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Jens Matheuszik — 20. Oktober 2010, 09:36 Uhr

Forsa zufolge hätte Rot-Grün in NRW eine stabile Mehrheit: Aber ist das nicht sch…egal?


Jede Woche „begeistert“ das Meinungsforschungsinstitut Forsa mit neuen Umfragen. So auch heute: Union legt leicht zu – FDP weiter im Tief. Ausnahmsweise gibt es neben den Ergebnissen für ganz Deutschland auch eine Auswertung für die Landesebene von Nordrhein-Westfalen, die man u.a. bei wahlrecht.de sehen kann.

Demnach würde die SPD in NRW 35 % (bei der Landtagswahl: 34,5 %) erzielen, die CDU hingegen nur noch 31 % (Wahl: 34,6 %), während die Grünen 19 % (statt 12,1 %), die FDP 3 % (statt 6,7 %) und die Linke 5 % (statt 5,6 %) erringen würden.

Nur: Wen interessiert das wirklich?

Erstmal stehen am nächsten Sonntag keine Landtagswahlen an und dass die rot-grüne Landesregierung unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bisher eigentlich nahezu alles richtig gemacht hat, bescheinigen unter der Hand auch die politischen Mitbewerber, so dass man da keine Umfragen braucht. Das mag auch daran liegen, dass die Opposition eh noch nicht zu sich gefunden hat:
Bei der CDU ist man noch von der Wahlniederlage paralysiert und mit der Nachfolgediskussion um den Landesvorsitz beschäftigt, die FDP taucht in der medialen Berichterstattung eher gar nicht auf und von der Linkspartei hört man zwar ausnahmsweise nichts von internen Zwistigkeiten, aber ansonsten auch nicht viel – außer wenn alle drei Oppositionsparteien CDU, FDP und Linkspartei gemeinsam versuchen Rot-Grün vorzuführen und dann doch keine parlamentarische Mehrheit dafür haben.

Außerdem sollte man immer die Quelle der Umfrage berücksichtigen – und das ist Forsa. Auf Bundesebene sieht Forsa seit kurzem die Grünen vor der SPD was natürlich zu entsprechendem Rauschen im Blätterwald (und bei den Bits und Bytes der Internet-Seiten) führte. Doch diese Erkenntnisse scheint Forsa exklusiv zu haben – bei allen anderen Instituten liegt die SPD noch vor den Grünen. Das ist natürlich dann keine Nachricht wert, was Andreas Grieß sehr schön in seinem Beitrag Wer die (Forsa-)Wahlumfrage hat, hat die Qual dargelegt hat.

Meiner Meinung nach (am Rande habe ich das bereits in diesem Beitrag thematisiert) sind die Umfragen von Forsa nicht ernst zu nehmen. Mag ja sein, dass Forsa mit den letzten Umfragen kurz vor der eigentlichen Wahl oft in der Nähe des richtigen Ergebnisses liegt – aber was da zwischendurch wöchentlich wie die neueste Sau durchs Mediendorf getrieben wird, dient meiner Meinung nach nur der Profilierung (und der wohlwollenden Erwähnung) sowohl von Forsa als auch der Auftraggeber RTL und Stern.

Solange also nicht Infratest Dimap oder die Forschungsgruppe Wahlen entsprechende Zahlen veröffentlichen, nehme ich die Forsa-Ergebnisse nicht ernst. Egal ob auf Bundes- oder auf Landesebene.


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