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Jens Matheuszik — 3. Juni 2010, 22:21 Uhr

Ich würde Joachim Gauck zum Bundespräsidenten wählen


Heute wurde bekannt, dass der derzeitige niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) gemeinsamer Kandidat von CDU, CSU und FDP für die Nachfolge von Horst Köhler sein soll (siehe T-Online, DerWesten). Das mit der überparteilichen Kandidatur, die angeblich die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel geplant hatte, scheint nicht wirklich geklappt zu haben.
Auch die Inthronisation von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (ebenfalls CDU) scheint nicht geklappt zu haben und inzwischen hört man auch in den „klassischen Medien“, dass sie sich beispielsweise bei dem netzaffinen Teil der Bevölkerung mit den Netzsperren eher unbeliebt gemacht hat. Oder wie Wolfgang Kubicki, der FDP-Fraktionsvorsitzende von Schleswig-Holstein, laut Focus-Meldung zu Ursula von der Leyen:

Für Arbeitsministerin von der Leyen spreche ausschließlich, dass sie eine Frau sei und charmant rüberkomme. „Das reicht nicht aus“, sagte Kubicki. Die Aktivitäten der CDU-Politikerin in ihrem früheren Amt als Familienministerin ließen zudem nicht darauf schließen, dass sie immer genau wisse, was das Grundgesetz verlange.


Joachim GauckDie Grünen und die SPD haben aufgrund der Nominierung von Christian Wulff (CDU) mit dem parteilosen Joachim Gauck eine sehr gute Alternative aufgestellt (siehe Lausitzer Rundschau, RP-Online). Als Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes prägte er die Arbeit in dieser Behörde so sehr, dass sie nicht umsonst als Gauck-Behörde bezeichnet wurde.

Ich persönlich wurde Joachim Gauck zum Bundespräsidenten wählen – da ich jedoch nicht Mitglied der Bundesversammlung bin, die am 30. Juni 2010 die Nachfolge des zurückgetretenen Bundespräsidenten Horst Köhler beschließen wird, ist das eher von untergeordnetem Interesse (außer man lädt mich in die Bundesversammlung ein *grins*).

Meine Wahl für Gauck liegt darin begründet, dass ich ihn als Person für deutlich kompetenter als Wulff halte – und nicht nur als Person halte ich eine Wahl von Gauck für sinnvoll, sondern auch als Zeichen, denn Joachim Gauck wäre der erste ehemalige DDR-Bürger in diesem Amt und außerdem zeigt schon alleine seine Kandidatur, dass die Verbrechen der DDR nicht vergessen sein sollten.

PS: Das Bild von Joachim Gauck stammt von Dontworry aus dem Archiv Wikimedia Commons und steht unter CC-BY-SA-Lizenz.


14 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Klarsicht-0815 @ 6. Juni 2010, 09:51 Uhr

    Der Kandidat der Koalition wird es schwer haben – der 1. Wahlgang scheint bereits verloren zu sein !

    Wulff bleib an der Leine ! .. das weise wasse has !

    Er wird zum PolitClown degradiert ! Als Machtprobe von Merkel benutzt ! Die EX-FDJlerin hat das Spielchen nicht aus Ostberlin oder Moskau … eher von Bimbes gelernt !

    Gauck wird der Präsident aller Deutschen (Ost wie West) und parteiübergreifend … außer von den Linken … die hat ja Stasi noch heute im Kopf !


  2. (2) Kommentar von B. Boden @ 6. Juni 2010, 16:17 Uhr

    Ich finde den Umgang der Parteien mit der Thematik unglaublich und schädlich. Der Bundespräsident mag zwar nach dem Proporz der Parlamente berechtigt durch eine Bundesversammlung gewählt werden. Das ist okay. Aber dann in Parteiproporz auch zu wählen, das ist des Amtes unwürdig. Es gibt Werte, die stehen über den Parteien: Die Grundrechte und die Präambel der Verfassung, also das Leitbild unserer Republik. Der Bundespräsident hat genau dieses zu verkörpern. Er hat zu bremsen, wo – wie so oft – die Parteien verfassungsfeindliche oder -bedenkliche Gesetzt verabschieden. Und er hat zu ermutigen, wo das Kleinklein der Machenschaften den Blick für das Ganze verstellt. Gauck ist mein Kandidat. Und Wulff ist von mir aus Nachfolger von Merkel. Und von der Leyen so zu behandeln, ist auch unverfroren. Aber typisch für den Machtzirkel, der schon lange nicht mehr bei den Menschen im Alltag ist sondern nur noch an den Plätzen, wo Geld ins Ausland gescheffelt wird.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 6. Juni 2010, 16:49 Uhr

    @Klarsicht-0815 (1):
    Man muss jetzt nicht immer das gleiche in mehrere Beiträge kommentieren, oder?

    @B. Boden (2):
    Wieso „der Parteien“? Ich sehe hier eigentlich nur eine handelnde Person als kritikwürdig an: Angela Merkel.


  4. (4) Kommentar von Ronnie @ 6. Juni 2010, 22:00 Uhr

    Wie glaubwürdig ist der Kandidat Gauck, der noch vor wenigen Wochen bei der leipziger Buchmesse gesagt hat dass es ein Armutszeugnis wäre wenn man ihn als 70-jährigen noch für ein höheres Amt auswählen würde?
    Der vergisst seine eigenen Worte leider auch sehr schnell!
    Wenn es was abzuzocken gibt schlagen sie alle zu!


  5. (5) Kommentar von Jens @ 6. Juni 2010, 23:25 Uhr

    @Ronnie (4):
    Vor wenigen Wochen hätte man auch nicht geglaubt, dass die Amtszeit des Bundespräsidenten so früh endet.


  6. (6) Kommentar von lothar bracht @ 7. Juni 2010, 07:02 Uhr

    bitte unterschreibt!!!
    http://www.petitiononline.com/171027WM/petition.html


  7. (7) Kommentar von Ulli Beinke @ 7. Juni 2010, 20:13 Uhr

    Ich hoffe, dass sich die Politapparatschiks mit der Wahl von Christian Wulff (gegen den ich nichts habe) heftig verschlucken.


  8. (8) Kommentar von Ronnie @ 7. Juni 2010, 23:54 Uhr

    Die bsher besten Bundespräsidenten waren Heinemann, Scheel, von Weizsäcker und Rau.
    Und das waren alles vorher aktive Politiker!

    Der Seiteneinsteiger Köhler ist dagegen gescheitert.
    Das spricht dafür in so schwierigen Zeiten wieder einen Politprofi in das Amt zu wählen!

    Also lieber Wulff als Gauck. Außerdm ist mir Gauck zu alt. Wir brauchen jüngere Köpfe in Führungspositionen!


  9. (9) Kommentar von Jens @ 9. Juni 2010, 00:00 Uhr

    @Ronnie (8):
    Ich sehe das anders. Ich denke das Scheitern von Köhler lag nicht daran. Vor allem weil Köhler ein sehr politischer Mensch war bzw. ist. Der kannte das Geschäft seit Jahrzehnten.


  10. (10) Kommentar von Ronnie @ 9. Juni 2010, 23:50 Uhr

    @ Jens (9)

    Köhler war kein angehärteter Politiker sondern nur ein politischer Beamter. Unter anderem Staatssekretär und dann Präsident der Weltbank. Er hat nie politische Verantwortung tragen müssen.
    Das ist wohl der Hauptgrund weswegen er jetzt versagt hat!
    Inzwischen ist das wohl auch die Meinung vieler Journalisten.


  11. (11) Kommentar von Jens @ 11. Juni 2010, 22:01 Uhr

    @Ronnie (10):
    Köhler war aber solange direkt an den Schaltstellen der Politik, dass er das ganze Geschäft mit erlebt hat. Und seien wir mal ehrlich – viel Verantwortung politischer Art hat man als Bundespräsident normalerweise nicht.


  12. (12) Kommentar von Louis @ 15. Juni 2010, 11:24 Uhr

    Ich glaube, dass es von Gauck ein falsches Bild in der Öffentlichkeit gibt. Er ist keiine Integrationsgestalt. Im Osten hat er polarisiert. Er ist, gegen die Mehrheit der Bundesbürger, Kriegsbefürworter (Irak und Afghanistan). Die Arbeitsweise seiner Behörde kann man nur mit dubios bezeichnen. Und wenn Peter Michael Diestel recht hat, war er auch IM. – Einen IM als Bundespräsident, das wär allerdings mal wirklich was neues!


  13. (13) Kommentar von Christian Wirth @ 15. Juni 2010, 11:26 Uhr

    So einfältig ist Gauck nicht, NAZI-Reich und DDR in ihren ideologischen Grundlagen gleichzusetzen: das erstere ein durch und durch böses, rassischtes und inhumanes Programm zu Massenmord, Krieg und Genozid und Unmenschlichkeit, das zweite ein durch und durch positives, soziales, überzeugend begründetes und beweisbares Gesllschaftsprojekt – nur (und das halten Alt- und Neulinke einfach nicht
    sauber auseinander):
    Die NAZIS haben 12 Jahre schlimmstes Unrecht getan und ungeheure Schuld auf Deutschland geladen, die DDR hat – im Gefolge ihrer Führungsgroßmacht Sowjetuninon – im Ergebnis einen diktatorischen Unrechtsstaat aufgebaut, der die Menschen entmündigt, die Leute eingesperrt oder getötet hat, die diesen Staat verlassen ollten. Im Ergebnis also waren beide Systeme für die in ihnen lebenden Menschen schrecklich und unerträglich – und mußten zugrundegehen. Und die Erinnerung an diese „Ergebnisse“ und die kritische Aufarbeitung ihrer Ursachen ist wahrlich Aufgabe und Verpflichtung fürs deutsche Volk – ohne idelogische Verblendung.
    Gauck trug und trägt dazu vorbildlich bei.


  14. (14) Kommentar von Karin Juckenack @ 29. Juni 2010, 21:40 Uhr

    Joachim Gauck ist der Richtige für das Amt des Bundespräsidenten! Sein Leben und Handeln zeigen, dass er nichts schön redet, kieinem nach dem Mund redet, sondern über lange Zeiträume gegen alle Widerstände Ãœberzeugungen, die auch die vieler Bürger dieses Landes sind, bewahren und vermitteln kann. Ich habe ihn auf seiner Vortragsreise gehört: im Unterschied zu manchen politischen Betonköpfen ist er ein beherzter souveräner Redner, ein interessierter und wacher Beobachter, ein sehr kluger , absolut ehrlicher und Menschen gewinnender Mann. Wulff ist dagegen nur schön und schwach und Jochimsen ist eben nur „links“.


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