Best of the West: Bochum-Ehrenfeld ist das Top-Viertel im Ruhrgebiet
Foto „Bochum-Ehrenfeld“ von Sascha Kreklau
Das es sich beim Ehrenfeld in Bochum um eine der attraktiveren und pulsierenderen Gegenden von Bochum handelt ist eigentlich nichts neues: Vor einem Jahr ((kommt eigentlich auch ein Kompass 2010?)) stellte der Immobilien-Kompass der Capital das bereits fest (siehe den entsprechenden Beitrag im Pottblog) – und jetzt wurde es noch einmal bestätigt:
In der ab heute erhältlichen Ausgabe des Stadtmagazins PRINZ wurden mal wieder diverse Stadtteile im Ruhrgebiet verglichen und in verschiedenen Kriterien wie z.B. Grünflächen, Infrastruktur, Kreativität, Mietpreise, Nachtleben, Restaurantdichte bewertet.
Wie man es sich anhand der Ãœberschrift dieses Beitrages denken kann, hat das Ehrenfeld in diesem Vergleichstest sehr gut abgeschnitten und vor allen anderen Vierteln aus dem Ruhrgebiet, die im PRINZ-Vergleich bewertet wurden, den ersten Platz erzielt.
Das Ehrenfeld wird im PRINZ-Vergleichstest wie folgt beschrieben:
Innovativ und quirlig: In Bochums Mitte definiert sich die kreative Szene der Stadt neu.
Das Ehrenfeld, welches übrigens eines der Kreativquartiere der Kulturhauptstadt 2010 darstellt, wird mitsamt einigen Straßen in dem kurzen Bericht vorgestellt und außerdem werden auch gleich noch ein paar „Geheimtipps“ genannt.
Michael Townsend, der Kulturdezernent der Stadt Bochum, hat sich auf eine kurzfristige Anfrage des Pottblogs zur Auszeichnung des Bochumer Ehrenfeldes wie folgt spontan geäußert:
Seitdem ich in Bochum einen festen Wohnsitz habe, lebe ich in Ehrenfeld. Ich kann die Entscheidung der PRINZ-Jury gut nachvollziehen:
Urban, aber nicht zubetoniert, vielschichtig und schillernd, aber nicht gekünstelt szenemäßig, Innenstadt, aber trotzdem sehr viel Grün, bürgerlich „gesettled“ und dabei trotzdem nicht spießig. Und vor allen Dingen: Direkt am legendären Bochumer Schauspielhaus, in kurzer Entfernung zum Blau-Weiß-Bad und zum nicht weniger legendären Bermuda-Dreieck mitten im Viktoria-Quartier. Wenn man dann noch den heimlichen Ehrenfelder „Quartiersbürgermeister“ Friedhelm Lueg trifft, kann man nur sagen: „Was will man mehr?“
Viele Grüße aus dem Ehrenfeld.
Nachfolgend jetzt die restlichen Plätze der so genannten „Lebenswert-Liste“, also der insgesamt dann zehn Viertel, die im gesamten Ruhrgebiet am empfehlenswertesten sind:
Platz 2: Duisburg-Neudorf
Platz 3: Duisburg-Ruhrort
Platz 4: Essen-Gemarkenviertel
Platz 4: Dortmund-West
Platz 6: Dortmund-Kreuzviertel
Platz 7: Essen-Katernberg
Platz 8: Mülheim-Altstadt
Platz 9: Bottrop-Mitte
Platz 10: Oberhausen-Sterkrade
Was mich ein wenig an dem Test stört ist, dass nur die zehn besten Viertel vorgestellt werden, während man bei „Spezialwertungen“ wie die Liste „Die besten Stadtteile, wenn Geld keine Rolle spielt“ oder „Die besten Stadtteile für Singles“ auch Viertel sieht, die in der Gesamtauflistung nicht auftauchen, da dort nur die oben genannten 1 + 9 Viertel genannt werden. Hier fände ich dann eine Art tabellarische Ãœbersicht schon ein wenig besser. Dann wüsste man auch, auf welchem Platz das Ehrenfeld beim letzten Test war, denn hier sieht das jetzt so aus, als ob es „von 0 auf 1“ gelandet ist.
Komische Prinz-Liste. Ehrenfeld geht in Ordnung. Dortmund West (Wenn es das Klinikviertel ist), Kreuviertel auch. Aber Ruhrort? Katernberg? Massiv überschätzt. Neudorf? Dann doch eher das Dellplatzviertel. Bottrop? Sterkrade? Um Gottes Willen…Mir kommt die Liste etwas willkürlich vor. Das Gerichtsviertel in Dortmund fehlt, das Stadtparkquartier auch. Was ist mit Rüttenscheid? Ne, das ist nicht gut gemacht.
@Stefan. Dortmund-West – auch Westend – ist der Kiez rund um die Adlerstrasse und nicht das Klinikviertel. Ansonsten stimme ich mit deiner Kritik an der Liste überein. Ausgemachter Blödsinn. Ach ja – Sterrade – der samstägliche Wochenmarkt ist großartig.
Bottrop? Echt jetzt? Cool, dann hab ich ja was Gutes über meine Heimatstadt hier im Süden zu erzählen. :)
Ich gebe zu: Das Essener Gemarkenviertel hätte ich eher nicht auf einer solchen „Top Ten“-Liste erwartet. Wirklich überrascht hat mich hier aber Essen-Katernberg – wie das dorthin kommt, ist mir ein Rätsel.
Aber wahrscheinlich liegt es in der Natur solcher Listen, dass sie nach pseudo-objektiven Kriterien Dinge vergleichen, die man letztendlich nur schwer vergleichen kann. Und schöne, lebenswerte Ecken gibt es wohl in allen Stadtvierteln – man muss nur unterschiedlich lange danach suchen ;)
wenn man in Essen-Katernberg in die Zeche Zollverein einzieht, kann man sich das schon erklären…
teilweise überraschen mich die Viertel auch.. nicht nur, dass sie in den Top Ten stehen, sondern überhaupt so positiv erscheinen…
ich für mich habe mir aber einen eigenen Indikator für lebenswerte Stadtteile zusammengestellt… ich brauch mir nur das Ergebnis bei Wahlen ansehen… wie ich das auswerte, verrate ich aber nicht… hat was mit der typisierten Wählerschaft zu tun… :-D
@Stefan (1):
Ich fand die Bewertungskriterien auch … nun ja … merkwürdig. Ehrenfeld finde ich OK von der Bewertung her, aber bei DU-Ruhrort wurde ich stutzig. Was mich auch wundert ist die willkürliche Zusammenstellung, die sich ja auch darin zeigt, dass das Ehrenfeld letztes Jahr nicht dabei war. Klingt zwar gut wie „von 0 auf 1“, aber der gute Herr Erlemann hat das Ehrenfeld ja nicht erst im letzten Jahr errichtet.
@Stefan Evertz (4):
Katernberg wird wohl an Zeche Zollverein liegen. Die ist ja so toll, die darf sogar in Blogs als Headergrafik dienen. :)
@Besorgter Bürger (5):
Schade, das wäre mal interessant…
[…] Der Artikel beim Pottblog […]