Warnstreik bei vielen Tageszeitungen im gesamten Ruhrgebiet
Die Themen der Tageszeitungen im Ruhrgebiet heute sind unter anderem Osama bin Laden, die Erfolge beim Eishockey, die Champions League usw.usf. – das übliche halt.
Doch gibt es auch eine Sache, über die man heute vermutlich in den Tageszeitungen an Rhein und Ruhr kaum etwas lesen wird:
Den Warnstreik bei den Tageszeitungen. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) hat für heute (von 06:00 bis 24:00 Uhr) zur Unterstützung der Tarifverhandlungen (siehe dazu die Meldung Zeitungsverleger verweigern sich den geplanten Tarifverhandlungen aus dem Februar 2011) zu einem Warnstreik aufgerufen.
Während die Zeitungen hierzulande bekanntlich über nahezu jede Tarifverhandlung und erst recht jeden Streik in den diversen Wirtschaftsbereichen des Landes berichten, wird es bei Ihnen plötzlich ganz still, wenn es um die eigene Branche geht. Die Mitarbeiter in den Redaktionen würden zwar sicherlich gerne darüber berichten, aber dies geschieht so gut wie gar nicht – vielleicht auf direkte Anweisung der Verlags- und Zeitungsspitzen, vielleicht ist es aber auch einfach bereits die „innere Schere“. Nebenbei angemerkt: Das ist ein sehr guter Grund, warum man in Deutschland weiterhin einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk benötigt. Denn das ist eine der wenigen Quellen, wo man sich darüber auch als „normaler Bürger“ über Tarifverhandlungen, Streiks usw. in der Zeitungsbranche informieren kann. Und natürlich auch in Blogs, die darüber berichten. :)
Worum geht es beim Warnstreik?
Dazu schreibt der DJV auf seiner eigenen Seite folgendes:
Die Gewerkschaften DJV und die dju in ver.di rufen ihre Mitglieder nicht für jeden Kleinkram zu Streikmaßnahmen auf, aber es geht um die Zukunft des Tageszeitungsjournalismus! In der Tarifrunde 2010/2011 steht Grundlegendes auf dem Spiel – nicht mehr und nicht weniger als die Zukunft und die berufliche Perspektive der jetzigen und künftigen Redakteurinnen und Redakteure. Die Verleger wollen den Journalismus abwerten und die Arbeit der Journalist(inn)en billig machen.
Sie fordern u.a. einen Dumping-Tarif für Einsteiger, der für ihr ganzes Berufsleben gelten soll – und sicher innerhalb weniger Jahre zum Regeltarif unserer Branche würde. Aber auch bei Arbeitsplatzwechsel oder Auslagerung von Redaktionen in neue Gesellschaften können sich die tariflichen Regelungen massiv verschlechtern. Auch die Altersversorgung ist kein Tabu mehr.
Rund 30 Prozent der Tarifleistungen stehen auf dem Spiel. Das können und werden sich Journalistinnen und Journalisten nicht bieten lassen. […]
Zum Warnstreik wurden dabei die Redakteurinnen und Redakteure der folgenden Zeitungen aufgerufen:
- Westdeutsche Allgemeine Zeitung
- Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung
- Westfälische Rundschau
- Westfalenpost
- Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung
- Recklinghäuser Zeitung
- Marler Zeitung
- Dattelner Morgenpost
- Hertener Allgemeine
- Stimberg Zeitung
- Waltroper Zeitung
- Rheinische Post (Redaktionen Kleve, Geldern, Emmerich, Duisburg, Moers, Xanten, Rheinberg, Wesel und Dinslaken, Düsseldorf
- BILD (Redaktionen Essen und Dortmund)
- Ruhr-Nachrichten
- Hellweger Anzeiger
Man kann gespannt sein, inwiefern man in den Tageszeitungen – und gerade in den oben genannten Blättern – von diesem Warnstreik lesen kann…
Das verwendete Bild des Zeitungsstapels stammt vom Wikimedia Commons-Nutzer Frank Schulenburg, steht unter der CC-BY-SA-Lizenz und wurde dem Archiv Wikimedia Commons entnommen.
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