Zeitungsverleger verweigern sich den geplanten Tarifverhandlungen
Normalerweise erfährt man in den klassischen Medien und insbesondere in der Tageszeitung etwas davon, wenn in einer Branche Tarifverhandlungen oder gar Arbeitskämpfe anstehen. Natürlich umso mehr die an sich unbeteiligten Personen davon betroffen sind – deswegen sind Tarifstreitereien bis hin zu Streiks gerade im Bereich der Bahnunternehmen, bei der Müllabfuhr usw.usf. stets sehr präsent in den Medien. Wenn es jedoch um die Medien selber geht, dann findet man in den Zeitungen eher wenig Informationen. Klar, die Zeitungen haben gewiss kein Interesse, dass solche Berichte in den Zeitungen erscheinen. Aber dafür gibt es ja auch das Internet und Blogs…
Momentan gibt es beispielsweise Tarifgespräche im Bereich der Zeitungsbranche. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) will – in seiner Funktion als eine der Gewerkschaften für Journalisten – mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger wie vereinbart zum vierten Mal über neue Tarifverträge für die fast 15.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen verhandeln.
Die Verleger weigerten sich jedoch in die Gespräche einzusteigen, da sie sich über eine Aktion von über 60 Redakteurinnen und Redakteure aufregten. Diese hatten Plakate des DJV mit dem Slogan „Guten Journalismus nicht mit Füßen treten“ ausgelegt. Das führte dazu, dass die Verleger sich weigerten an den Gesprächen teilzunehmen.
Die Verleger waren deshalb nicht bereit, in die Gespräche einzusteigen. Dazu erklärte Kajo Döhring, der DJV-Verhandlungsführer:
„Es ist völlig unverständlich, dass die Verleger mit dem Protest ihrer Mitarbeiter nicht umgehen können […] Wer von den Redakteuren Einkommenseinbußen von rund 30 Prozent verlangt, wie der BDZV es am 8. Dezember gefordert hat, kann keinen Jubel erwarten.“
Ãœber die heutigen Proteste berichtet der DJV auch in einem Video:
PS: Die verwendete Karikatur stammt von Karlheinz Stannies und darf mit seiner freundlichen Genehmigung hier im Pottblog verwendet werden.
[…] (von 06:00 bis 24:00 Uhr) zur Unterstützung der Tarifverhandlungen (siehe dazu die Meldung Zeitungsverleger verweigern sich den geplanten Tarifverhandlungen aus dem Februar 2011) zu einem Warnstreik […]