Landtagswahl: Die Linkspartei verteilt Bärenfelle, bevor sie erlegt sind
Die Ruhrbarone berichteten heute von einer ungewichteten ((das bedeutet, dass eigentlich das Umfrageinstitut auf diese Daten noch gewisse Faktoren zur genaueren Ermittlung eines dann gewichteten Umfrageergebnisses anwendet)) Umfrage zur Landtagswahl in NRW: Umfrage: Kein Lager mit Mehrheit – Linke wackeln – Piraten in NRW bei 1,7 Prozent.
Der Umfrage zufolge kommt die Linkspartei auf wacklige 5,2 % was jedoch bei einer Fehlertoleranz von bis zu drei Prozentpunkten alles bedeuten kann – entweder sicherer Einzug in den Landtag über Zitterpartie bis zum letzten ausgezählten Wahllokal zwischen Aachen und Münster oder aber eindeutiges Scheitern an der berühmt-berüchtigten Fünfprozenthürde.
Doch auch wenn noch einiges Wasser im Rhein am Landtag vorbeifließen wird – die Linkspartei geht schon mal von einem Erfolg aus und schreibt Stellen aus:
So heißt es in einem Newsletter:
DIE LINKE wird unmittelbar nach der erfolgreichen Landtagswahl zwei Stellen besetzen.
Es handelt sich um eine Geschäftsführerin bzw. einen Geschäftsführer der Fraktion und eine Fraktionspressesprecherin bzw. einen Fraktionspresssesprecher.Für die Fraktionsgeschäftsführung werden erwartet:
[…]Von der/dem Pressesprecher/in werden erwartet:
[…]Bei dieser Information handelt es sich nicht um ein Ausschreibungsverfahren!
Beide Stellen sind in Anlehnung an den Tarifvertrag der Partei DIE LINKE dotiert. Wer sich für die genannten Aufgabenbereiche interessiert, kann bis einschl. 5. Mai 2010 per Mail seine Initiativbewerbung senden und zwar ausschließlich an:
fraktion@[…]
Ich kann natürlich verstehen, dass man sich Gedanken über die Landtagswahl macht – aber dass man hier schon Stellen ausschreibt, die man noch gar nicht hat und wo man noch gar nicht weiß, ob es sie überhaupt geben wird… das finde ich schon etwas merkwürdig.
Ach Jens,
da steht doch „bei erfolgreichem Ausgang der Wahl“… ich finde das eundeutig.
Du kannst mir nicht erzählen, dass andere Parteien sich nicht auch bei ähnlichen Situationen um die Planung von Pöstchen und Personalien kümmern, es nur nicht so offen und transparent machen.
So hätte ich mir damals von der „Fang den Posten“ Partei (FDP) folgende Ausschreibung gewünscht: „Die FDP wird unmittelbar nach der erfolgreichen Bundestagswahl folgenden Posten besetzen: Bundesaußenminister. Für diesen werden folgende Qualifikationen und Voraussetzungen erwartet: ……“
Das hätte unserem Land vielleicht die eine oder andere Peinlichkeit erspart. ;-)
@Andreas F. (1):
Trotzdem denke ich, dass es ein gewisses Geschmäckle hat.
Bzgl. Deiner Ausführungen zur FDP kann ich Dir jedoch zustimmen. :)
[…] Aber die Linkspartei ist eine ordentliche Partei. Wenn es um die Planungen für die Zeit nach der Wahl geht, straft sie alle Lügen, die im Zusammenhang mit ihr von einer Chaostruppe reden: Die Stellen des Fraktionsgeschäftsführers und des Fraktionspressesprechers sind schon ausgeschrieben. […]