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Jens Matheuszik — 3. April 2010, 14:53 Uhr

Der Geburtstag von Helmut Kohl und mehr als 140 Zeichen bei Twitter


Helmut KohlAm heutigen 3. April wird Helmut Kohl 80 Jahre alt. Der unter anderem ehemalige Bundeskanzler und CDU-Vorsitzende lebt inzwischen zurückgezogen mit seiner zweiten Frau und taucht kaum noch in der Öffentlichkeit auf ((was angeblich auch an seiner Frau liegen soll)).

Ich möchte dem ehemaligen Kanzler zu seinem Geburtstag herzlich gratulieren und hoffe, dass es ihm wieder besser geht und er noch viel von seinem Leben hat. Es ist zwar sicherlich kein Geheimnis, wenn ich hier schreibe, dass ich Helmut Kohl nie direkt oder indirekt gewählt habe (ich hatte auch nur einmal die Gelegenheit dazu) und ich politisch oft sehr anderer Meinung war bzw. bin – aber das hat ja mit dieser Gratulation jetzt nichts zu tun. Auch wenn ich es natürlich toll finde, dass indirekt auch meine Stimme dazu beigetragen hat, dass 1998 mit Helmut Kohl und seiner Koalition erstmals in der (bundesrepublikanischen) Geschichte eine Regierung und die sie tragenden Parteien vollständig in die Opposition geschickt worden sind. Das gab es vorher und später bisher nie wieder auf Bundesebene.

Natürlich ist der Geburtstag von Helmut Kohl auch Thema in nahezu allen Medien und so auch in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), die interessanterweise meinen Glückwunsch-Tweet ((Beitrag beim Microblogging-Dienst Twitter)) an Helmut Kohl abgedruckt hatte:

WAZ-Glückwünsche an Helmut KohlIn nur 140 Zeichen versuchte ich via Twitter meine Botschaft zum Geburtstag unterzubringen.

Natürlich darf nicht fehlen, dass Helmut Kohl der „Kanzler der Einheit“ ist, denn es fällt nunmal in seine Regierungszeit (und verlängerte diese wohl auch…), dass es zur Wiedervereinigung zwischen der (alten) Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zur neuen Bundesrepublik Deutschland ((erst wollte ich „zum neuen Deutschland“ schreiben, das wäre aber dann doch eher etwas merkwürdig gewesen…)) gekommen ist.

Ich kann nicht beurteilen ob ein anderer Kanzler die Einheit auch so hätte durchsetzen können, ob jemand anderes das ganze besser oder schlechter gemacht hätte. Das ist auch nicht der für mich wichtige Punkt. Viel wichtiger ist, dass hier Helmut Kohl sich verdient gemacht hat, in dem er die exzellente Vorarbeit seiner beiden Vorgänger Willy Brandt (SPD) und Helmut Schmidt (SPD) gerade in Sachen Ostpolitik aufgriff. Bis zu seinem konstruktiven Mißtrauensvotum gegenüber Schmidt lehnte er die von der damaligen sozialliberalen Koalition durchgeführte Entspannungspolitik gegenüber dem Osten ab, danach führte er sie weiter, was sich letztlich als klug erwies.

Womit Helmut Kohl natürlich auch noch in Erinnerung geblieben ist, ist die Spendenaffäre der CDU. Auch ein amtierender bzw. ehemaliger Bundeskanzler kann sich nicht über Recht und Gesetz hinwegsetzen und somit ist sein Schweigen in Sachen Parteispenden immer noch falsch. Da ändern auch die bunten Blumen zum 80. Geburtstag nichts dran. Hätte er hier vernünftiger gehandelt, dann würde zumindestens sein momentanes Bild in der Öffentlichkeit besser sein. Derzeit überlagert die Spendenaffäre nämlich nahezu alles andere – wie man beispielsweise an dem Westfalenpost/DerWesten-Artikel Generation Kohl – wie der Altkanzler Deutschland prägte sehen kann. Hier ist eine Umfrage eingebunden und deren momentaner Stand (03.04.2010, 14:35 Uhr) sieht wie folgt aus:

Helmut Kohl ist 80. Was verbinden Sie mit dem ehemaligen Kanzler und CDU-Chef?
Parteispendenaffäre: 67 % (von 2965 Stimmen)
Deutsche Einheit: 14 %
[…]

Das (zumindestens derzeit) das Bild der Öffentlichkeit eher die Erinnerung an die Spendenaffäre als an die Einheit bestimmt ist Helmut Kohl selber schuld. Insofern braucht er da nicht verbittert drüber sein.

PS: Das verwendete Bild von Helmut Kohl stammt vom russischen Kreml – kremlin.ru und steht unter der CC-BY-Lizenz.


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