus dem Gestein zu lösen, ist dies kein Verfahren, welches ich im Münsterland eingesetzt sehen möchte. Die Risiken sind einfach zu groß. Unser Grundwasser ist ein zu kostbares Gut, als das wir es so leichtfertig riskieren könnten.“
Stinka machte deutlich, dass viele Fragen ungeklärt seien. Stinka: „Niemand konnte mir erklären, wo beispielsweise die Abwässer und Reste entsorgt werden sollen. Die Kläranlagen im Münsterland können damit nicht umgehen – und ein Abtransport mit Tankern über die Straße ist eine zusätzliche Belastung für die Region, die nicht akzeptabel ist.“ Stinka erklärte, es sei richtig, der Idee zunächst eine Chance gegeben zu haben.
André Stinka: „In Zeiten unsicherer Energieversorgung müssen alle Alternativen geprüft werden. Für mich ist bei dieser Prüfung aber nun der Punkt gekommen, an dem ich für mich sage, dass das unkonventionelle Erdgas keine Alternative ist. Dies werde ich nun auch in meine Fraktion tragen.“
Siehe auch sein Video dazu:
[…] NRW: SPD-MdL gegen Fracking…Pottblog […]