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Jens Matheuszik — 3. April 2011, 21:15 Uhr

die tageszeitung (taz) deckt auf: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) auch mit Schleichwerbung?


Unter anderem durch den Blogbeitrag Schleichwerbung: Gekaufte Texte bei deutschen Zeitungen an der Tagesordnung? wurde ich auf die Wochenendausgabe der tageszeitung (taz) aufmerksam. In der neuen Beilage „sonntaz“ ((die jetzt wohl jeden Samstag beiliegt)) sollte das Thema Schleichwerbung bei Zeitungen: Einfluss zu verkaufen thematisiert werden.

Das fand ich so interessant, dass ich mir nach langer Zeit mal wieder eine taz kaufen wollte (eigentlich lehne ich die taz wegen der Einstellung der NRW-Ausgabe ab). Was jedoch zumindestens an einer Tankstelle in Bochum und diversen Verkaufsstellen in Olfen nicht wirklich von Erfolg gekrönt war (siehe dazu diesen exemplarischen Bildnachweis bei Twitter).

sonntaz: Ich kaufe mir eine ZeitungAber wenn man die (sonn)taz halt nicht im Laden erwerben kann, dann gibt es ja noch andere Mittel und Wege:

Mittels iTaz, der iOS-App der taz ((für Apple iPad, iPhone und iPod touch)), habe ich mir dann die taz-Ausgabe von gestern via iTunes-Store für 0,79 Euro gekauft und heruntergeladen.

Kleiner Exkurs zu iTaz:
Das Herunterladen der Ausgabe klappte ohne Probleme und war auch sehr schnell fertig. Das hätte mich stutzig machen müssen, denn ich kenne ja die Downloadzeiten die beispielsweise die Ausgaben der eZeitung der RuhrNachrichten für das Apple iPad so aufweisen…

Nach dem Download sah man als erstes die Titelseite der taz vom 2. April 2011. Wer da auf den Titel achtet, der stellt da hässliche JPG-Artefakte im taz-Logo fest, was nicht gerade für die Qualität der übertragenen (PDF-)Daten spricht. Das ganze zog sich auch weiter im eigentlichen Text fort. Wenn man das iPad-typische Zoomen durchführt, dann vergrößert sich die Anzeige nicht, sondern bleibt krisselig und de facto unlesbar. Man kann jedoch die „Textausgabe“ der jeweils gerade angezeigten Seite sich anzeigen lassen (über den „Balken mit dem schwebenden Auge“ am Ende der Seite, siehe beim nachfolgenden Screenshot, wo man auch draufklicken kann, damit man es größer sieht), und dann sieht das ganze schon lesbarer aus (siehe auch diesen Screenshot von iTaz).

Blog mit Hintergrundinformationen zum Schleichwerbung-Artikel

Im Rechercheblog der taz wird die Recherche dokumentiert – so erfährt man die Rechtslage bei verdeckten Recherchen aber auch, wie juristisch Schleichwerbung bewertet wird und wie die Standesregeln dazu aussehen.

Mich interessierte dabei vor allem die auch in den Vorabberichten erwähnte Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), da ich diese schließlich regelmäßig lese:

Westdeutsche Allgemeine (Zeitung)

sonntaz: Westdeutsche Allgemeine (Zeitung) WAZDem Artikel zufolge kann man beispielsweise das Titelblatt des Automagazins „Mein Auto“ kaufen:

„Für 66.666 Euro plus Mehrwertsteuer kommt das Auto nicht nur auf die Titelseite des Magazins, sondern wird auch innen auf einer Doppelseite vorgestellt. Der Text ist dabei nicht als ‚Anzeige‘ gekennzeichnet. Auf jeder Seite steht oben nur klein ‚Verlagssonderveröffentlichung‘.

Interessant… was mich aber an dem Artikel wundert ist, dass da nur „Mein Auto“ erwähnt wird. Denn eigentlich handelt es sich nur um die „Auto-Ausgabe“ der jeden Dienstag beiliegenden „Themenbeilage“ Mein Dienstag. Hinter dem Possesivpronomen „Mein“ steht halt jedes Mal was anderes – ob nun Auto, Beruf, Familie bis hin zu „Mein Zuhause“, wie gemäß Themenplan von „Mein Dienstag“ für 2011 die kommende Ausgabe heißen wird.

Wenn man sich die Mediendaten von „Mein Dienstag“ anschaut, dann fällt auf, dass die explizite Berücksichtigung auf dem Titelbild nicht erwähnt wird. Aber vielleicht war das ja auch anders gemeint…

Mediadaten "Mein Dienstag" der WAZ-MediengruppeWeiter heißt es in dem Artikel:

„Zum Beispiel bietet die Zeitung Telefonaktionen an, bei der die Leser einen Experten anrufen können. […] Die Zeitung wählt als Experten aber nicht immer den aus, der sich am besten auskennt, sondern den, der zahlt – mindestens 4.680 Euro.“

Das klingt ja schon irgendwie „schlimm“ – aber wenn man sich das mal anschaut, wie das bei „Mein Dienstag“ aussieht, dann sehe ich da nicht wirklich eine große Verwechslungsgefahr (siehe die nebenstehende Abbildung). Der Artikel der taz erweckt jedoch bei der Lektüre schon ein wenig den Eindruck, als ob nicht (nur) die Telefonaktionen in „Mein Dienstag“ gemeint sind, sondern auch die immer wieder regelmäßig durchgeführten Expertenrunden am WAZ-Telefon ebenfalls gekauft sind. Hierbei handelt es sich um Telefonaktionen, die in der eigentlichen WAZ thematisiert werden und wo teilweise auch die Vertreter von gemeinnützigen Organisationen vertreten sind, bei denen ich es mir gar nicht vorstellen kann, dass sie dafür Geld bezahlen.


3 Kommentare »

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  1. (1) Pingback von Lesenswert auch wenn nich Bottrop | Bottblog.de - Blog zum Ruhrmetropölchen Bottrop anne Emscher @ 4. April 2011, 08:06 Uhr

    […] Pottblock: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) auch mit Schleichwerbung? KLICK […]


  2. (2) Kommentar von Peter @ 4. April 2011, 19:35 Uhr

    Ich hoffe jetzt mal, dass Dich das nicht wirklich überrascht hat!


  3. (3) Kommentar von Jens @ 5. April 2011, 01:27 Uhr

    @Peter (2):
    Nun ja, dass man anscheinend auch auf dem Titel von „Mein XXX“ das Motiv erwerben kann, das war mir neu. Ansonsten war mir – zu mindestens bei diesem Magazinteil das ganze sowieso recht klar.


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