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Jens Matheuszik — 29. April 2010, 21:28 Uhr

So dreht sich der Wind beim „Wir in NRW“-Blog (oder auch nicht…)


Wir in NRW: Das BlogAls ich das erste Mal das Wir in NRW-Blog gesehen habe, hat es mich gefreut, dass es ein weiteres Medium für NRW gibt.

Das dort Artikel veröffentlicht wurden, die der hier derzeit noch regierenden CDU nicht gefallen – ja, da konnte ich schlecht was gegen haben, wie sich ja wohl jeder selber denken kann. Dennoch habe ich persönlich dieses Blog nie als „SPD-Unterstützer-Blog“ gesehen – dafür fand man immer wieder auch Aussagen, die der SPD nicht gefallen können.

Nachdem dann jedoch durch Wir in NRW diverse Skandale der CDU offenbart wurden hat sich – vor allem in christdemokratischen Kreisen – der Glauben durchgesetzt, dass es sich hier um ein SPD-nahes Blog handelt. Noch gestern habe ich einigen CDU-Anhängern (bzw. -mitgliedern ?) erklärt, dass ich das nicht so sehe und habe dann gefragt, ob denn eine dieser großen Skandalgeschichten wie um Regina van Dinther, die Sponsoring-Briefe usw.usf. etwa falsch gewesen sein. Hendrik Wüst wird doch nicht umsonst zurückgetreten worden sein?

Eigentlich hat man damit Wir in NRW absolut unrecht getan – man hätte es damals als CDU-Blog bezeichnen müssen. Wie ich auf diese merkwürdige Ansicht komme? Ganz einfach:

Nachdem zuletzt zwei eher SPD-kritische Artikel veröffentlicht wurden, heißt es plötzlich bei Post von Horn und bei den Nachdenkseiten, dass es sich bei den Artikeln um „Intrigen der SPD-Rechten“ handeln würde, die jetzt versuchen würden Hannelore Kraft als SPD-Spitzenkandidatin zu schaden.

Klar, dass da ein CDU-Landtagskandidat aus Dortmund (also der Stadt, wo er nicht wirklich Chancen auf ein Direktmandat haben wird…) gleich auf den Zug aufspringt.

Das macht es aber nicht besser:
Dieser merkwürdigen Logik zufolge müsste dann ja Wir in NRW in der Vergangenheit vor allem eines gewesen sein – ein CDU-Blog, welches von einem anderen Flügel entstammt als Jürgen Rüttgers (das Problem was ich bei diesem Satz gerade habe – ich kann Rüttgers keinem Flügel zuordnen, da er seine Meinung ja häufig – Rolle Rüttgers halt – wechselt…).

Oder man kann sich einfach darauf einigen, dass Wir in NRW wirklich neutral ist. Oder ich zitiere den dortigen Autoren Kaspar Hauser, der wie folgt es formulierte:

Es ist schon interessant zu sehen, wie andere Blogs nun plötzlich versuchen unseren Blog einzuordnen. Plötzlich sind wir ein rechter SPD Block, der nicht wirklich den Wechsel will. Und weil das altachtensechziger Linksaußen Wolfgang Lieb (Ex Regierungssprecher von Rau) erzählt, ist es plötzlich die Wahrheit.
[…]
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Dieser Blog ist ein Projekt, in dem eine Reihe Journalisten ihre Sicht der Dinge zur Landespolitik wiedergeben. Das ist zuweilen meinungsfreudiger als die Tageszeitung aber es ist so. Im Gegensatz zu manch anderer Redaktionen zensieren oder tendieren wir die Arbeiten der Einzelnen nicht. Wir diskutieren darüber, wir kritisieren auch, aber solange eine Geschichte journalistisch in Ordnung ist, bleibt sie stehen und wird zur Diskussion gestellt.
[…]
Ebenso hat uns die Publizierung und Bewertung vorgefundenen Dokumente aus der CDU den Ruf eingebracht, SPD nah zu sein. Doch auch das ist nur ein Gerücht, uns geht es darum den Regierenden auf die Finger zu schauen, und das zu berichten , was zu berichten ist, wenn dort Fehler gemacht werden oder etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Genauso haben wir uns aber auch mit SPD, FDP und Grünen auseinandergestzt, mit dem Unterschied dass die keinen entsprechenden Dreck am Stecken hatten.
So sehen wir unsere Arbeit und die werden wir auch fortsetzen. Letztlich geht darum, der Meinungsvielfalt in diesem Land einen Platz zu bieten und nicht Kampagnen für die eine oder gegen den Anderen zu fahren.

Egal wer demnächst Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen werden wird oder Ministerpräsident bleibt:
Ih denke wenn es da irgendwo nicht rund läuft, irgendein Skandal darauf wartet offenbahrt zu werden – das wird man bei Wir in NRW lesen können und um mal ein berühmtes SPD-Mitglied zu zitieren:

„…und das ist auch gut so!“


5 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Hannes @ 29. April 2010, 22:02 Uhr

    Hallo Jens,

    Wolfgang Lieb bezieht sich nur auf einen einzigen Artikel bei WirInNRW. Dieser Artikel ist in der Tat richtig schlecht, da er die Debatte Kraft-Rüttgers, wie auch viel Kommentatorinnen und Kommentatoren bemerken, in einem merkwürdigen Licht sieht und beschreibt.

    Meiner persönliche Wahrnehmung spiegelte dieser eine WirInNRW Artikel nicht wider, aber dies ist meine subjektive Meinung.

    Lieb, den ich übrigens für einen guten Analytiker halte, ist auf diesen einen Beitrag zu Recht angesprungen. Ob er damit Recht hat, das ganze Blog unter Generalverdacht zu stellen, bezweifele ich momentan.

    Der schlaffe Wahlkampf in NRW scheint sich in der Blogosphäre zum Scharfrichter entlang politischer Linien zu entwickeln. Das ist vielleicht sogar gut, da dann der falsche „Blog versus Print“ Gegensatz endlich dahin verschwindet, wo er hin gehört: In den Orkus einer kurzen Geschichte der Medien ;-)
    Soweit erst einmal …


  2. (2) Kommentar von Andreas F. @ 30. April 2010, 11:29 Uhr

    Welches berühmte SPD-Mitglied meinst Du? Vielleicht Helmut Schmidt? „Ich rauche wie ein Schlot, und das ist auch gut so!“ könnte passen. :-)

    Oder hast Du eine niedrigere Schwelle für „berühmt“ und schaust dabei nach Berlin?


  3. (3) Kommentar von Jens @ 3. Mai 2010, 23:14 Uhr

    @Hannes (1):
    Ich sehe das ja auch anders – deswegen ja auch die Relativierung gleich in der Ãœberschrift.

    @Andreas F. (2):
    Ich schaue nach Berlin und halte das nicht für so niedrig-schwellig. :)


  4. (4) Kommentar von Minona @ 6. Juni 2010, 12:18 Uhr

    Hallo. Wir sind ein Grosses Verrein und möchten hiermit den besten Presidenten Kandidat den Deutschland je gehabt hat vorschlagen Herr THILO SARRASIN.!!!!

    MfG.Danke


  5. (5) Kommentar von Jens @ 6. Juni 2010, 16:58 Uhr

    @Minona (4):
    Aha. Eher unwahrscheinlich. Und der schreibt sich auch anders.


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