Jürgen Rüttgers (CDU) hat mal wieder nichts gewusst… diesmal von den Privilegienwünschen (Dienstwagen & Co.) der Staatskanzlei für ihn
Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Jürgen Rüttgers (CDU), der nur noch geschäftsführende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, für die Zeit nach seiner Karriere als Ministerpräsident weiterhin seinen Dienstwagen mitsamt Fahrer, ein repräsentatives Büro und einen Mitarbeiterstab bekommen soll.
Dazu soll die Staatskanzlei mit der SPD-Vorsitzenden Hannelore Kraft, der designierten neuen Ministerpräsidentin und Amtsnachfolgerin von Jürgen Rüttgers, Kontakt aufgenommen habe. Die Wünsche, dass Rüttgers diese Privilegien für fünf Jahre (oder gar länger!) genießen sollte, stießen nicht gerade auf viel Begeisterung.
Selbst die Medien, die bis zum 9. Mai 2010 Rüttgers immer stets wohlwollend betrachtet haben, zeigten sich da eher kritisch (siehe beispielsweise den Kommentar von WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz).
Jetzt macht Rüttgers einen Rückzieher (eine der letzten „Rolle Rüttgers“, die wir beobachten können?):
Sowohl DerWesten (Rüttgers macht Rückzieher: Dienstwagen nur für ein Jahr) als auch RP-Online (Nach massiver Kritik: Rüttgers verzichtet auf Dienstwagen-Privileg) berichten übereinstimmend, dass Rüttgers jetzt die Privilegien, die ihm sicherlich auf eine gewisse Art und Weise auch für einen geringen Zeitraum noch zustehen, nur für ein Jahr wünscht.
Lachen musste ich jedoch als ich bei DerWesten folgenden Satz las:
Er [Rüttgers; Anm. d. Bloggers] sei erst am Morgen über Gespräche zwischen Staatskanzlei und Kraft zu Fragen des Übergangs informiert worden.
Das kommt mir doch bekannt vor! Es ist nicht das erste Mal, dass entweder von der Staatskanzlei oder der Landes-CDU (für beide ist ja Jürgen Rüttgers (noch!) verantwortlich) Aktionen/Initiativen gestartet wurden, von denen Jürgen Rüttgers angeblich nichts gewusst haben soll. Das das jetzt noch auf seine vermutlich letzten Tage als Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens mal wieder geschieht, spricht nicht gerade für ihn.
Übrigens: Jürgen Rüttgers will seine Privilegien unmittelbar bei Aufnahme einer neuen Tätigkeit abgeben. Erstmal frage ich mich, wie er denn die Tätigkeit als Landtagsabgeordneter auffasst, die er auch ausübt?
Ansonsten frage ich mich natürlich, welches Unternehmen oder welche Einrichtung die Dienste von Jürgen Rüttgers in Anspruch nehmen will. Aber vielleicht wird ja in Berlin noch was frei, solange Schwarz-Gelb dort noch die Mehrheit hat…
PS: Das Bild von Jürgen Rüttgers habe ich dem Wikimedia Commons-Archiv entnommen, es stammt vom User Pujanak und steht unter der CC-BY-Lizenz.
Es ist erstaunlich, wie viel offensichtlich in der Staatskanzlei im engsten Rahmen um Jürgen Rüttgers passiert, von dem der arme Mann nichts zu wissen scheint. So oder so ein seltsames Gebaren eines Ministerpräsidenten. Vielleicht hätte er sich mehr um den Job des Bundespräsidenten bewerben sollen.
@Besim Karadeniz (1):
Eigentlich müsste man Rüttgers doch irgendwie helfen, denn das könnte ja mal schlechte Folgen haben, was da so passiert.
[…] mehr. Ursprünglich sollte er ihn für fünf Jahre bekommen, wovon er aber – wie das Pottblog vor genau einem Jahr berichtete – selber nichts gewusst haben […]